Interview
In Extremo
10 Fragen an...
10 Fragen an Kay, den Bassisten von in Extremo
BR: Welchen Preis findest du gerechtfertigt für eine Musik-CD ?
Kay: 10 EUR! Ich wohne seit einiger Zeit in Malaysia und genau so viel (und weniger) kosten neue CDs hier. Es scheint also doch zu funktionieren. In Singapore kosten CDs ebenfalls so viel, obwohl das Lohnniveau dort mindestens doppelt so hoch ist. Hier ist es sogar so, dass neue CDs billiger sind und „alte“ (aus dem Backkatalog oder Re-Importe) ein paar Dollar mehr kosten.
BR: Wenn du nicht Musiker geworden wärst, welchen Beruf würdest du dann wahrscheinlich ausüben ?
Kay: Weinverkoster, ganz klar!
BR: Welchen Film hast du als letztes im Kino gesehen ?
Kay: In Deutschland war es „About A Boy“ – und ich fand ihn gut!
BR: Wie politisch darf Musik sein?
Kay: Sehr. Musik sollte das Leben widerspigeln. Sie muss natürlich keine politischen Botschaften transportieren, aber sie ist ein geeignetes Mittel dafür.
BR: Was hältst du von gecasteten Bands ?
Kay: Ich habe nichts dagegen. Gecastete Bands gibt es so lange wie es die Musikindustrie gibt. Ich denke da an „The Monkeys“ in den 60ern. Ich habe aber etwas gegen das Geschäftsgebaren der Musikindustrie und gegen die absolute Gewinnorientierung. Aber Musikindustrie und Moral sind eben 2 verschiedene Paar Schuhe.
BR: Wie wichtig ist dir Aussehen ?
Kay: Das Aussehen spiegelt natürlich den Menschen auf den ersten Blick natürlich deutlich wider und zwischen Schein und Sein liegen manchmal Welten. Von daher amüsiert es mich manchmal.
BR: Hast du persönliche Helden ? Wenn ja, welche und warum ?
Kay: Ja, natürlich – aber ich bleibe mal im Musikbereich. Einerseits sind das Leute, die für bestimmte Haltungen und Auffassungen vom Leben stehen, wie z.B. Rio Reiser oder Bob Marley, andererseits Musiker, die ich für ihren Ideenreichtum, Innovation und manchmal auch Hartnäckigkeit liebe – wie z.B. Jimi Hendrix – als einer von vielen. Mir fällt gerade auf, dass die alle schon tot sind... Aber vielleicht ist es das ja gerade. Vielleicht müssen Helden erst tot sein um RICHTIGE Helden zu sein. (Man benennt ja auch keine Straßen nach lebenden Personen)
BR: Legalisierung von Drogen: Ja oder Nein ?
Kay: Nein, obwohl ich früher da anderer Meinung war! Aber ich habe mittlerweile ein paar Schicksale kennen gelernt, die mich in dieser Beziehung umdenken ließen. Obwohl ich die Drogenpolitik, besonders in den USA, für äußerst albern halte. Aber ich halte auch Holland für den falschen Weg. Menschen müssen genügend Selbstbewusstsein besitzen, um mit Drogen umgehen zu können.
BR: viva oder mtv ?
Kay: Das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera! Wo ist da der Unterschied? Es gibt in Deutschland kein gutes Musikfernsehen, es gibt nur hin und wieder ein paar gute Spartensendungen. Das Radio hat dasselbe Problem.
BR: Sollte sich die Jugend mehr politisch engagieren ?
Kay: Die Jugend engagiert sich politisch. Ich denke da mal an die Irak-Demos. Sie kann bloß (genau wie ich eigentlich) mit diesen ganzen überlebten Parteienstrukturen nichts anfangen. Man muss in keiner Partei oder keinem Verein sein um seine politische Meinung vertreten zu können.
Steffen Klein, 22.09.2003
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