Bizarre-Radio empfiehlt

Rock am Ring

Flugplatz Mendig
05.06.2015

Alles neu beim Ring. Neue Stadt, neues Gelände und sogar knapp 100.000 statt 85.000 Besucher. Alles neu? Nicht ganz, denn ihrem Erfolgsrezept, neben großen Headlinern ein schlagkräftiges Mittelfeld an Bands zu verpflichten, sind die Macher treu geblieben. Lohn dafür ist, dass die regulären Festivaltickets bereits im Februar restlos ausverkauft waren. Wer jetzt noch Lust auf drei Tage klasse Bands, Campingplatz-Party und Ravioli-Romantik hat, dem bleiben noch die Tagestickets. Rock am Ring findet von 5. bis 7. Juni auf dem Flugplatz Mending statt.

Nachdem man sich im letzten Jahr nicht auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Nürburgring einigen konnte, entschieden sich die Veranstalter nach Mendig auszuweichen. Dort verspricht ein neues Areal - Eifelbergen und weitem Himmel sei Dank - nur wenige Kilometer vom Geburtsort des Kultfestivals das altvertraute Flair. Doch sprechen wir zuerst über die Headliner der diesjährigen Ring-Auflage. Mit den Foo Fighters, The Prodigy, Slipknot und Die Toten Hosen hat man erneut absolute Hochkaräter in die Vulkaneifel locken können.

Die Toten Hosen gehören quasi zum Inventar des Rings. In Erinnerung haben wir zahlreiche spektakuläre Auftritte, bei denen Frontmann Campino auch gerne einmal die Bühnenpfeiler erklommen hat. Somit passt es natürlich perfekt, dass die Band ihre von Marek Lieberberg ausgesprochene „lebenslange Auftrittsgarantie“ in diesem Jahr einlöst und damit den neuen Spielort gebührend einweiht. Freuen wir uns auf Kracher wie „Hier kommt Alex“ und „Pushed Again“!
Kaum weniger beeindruckend sind die Foo Fighters. Die Band um Dave Grohl hat Rockgeschichte geschrieben, Platten wie „In Your Honor“ und „Echoes, Silence, Patience & Grace“ herausgebracht und mit Songs a la „The Pretender“, „Everlong“ und „All My Life“ mehr als eine Nacht in der Rockdisko für Ektase gesorgt. Aktuell sind die Amerikaner mit ihrem Album „Sonic Highways“ am Start. Die Livequalitäten der Formation sind ohnehin unbestritten.

Erbarmungslos wird es dann bei den anderen beiden Headlinern. Slipknot versprechen mit ihrem kraftvollen Metal ein absolutes Schlachtfeld im Moshpit. Abgehen ist unter anderem zu Hammersongs wie „Wait And Bleed“ und „Duality“ unvermeidlich. The Prodigy dagegen bringen seit jeher mit ihren Breakbeats jede Masse zum Ausrasten. Muss man noch mehr als „Smack My Bitch Up“ oder „Breath“ sagen, um euch in Tanzstimmung zu bringen?

Zugegebenermaßen läuft auch uns bereits bei den Headlinern das Wasser im Mund zusammen. Doch diese werden noch fast von der Masse der zahlreichen Mittelfeld-Acts getoppt, die ihre Teilnahme zugesagt haben. Die Hardcore-Heroen Rise Against verwandeln jeden Auftritt zur Pogo-Zone, die Beatsteaks sind Deutschlands wahrscheinlich beste Liveband, Kraftklub sind zwar keine Newcomer mehr, haben aber trotzdem nichts von ihrer Frische verloren, Motörhead mit Sänger Lemmy sind ohnehin Kult und auch Gitarrengott Slash will sich die Ehre geben. Wer es dagegen etwas härter braucht ist mit Parkway Drive, A Day To Remember, Lamb Of God, In Flames oder While She Sleeps gut bedient.

Was den Ring immer besonders gemacht hat, war aber, dass man sich der musikalischen Diversität verschrieben hat. Deswegen kann auch dieses Jahr zu Acts wie Fritz Kalkbrenner, Netsky und Modestep abgetanzt oder hochklassigem Hip Hop bei Stars wie Deichkind und Marsimoto gefrönt werden. Man könnte noch endlos weitere Bands wie Papa Roach, Bastille und und und aufzählen, doch blickt einfach selbst auf das komplette Line-Up unter dem Artikel.

Die traditionsreiche Geschichte von Rock am Ring geht also auch dieses Jahr in eine vielversprechende Runde. Das seit 1985 stattfindende Festival geht gestärkt aus den Kämpfen des letzten Jahres hervor, wirkt alles andere als alt und will noch immer nur eines: Rocken!

Das komplette Line-Up im Überblick:
A Day To Remember
All That Remains
AnnenMayKanterei
Antilopen Gang
Asking Alexandria
Bad Religion
Bastille
Beatsteaks
Bilderbuch
Blues Pills
Body Count Feat. Ice-T, Bombus
Broilers
Callejon
Clueso
Clutch
Code Orange
Deichkind
Die Toten Hosen
Dolomite Minor
Donots
Eagles Of Death Metal
Enter Shikari
Feine Sahne Fischfilet
Foo Fighters
Frank Turner And The Sleeping Souls
Fritz Kalkbrenner
Godsmack
Hollywood Undead
Hozier
In Flames
Interpol
Jamie T
K.I.Z.
Kadavar
King810
Kraftklub
L7
Lamb Of God
Lower Than Atlantis
Mallory Knox
Marilyn Manson
Marsimoto
Maxi Jazz & The E-Type Boys Feat. Elliott Randall
Mighty Oaks
Modestep
Motionless In White
Motörhead
MS MR
Netsky
OK KID
Papa Roach
Parkway Drive
Pop Evil
Prinz Pi
Rise Against
Royal Republic
Ruen Brothers
Schmutzki
Siriusmodeselektor
Skindred
Slash Feat. Myles Kennedy
Slaves
Slipknot
Sondaschule
The Ghost Inside
The Prodigy
Three Days Grace
Tocotronic
Trailerpark
Tremonti
Turbostaat
TÜSN
We Are Harlot
While She Sleeps
Yellowcard
Zebrahead
Zugezogen Maskulin