Special
Wacken Open Air
W:O:A - 20 Jahre Wacken Open Air und kein bißchen leiser
Jedes Jahr ist das Wacken Open Air, kurz W:O:A, das absolute Festival-Highlight der Metalheads weltweit. 2009 gab es nun neben den harten und lauten Musikeinlagen noch etwas weiteres zu feiern, denn das Wacken Open Air wurde 20 Jahre alt. Und das mußte natürlich ganz besonders gefeiert werden. Schon lange vor dem Start der Festivalsaison 2009 war das W:O:A völlig ausverkauft. Eigentlich sollte man meinen, daß dies kaum verwunderlich ist, aber wenn man bedenkt, daß zu der Meldung noch lange nicht alle Bands feststanden, zeugt dies von dem Kultstatus des Metal-Festivals im hohen Norden.
Bereits am Dienstag und Mittwoch vor dem eigentlichen Festivalwochenende vom 30. Juli bis 01. August 2009, zog es die ersten hartgesottenen Metalheads samt Zelt, Büchsenbier und Dosenfutter in die beschauliche Gemeinde Wacken. Sofort bildeten sich erste Lager und auch die Bewohner der kleinen Ortes wussten sofort was ansteht. Flux wurde das Dorf in eine große Partymeile umgebaut, Vorgärten im typischen W:O:A Stil geschmückt und Pavillons aufgestellt - ganz zur Freude der ersten Besucher. Es dauerte auch nicht lange, da waren die für's Zelten angedachten Bereiche mit Behausungen nur so zugestellt und man mußte höllisch aufpassen nicht über die konfus gespannten Zeltschnüre zu stolpern. Ein freundliches Hallo gab es jedenfalls immer, sobald man den Pavillon einer Zeltgemeinde durchquerte.
Hatte man sich dann endlich häuslich eingerichtet, ging es geradewegs auf Erkundungstour über das überdimensional wirkende Gelände - immer auf der Suche nach den nahe gelegenen Wasserquellen, Örtlichkeiten und Fressbuden - denn wer will schon 3 Tage am Stück von Ravioli leben. Hatte man alles gefunden, stand dem Party-Marathon nichts mehr im Wege. Okay, lediglich das Festival musste seinen Startschuss geben. Und das tat es auch schon am 29. Juli auf der W.E.T.-Stage / Headbangers Ballroom mit diversen Bands und natürlich den obligatorischen Auftritten von Mambo Kurt, seiner Heimorgel und den Wacken Firefighters. Das hier schon die Stimmung kochte braucht man wohl keinem zu erwähnen, der einen der Acts bereits kennt.
Wem es aber musikalisch noch nicht ausreichend gerockt hatte, der konnte sich erstmals im Wrestlingzelt sportlich beeindrucken oder statt dessen im neu errichteten Wackinger Dorf mittelalterlich verwöhnen lassen oder dort den Kämpfen und diversen Contests zusehen. Taten einem nun die Füße weh, so tat man gut sich immer mal wieder an den diversen Bierständen zu erfrischen.
Nach einer zugegeben kurzen Nacht wurde man dann zumeist von schnarchenden Zeltnachbarn, dröhnender Metal-Musik oder undefinierbarer Intimphilosophie geweckt. Wem das zuwider war, der war entweder auf Wacken total falsch oder mußte sich mit Oropax zufrieden geben. Im Zweifel mußte man den Frust auch mit einem Morgenbier runter spülen. Nach erfolgreicher Stärkung und mehr oder weniger notwendiger Morgentoilette konnte es weiter gehen. Am 30.07. um Punkt 15 Uhr ging es dann 2009 erstmals auf das Festivalgelände. Ein Run auf die Merchandise STände blieb auch hier nicht aus - klar, man wollte sich ja auch ein Andenken sichern. Zu den ersten Highlights gehörten neben Der W, Anthrax, Bloodwork und The Bosshoss ganz sicher Heaven & Hell. Nur leider spielte das Wetter nicht immer so ganz mit, so daß man spätestens ab 21 Uhr die erste Dusche des Tages erhielt. Aber das tat der Stimmung der rund 75.000 Anwesenden keinen Abbruch. Im Zweifel verdrückte man sich einfach auf den Metal Markt, wo man trockenen Fußes flanieren oder sich von Strip-Shows berieseln lassen konnte. Wem das aber zuviel war, der nutze entweder die Movie-Night oder die Autogrammstunden um sich abzulenken.
Freitag, der 31.07.09 startet dann genauso wie der Abend vorher aufgehört hatte - nass und matschig. Man hatte nun 2 Möglichkeiten: 1. noch eine Runde weiter schlafen oder das erste Matschbad des Festivals zu nehmen. Das schien auch den Wettergott zu beeindrucken, so daß es ab Mittag wirklich sonnig und warm wurde und man lange Hosen gegen Shorts wechseln konnte. Um 11 Uhr ging es jedenfalls auch musikalisch weiter. An diesem Tag tat man gut seine Kräfte einzuteilen, denn neben Hammerfall, Doro, In Flames, Amon Amarth, Epica, ASP, Tristania, Bullet For My Valentine und Gamma Ray stand der Auftritt des Festival-Headliners Motörhead an, der von den Anwesenden frenetisch umjubelt wurde. Wer sich danach noch auf den Beinen halten konnte, der machte sich auf zur langen Disco-Partynacht.
Der letzte Festivaltag begann wundervoll sonnig und warm, so daß man vielerorts schon früh Grillgerüche wahrnehmen konnte. Nach einer ausgewogenen Festival-Stärkung und der Aufbereitung der restlichen Energiereserven, ging es dann um 12 Uhr musikalisch weiter - sofern man noch stehen konnte, sich nicht immer noch im vor abendlichen Delirium befand oder schon dabei war seine 7 Sachen zusammen zu packen um noch am Abend die Heimreise anzutreten. Auf den Bühnen hatte man wie immer die Qual der Wahl und mußte schwer koordinieren um Bands wie Rage, Testament, Axel Rudi Pell, Volbeat, Oain, Koproklaani, Napalm Death, Turisas, Cathedral, In Extremo, Machine Head, Subway To Sally, GWAR und Saxon unter einen Hut zu bekommen. Party war aber dennoch garantiert.
Ab diesem Jahr gehört aber ganz sicher die offizielle Wacken Hymne "We Are The Metalheads" von Rockröhre Doro zum Inventar eines jeden W:O:A-Festivalgängers. Alles in allem war das Wacken Open Air auch 2009 wieder ein Knaller unter den Sommerfestivals. Dies lag wohl nicht zuletzt an der grandiosen Organisation der Veranstalter und der vielen tatkräftigen Helfer.
Das das W:O:A auch 2010 wieder an den Start geht steht jetzt schon fest. Alle Metalheads sollten sich daher mal den 05. bis 07. August 2010 im Kalender frei halten um u.a. Immortal und Corvus Corax sehen zu können. Ein kleines Manko gibt es aber schon heute, denn das limitierte X-Mas-Package ist bereits in neuer Rekordzeit komplett ausverkauft. Hart gesottene Festivalgänger wird dies aber noch nicht abschrecken - denn auch 2010 heißt es wieder "Harder, Faster, Louder".
Kitty N., 11.08.2009
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