Cd-Besprechung
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Alles war umsonst. George W. ist wieder Präsident. Die Amerikaner haben unterstrichen, dass sie genau diesen Mann wollen. Da half keine „Vote For A Change“-Tour und kein „Fahrenheit 9/11“. Unnötig hinzuzufügen, dass folglich auch der dazugehörige Quasi-Soundtrack – also alles, was Moore vermeintlich musikalisch zum Film inspiriert hat – gemessen an Ziel und Erfolg ein Schuss in den Ofen war.
Dabei sind die Songs ein gutes Beispiel für genreübergreifenden Schulterschluss, politisches Engagement in seiner besten Form, Qualität gepaart mit Initiative. Die Speerspitzen des politischen und sozialkritischen Stachels im US-Hintern geben sich hier die Ehre: Der Boss, Bruce Springsteen bekennt sich erstmals zu einem Kandidaten und trällert „Chimes Of Freedom“. Ex-Rage Against The Machine-Vordenker Zack de la Rocha veröffentlicht seinen ersten echten Solo-Track „We Want It All“, produziert von Nine Inch Nails-Kopf Trent Reznor: Ein gutes Team, soviel ist sicher. De la Rochas Hardcore-Rap funktioniert über Elektronik, Rock und Industrial-Geplänkel im typischen Reznor-Sound vorzüglich. Man darf auf das Soloalbum gespannt sein.
Weiters vertreten: System Of A Downs „Boom!” ist zwar nicht mehr neu, aber immer noch passend aktivistisch. Pearl Jams „Masters Of War“ (live) fungiert als Mahnmal, das wirkt. Der Rest ist durchwachsen: Charts-Pop für die U-18-Zielgruppe („Where Is The Love?“ der Black Eyed Peas, diesmal mit Justin Timberlake), viel basis-amerikanische Folklore („Fortunate Son“ von John Fogerty oder „Travelin’ Soldier“ – Dixie Chicks) und manchmal gutes, aber bezüglich Aktualität etwas deplaziertes Uraltmaterial zum Thema („Know Your Rights“ von The Clash oder Bob Dylans „With God On Your Side“).
Der Vorzug dieser Zusammenstellung ist wahrscheinlich auch seine Achillesverse: Die Songs haben nur den Themenbezug gemeinsam, sind ansonsten heterogen zum Quadrat. Das mag dem politischen Aktivisten gefallen, dem Musikfan kann aber – vor allem wenn er/sie nicht aus Amerika stammt – schon mal der Zusammenhang, der Background, der visuelle roten Faden fehlen, wie das etwas bei einem herkömmlichen Soundtrack der Fall ist.
10 Punkte (von max. 15)
Michael Roither, 15.11.2004
TRACKLIST
1.Little Steven & The Disciples Of Soul - I Am A Patriot (And The River Opens For The Righteous)
2.Bruce Springsteen - Chimes Of Freedom (Live)
3.Bob Dylan - With God On Our Side
4.Zack De La Rocha - We Want It All ***
5.System Of A Down - Boom! ***
6.The Nightwatchman - No One Left
7.Pearl Jam - Masters Of War (Live) ***
8.Dixie Chicks - Travelin' Soldier
9.John Fogerty - Fortunate Son (Live)
10.The Clash - Know Your Rights
11.Steve Earle - The Revolution Starts Now
12.Black Eyed Peas feat. Justin Timberlake - Where Is The Love?
13.Nanci Griffith - Good Night, New York (Live)
14.Jeff Buckley - Hallelujah
[ *** Anspieltipps ]
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