Special
Rock am Ring
Rock am Ring 2008 - Sex, Drugs & Fußball
85 000 Rocker, um die 90 Auftritte und Gänsehautatmosphäre beim Fußball. Rock am Ring 2008 lieferte dem geneigten Publikum wie fast jede der Auflagen davor eine gehörige Portion Festivalspaß. Dieses Jahr sogar unter ungewöhnlich guten meteorologischen Bedingungen, denn es gab nur wenig Regen und sonntags war sogar die Gefahr eines leichten Sonnenbrandes gegeben!
Headliner waren Die Toten Hosen, Metallica und die von vielen Fans besonders heiß ersehnten Crossover-Legenden von Rage Against The Machine. Kein Wunder also, dass das Festival schon weit im Vorfeld ausverkauft war…
Bei so geballten positiven Vorzeichen war die Vorfreude groß. Erste Zeltplätze waren bereits montags voll, donnerstags hatten sich schon 60 000 Leute ihr Festivalbändchen abgeholt und auch die Warm-Up Party der Ringrocker war ein Erfolg - der Schweiß tropfte von der Decke runter.
Musikalische Highlights dieses Jahr waren - neben den Headlinern – Disturbed, die Lostprophets und Disco Ensemble.
Disturbed verzückten ihre Fans mit einem ihrer seltenen Deutschlandauftritte, der sich vor allem durch den von „Schweigen der Lämmer“ inspirierten Beginn ins Gedächtnis einprägte. Doch nicht nur der Anfang war bei Disturbed gut, denn so energiegeladen wie Sänger David Draiman kann wohl kaum jemand seine Live Qualitäten beweisen. Ein Meer von Fäusten, die sich gen Himmel reckten, und bangenden Köpfen waren die unmittelbaren Folgen
Wie kaum eine andere Band schafften es die Lostprophets ihre Fans zu mobilisieren und manch einer rieb sich erstaunt die Augen als er sah wie gut gefüllt der Platz vor der Centerstage schon um 14:50 sein kann. Auf diese Art und Weise motiviert legten die Prophets einen einfach nur guten Auftritt ab. Sogar zu einem musikalischen Burgfrieden lies man sich hinreißen. „Egal ob ihr uns kennt, egal ob ihr uns mögt, besinnt euch auf das was ein Rockfestival ausmacht: Habt einfach nur eine verdammt gute Zeit“, schrie Ian Watkins ins Publikum. Belohnt für ein solches Statement wurde er mit drei unglaublich großen Moshpits.
Auch Disco Ensemble schafften es eine klasse Performance abzuliefern. Zwar waren die Bandmitglieder von der letzten Nacht gezeichnet und der Gesang offenbarte gerade in den melodischen Passagen, dass die Stimmbänder wohl in der vorigen Nacht etwas arg strapaziert worden waren, aber der Auftritt beeindruckte durch die Spielfreude der Finnen. Als der Spaß den die Gruppe wohl auf der Bühne hatte, dann auch sofort auf das noch nicht so zahlreiche Publikum vor der Alternastage übergriff, waren alle Zeichen auf Tanzen gestellt.
Doch nicht nur die „kleinen“ Bands lieferten tolle Auftritte ab, auch die der Headliner wussten durchaus zu gefallen.
Rage Against The Machine spielten das was man von ihnen nach acht Jahren Warten erwartet hatte. Schon die ersten Tonfolgen machten die Menge vorm ersten Wellenbrecher zu einer einzigen homogenen Pogomasse. Spätestens „Killing In The Name“ verpasste dem Letzten Gänsehautstimmung. Was will man mehr?
Metallica, gefühlt zum 867. Mal bei Rock am Ring, legten ebenso eine tolle Performance ab, die sehr viel besser war als die letzte anno 2006. Riesige Flammen und viele Pyroeffekte passten perfekt zum feurigen Sound der Metallegenden. Speziell etwas herauszuheben gab es bei der Performance nicht, schließlich haben Metallica ja genug gutes Material aus dem sie schöpfen können.
Große Leistung auch vom von den Fans geliebten Act Public-Viewing-Deutschland-gegen- Polen. Von den Sporties mit einer EM-Version der inoffiziellen WM-Hymne „54, 74,90,2010“ in Stimmung gebracht, schauten sich gut 70 000 Fußballbegeisterte die tolle Leistung unserer Jungs gegen Polen auf den Leinwänden der Centerstage an.
Nach dem Spiel erwartete die Menge in schwarz, rot, geiler Glückseligkeit Die Toten Hosen. Campino, der unter erschwerten Bedingen mit lädiertem Bein angereist war, und die anderen Hosen wussten es vortrefflich die gute Stimmung zu nutzen und legten in ihrem „Wohnzimmer“ eine Bilderbuchperformance hin.
Nettes Detail am Rande: Die Organisatoren von Rock am Ring sind sehr zufrieden mit ihrem Publikum. Alles sei sehr diszipliniert abgelaufen, hieß es auf der offiziellen Pressekonferenz.
Weniger nett dagegen die Nachrichten aus Nürnberg vom Schwesterfestival Rock im Park. Nicht nur das schlechte Wetter, sondern auch ein Blitzeinschlag auf dem Campingplatz, der sieben Menschen verletzte trübte dort die Stimmung.
Auf den Rekordzahlen dieses Jahres mit 160 000 Besuchern bei Rock am Ring und Rock im Park will man sich übrigens nicht ausruhen. Zwar ist keine weitere Expansion geplant, dafür allerdings schon der Termin für nächstes Rock am Ring. Dieses wird vom 5.-7. Juni 2009 stattfinden.
Felix Saran, 14.06.2008
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