Special
Rock am Ring
Rock am Ring 2009
Vieles kann man über Rock am Ring schreiben. 24 Jahre gibt es das Festival schließlich nun. Von den harten Metallern als Kiddyfestival verspottet, von vielen das Festival der langen Wege genannt, muss man eines konstatieren: Rock am Ring ist noch immer der Marktführer in Deutschland.
Dieses Jahr ohne den ganz großen Headliner war das Wochenende vom 5. Bis 7. Juni mit vielen kleinen Highlights gespickt - zum Beispiel dem neuen Wellenbrechersystem an der Centerstage. Mehr als 80 Bands brachten die Stimmung zum Kochen, was bei gewohnt schlechtem Ringwetter keine leichte Aufgabe war.
Schon der Freitag bot ganz großes Kino. Placebo samt neuem Drummer und Album legten ihrem nun schon vierten Auftritt beim Ring hin. Dabei bewiesen sie mühelos, dass sie immer noch Zehntausende problemlos im Griff haben. Darauf folgend zeigten The Killers wieso man sie zum Headliner gemacht hatte, denn bei Liedern wie “Mr. Brightside” oder “Human” war die Begeisterung deutlich spürbar.
Selig, nach zehnjähriger Pause endlich wieder live zu bestaunen, rockten schon davor die Centerstage. Dabei hatte offensichtlich nicht nur das Publikum viel Spaß, denn am Abend spielten die Hamburger noch ein kurzfristig anberaumtes Konzert auf dem Campingplatz. Etwa 500 Fans nutzten die Gelegenheit sich noch einmal durch Tanzen aufzuwärmen, bevor es ins kalte Zelt ging.
Der darauf folgende Tag war dann etwas für Freunde der härteren Gangart. Bands wie Machine Head oder Slipknot standen auf dem Programm, aber auch das Wetter machte den 80 000 Besuchern zu schaffen. Doch spätestens nachdem sich der Himmel etwas gelichtet hatte, war die Stimmung wieder da. Geschätzte 40 000 feierten Flogging Molly mit unzähligen Circlepits und legten den Auftakt der Highlights des Tages hin. The Prodigy, Slipknot, Mando Diao und auch Biffy Clyro folgten und rockten den Ring.
Der Sonntag stand für die Meisten im Zeichen der Centerstage. Kein Wunder, denn mit den Subways, Guano Apes und Billy Talent hatte man Künstler ausgewählt deren Livequalitäten außer Frage stehen. Doch dies sollte nur Vorspiel sein! Limp Bizkit spielten nämlich ein Show wie man sie lange nicht am Ring gesehen hat. “I am a guest in your house”, gab sich Fred Durst zwar am Anfang noch zurückhaltend. Doch das sollte schnell vorbeigehen… Publikumsnah wie selten präsentierten sich die Amerikaner. Erst holte man sich zwei Fans auf die Bühne, um fies zu rocken, dann wurde Fred die Bühne an sich wohl zu klein, denn es zog ihn zwischen die Wellenbrecher.
Verständlich, dass nach so einer Show kaum einer gehen wollte und so wurde es auch bei Peter Fox noch kuschelig voll. Die ganze Bühne voller Band und Backgroundsängern, genoss es der Berliner sichtlich der Menge einzuheizen.
Viel bleibt bei so viel klasse Entertainment am Ring nicht mehr zu sagen, außer dass wohl auch die Jubiläumsausgabe 2010 zu Recht ausverkauft sein wird …
Felix Saran, 16.06.2009
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