Cd-Besprechung
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Running Wild waren Ende von 80er bis Mitte der 90er Jahre eine der Speerspitzen des deutschen Metals und haben zahlreiche Bands nachhaltig beeinflusst. Nachdem Rolf Kasparek die Band Mitte des Jahres offiziell mit einem Abschiedskonzert auf dem Wacken Opn Air zu Grabe getragen hat, erscheint posthum die Tribute-Compilation „ReUnation - A Tribute To Running Wild“, auf der sich zahlreiche Bands vor dem Schaffen von Rock´n´Rolf und seinen Mannen verbeugen.
Bei insgesamt 13 Running Wild-Studio-Alben mit durchschnittlich jeweils 10-11 Songs (Bonustracks nicht mitgerechnet) sind die Covermöglichkeiten natürlich riesig. Dementsprechend war es offenbar kein Problem, genügend Bands zum Mitmachen zu überzeugen, denn auf dem Album geben sich gleich 31 Bands mit entsprechend vielen Songs ein Stelldichein. Logisch, dass diese Menge nicht mehr auf einen Tonträger passt, daher erscheint „ReUnation…“ in Form einer Doppel-CD und kommt auf stolze 155 Minuten Spielzeit!
Über die Songauswahl lässt sich natürlich immer streiten und es ist auch klar, dass – trotz der Vielzahl der hier vertretenen Bands – nicht alle Running Wild-Hits auf der Tribute-Scheibe Platz finden. Glücklich bin ich mit der Songauswahl trotzdem nicht. Und so dürfte es wohl allen gehen, die – wie ich - eher auf die frühen Werke der Hanseaten stehen. Tracks wie „Chains And Leather“, „Port Royal“ oder „Raging Fire“ gehören für mich einfach auf eine vernünftige Tribute-Scheibe drauf. Stattdessen besteht ein deutliches Ungleichgewicht zu Gunsten der späteren Schaffensphase, denn die letzten vier Running Wild-Alben „The Rivalry“ (4 Tracks), „Victory“ (6 Tracks), „The Brotherhood“ (6 Tracks) sowie „Rogues En Vogue“ (4 Tracks) bilden mit rund zwei Dritteln des Songmaterials ein deutliches Schwergewicht. Abgesehen von den Alben „Death Or Glory“ (3 Tracks) sowie „Blazon Stone“ (2 Tracks) wurden die restliche Running Wild-Diskographie jeweils mit einem Vertreter bedacht, „Gates To Purgatory“ und „Pile Of Skulls“ gingen sogar komplett leer aus.
Zwar sind u.a. mit Powerwolf („Riding The Storm“) oder Deadlock („When Time Runs Out”) einige namhaftere Acts dabei, doch der Großteil der hier vertretenden Bands stammt eher aus der zweiten, teilweise aus der dritten Reihe metallischer Popularität. Das ist allerdings nicht der Grund dafür, dass die Tracks nur in Ausnahmefällen wirklich begeistern. Ich weiß, Coversongs sind eine undankbare Angelegenheit, denn sie müssen naturgemäß damit leben, mit den Originalen verglichen zu werden. Dabei kann man es eingefleischten Fans in der Regel nur selten recht machen. Entweder wird darüber gemeckert, dass die covernde Band nicht eigenständig genug agiert, da sie sich zu sehr am Original hält; andererseits wird aber bei einer eigenen Interpretation darüber geschimpft, dass sich die Band eben nicht ans Original hält und dessen Spirit daher zerstört wird. Und im Falle von „ReUnation…“ muss ich mich wohl der zweiten Gruppe zuordnen, denn die Originale gefallen mir grundsätzlich besser als die Coverversionen. Einschränkend sollte ich an dieser Stelle wohl noch darauf hinweisen, dass mir auf Grund technischer Probleme beim Download nicht alle Tracks des Albums vorliegen, aber ob die fehlenden vier Tracks das Ganze noch herausreißen würden, wage ich mal zu bezweifeln.
Trotzdem ist der Grundgedanke hinter dieser Scheibe aller Ehren wert. Denn neben der langen Spielzeit spricht vor allem die Tatsache, dass sämtlich der hier versammelten Versionen bislang exklusiv auf diesem Sampler enthalten sind und von den beteiligten Bands nicht bereits als B-Sides an anderer Stelle veröffentlicht wurden. Abzocke sieht auf alle Fälle anders aus. „ReUnation…“ ist sicherlich für Fans interessant, die keine Scheuklappen aufhaben und ihre altbekannten Gassenhauer mal in einem Death-, Black-, Thrash- oder Gothic-Gewand erleben möchten. Ob aber beinharte Running Wild Fans hier zugreifen sollten, wage ich mal zu bezweifeln, da die Coverversionen eben nur selten an die Originalversionen herankommen.
10 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 06.11.2009
TRACKLIST
CD1:
1. Powerwolf – Riding The Storm
2. Fate – Soul Vampires
3. Orden Ogan – The Battle Of Waterloo
4. Esenia – Resurrection
5. 5th Sonic Brigade – Angel Of Mercy
6. Satanochio – Siberian Winter (***)
7. Deadlock (feat. Jürg Theiler) – When Time Runs Out
8. Skiltron – Ballad Of William Kidd
9. Motorjesus – The Rivalry
10. Suidakra (feat. Axel Römer & Matthias Zimmer) – Marooned
11. Thunderstorm (feat. Preacher) – Welcome To Hell
12. Withering Soul – Firebreather
13. Warhead – Faceless
14. Wild Knight – Tsar
CD2:
1. José Juan Gallego – Draw The Line1
2. Magica – Victory (***)
3. Chinchilla – Conquistadores (***)
4. Hellish War – Return Of The Gods
5. Overtures – Pirate Song
6. Burning Point (feat. Majk Moti) – Gods Of Iron ´09
7. Custard – Under Jolly Roger
8. Seven Seas – Detonator
9. Halor – Little Big Horn
10.Thunderblast – Timeriders
11. Crystal Viper – Libertalia
12. Evertale – Blazon Stone
13. Winters Dawn – Into The Fire
14. Heavenly – Masquerade
15. Solemnity – Dr. Horror
16. Witchtrap – Victim Of States Power
17. Ravage – Fight The Fire Of Hate
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