Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Das Punk-Label Thick-Records hat seine Jünger zusammengerufen, um sich der Aussenwelt vorzustellen. Auf dem Sampler befindet sich somit ein Inhaltsverzeichnis der Bands, die auf Thick Records veröffentlichen. Der Titel stammt von einem Punk Rock - Apostel, Malcolm McLaren, das Mastermind hinter den Sex Pistols. Er soll einmal gesagt haben: "Rock´n´Roll is pagan and primitive, and very jungle, and that´s how it should be! The moment it stops being those things, it´s dead. The true meaning of rock is sex, subversion and style." Das Chicagoer Punk-Label jedenfalls stimmt da bedenkenlos zu und zaubert 17 Songs von 15 Künstlern auf den Sampler, teils unveröffentlicht und rar, teils als Promo für kommende Alben der Künstler bzw. in Europa nicht erhältliche Scheiben.
Kommen wir noch kurz zur Musik. Interessant ist der Sampler allemal, zeigt er doch wie vielschichtig sich die Punk-Musik anno 2004 präsentiert. Hört man sich die ersten beiden Tracks von Sullen und Local H an, fühlt man sich nach Anfang der 90er zurückversetzt, hier wird dem Grunge zugejubelt. Local H klingen nicht allein wegen dem Gesang wie eine Offspring-Coverband. The Methadones spielen ihren lupenreinen Poppunk und würden auch im großen Schatten von Lit nicht verschwinden. Dann wirds etwas schräger mit den Blue Meanies, die ein wenig in richtung Ska gehen, kurz vorm Ziel jedoch wieder zum Punk zurückkehren. "Kiss my ass" von Goldblade könnte auch locker von einer Skandinavischen Punkband stammen, The Tossers bringen Bad Religion und New Model Army mit ins Spiel und Tom Daily gibt dem Hörer eine kleine Verschnaufpause in Form einer Punk-Ballade, "Josephine Milkweed". Manisch, intensiv klingen New Black mit ihrem experimentellen Rock. The GC5 bringen mit ihrem Power Punk das Haus wieder mächtig ins schwanken. "Keep misery company" von Motel Blonde beeinhaltet starke Social Distortion-Züge während The Arrivals eher mit britisch-melodiösen Punk aufwarten können. Die Chicagoer Post-Punks Haymarket Riot überzeugen durch fette Basslines und einem Gesang zwischen Hardcore-Geschrei und Punk-Chorälen. Vortis feiern "Christmas in Kabul"; Bitchy machen ihrem Namen alle Ehre und machen bitchy Rock´n´Roll. Calliope aus Michigan haben mit Punk nicht viel am Hut und sorgen mit ihrem elektronisch angehauchten Space Rock für Abwechslung auf 'Sex&Subversion'. Die beiden Sänger von The Arrivals und den Local H sind mit zwei ruhigen Songs am Ende ein zweites Mal vertreten. Der Clou: Scott Lucas von Local H covert die Life of Agony - Akustik Version von "Tangerine", die es auf der Special Edition von 'Soul searching sun' zu bewundern gab.
Der Sampler bietet einen guten Überblick über die Vielfalt der Rock-Musik-Szene an den großen Seen, bietet wie man sich vorstellen kann aber nur einen kleinen Einblick. Für Abwechslung ist auf'Sex&Subversion' in jedem Fall gesorgt. Wer gerne mal Pfade jenseits der in Europa vermarkteten Rockmusik gehen will, ist mi diesem Sampler sehr gut bedient.
Übrigens kommen New Black, Calliope und Haymarket Riot in diesem Jahr nach Europa, vielleicht auch in Deutschland. Der Link führt euch zu den Neuigkeiten bei Thick.
9 Punkte (von max. 15)
Benjamin Großmann, 23.05.2004
TRACKLIST
1.All fall down (From The Paint The Moon CD)
2.Cooler heads (From The No Fun EP)
3.Far away (From The Career Objective CD)
4.Short attention span (Unreleased)
5.Kiss my ass (Unreleased)
6.Time to go (From The Purgatory CD)
7.Josephine Milkweed (Unreleased)
8.Booze olympics (Unreleased)
9.The long goodbye (From The Never Bet The Devil... CD)
10.Keeping misery company (Unreleased)
11.-1 / Hell can wait (Remixed From The Exsenator Orange CD)
12.Bought your weight (From The Bloodshot Eyes CD)
13.Christmas in Kabul (Unreleased)
14.White riot (Unreleased)
15.Future days (From Rhe Last Summer 12'')
16.I palindrome I (Live On SLUW - Radio Free Chicago)
17.Tangerine (Live On WXRT - Sound Opinions)
[ *** Anspieltipps ]
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