Konzertbericht
Various Artists
Hamburg - Grünspan
31.01.2001
Donnerstag, der 31.01.02: Nach ca. 5 Stunden Autofahrt und einer unendlich scheinenden Parkplatzsuche in Hamburg City, trottelten wir völlig orientierungslos durch die Gegend. Zu dem Augenblick, als wir den Grünspan sahen begann auch schon beinahe das Konzert "Laut gegen Rechte Gewalt". Diese Tour durch Deutschland wurde von Universal Music, Motor Music, Mercury, dem Magazin Visions, dem stern, der Textilmarken Fred Perry und Lonsdale sowie Büro LÄRM organisiert, um Deutschland zu zeigen das der Kampf gegen Rechte Gewalt nicht sinnlos und schon gar nicht aussichtslos ist. Es wurden an diesem Abend viele engagierte junge Leute auf die Bühne geholten, die jeweils alle ein Projekt am Laufen hatten zum Thema " Gegen Rechte Gewalt". Das Interesse diesen Hass endlich auszulöschen, war an diesem Abend bei vielen größer denn je.
Denn wir müssen uns wirklich mal eingestehen, dass Deutschland ein Problem mit diesen rechtsextremistischen Terrorbanden und der zunehmenden Zahl von Opfern und Jungendlichen, die bereit sind mit allen Mitteln unsere ausländischen Mitbürger zu vertreiben, hat!
Es waren viele mehr oder weniger ,bekannte Bands mit bei der Tour. "Cosmotron", die wir bereits in Krefeld als Vorband von "4 Lyn" gesehen haben; "Kungfu", waren Support für die Emil Bulls in Aachen vor einigen Wochen; und die Jungs von "Substyle" kannten wir schon vom Prime Club in Köln. Da spielten sie bereits im Vorprogramm der "Emil Bulls". Weitere Acts waren "Herzer", deren Musik nicht besser zu beschreiben ist als mit den Worten: Harter Stoff, der dem Hörer hier begegnet. Satt-fettes Gitarrenriffing, kompromisslose Beats und Texte, die sich in ihrer Direktheit deutlich vom aus Deutschland Gewohnten abheben. Die andere Seite: Melodien an der Pop-Grenze, ausgeprägte Sensibilität für feine Gefühle und ein scharfer Blick für das Individuum in seiner Umwelt. Und dabei bewegt sich das Quintett aus Göttingen jenseits dessen, was man aus Deutschland kennt. Abgründe trennen sie von der so genannten "Neuen Deutschen Härte", von der intellekt-lastigen "Hamburger Schule", vom deutschen Fun Punk und vom deutschsprachigen HipHop.
Natürlich waren dann noch die Jungs von "4 Lyn" am Start. Die "Emil Bulls" und "Substyle" spielten zwar auch bei dieser Tour mit, jedoch erst ab Berlin.
Doch trotz dieses ernsten und wichtigen Themas, wurde an diesem Abend noch nett gerockt. Die Botschaften bei den Bands und dem Publikum kamen eindeutig an. Die Jungs von "Kungfu" waren sogar so sehr von der Begeisterung des Publikum erfasst, dass der Sänger sich des öfteren einfach ins Publikum fallen ließ und seine Lieder dort mit den Fans beendete
."Kungfu" sind Jan (Gesang,Text) und Christian (Gitarre,Musik) ,Reiner 'kallas' Hubert (Schlagzeug) und Thomas 'Slowy' Merkel (Bass), die sich 1998 nach der Trennung von Sebastian Krajewski zusammen fanden um gemeinsam mit Franz Plasa (Produktion) und Peter Schmidt (Abmischung) im home-studio (Hamburg) eine Platte entstehen zu lassen, der man die Aufbruchsstimmung anhört. Eine Stimmung die schon auf zahlreichen Festivals letzten Sommers, aber vor allem auf der großen Tour im Herbst darauf brennt ihre Explosivität unter Beweis zu stellen. Hier sind 'vier Perlentaucher mit vier Herzen in der Brust' am Start, die zur Erfüllung ihres Traums keine 'Masterpläne' benötigen, sondern nur sich.
Doch auch von 4 Lyn gab es einiges neues zu hören. Sie stellten einige ihrer brandneuen Songs vor, die auf dem, in diesem Jahr erscheinenden, neuen Album drauf seien werden, z.B. "angry horns", "u know nothing" und "face down". Nachdem die Lynners dann auch ihre Zugabe beendeten ,hörte der Abend für viele noch lange nicht auf. "Hörsturz" war nämlich das nächste Motto. Und dazu gab es dann auch die passende "Hörsturz-Party" Musik. Von "Slipknot" über "Korn" bis hin zu "Refused" und zurück zu "Sepultura", wurden noch die einen oder anderen Tanz-Beine (Köpfe) geschwungen.
Alles in allem war es ein sehr informativer Themenabend, der hoffentlich den ein oder anderen zum denken angeregt hat.
KLEINER TIPP: Wer einmal die Chance hat nach Hamburg zu fahren, der sollte sich freitags nicht die "Hörsturz-Party" und Samstags nicht DJ "Hansemann" von "Rising Down", im legendären GRÜNSPAN entgehen lassen!!!
Ein Bericht von Jennifer Wenz
Jenny Wenz, 18.02.2002
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