Special
Sum 41
Im Bett mit Pumuckl
Was macht Pumuckl denn da auf der Bühne? Mit roter Igelfrisur stürmt Sum 41-Sänger Deryck Whibley auf die Bühne und begrüßt breit grinsend die angereisten Fans. Die Pop-Punk-Ungetüme haben auch 16 Jahre nach ihrer Gründung noch nichts von ihrem Feuer verloren, als sie unter frenetischem Beifall die Bühne betreten. Was folgt ist der Beginn eines ausdauernden 90-minütigen Liebesspiels zwischen Band und Fans.
Doch halt, der Reihe nach.
1950 Zuhörer in der restlos ausverkauften Würzburger Posthalle warten gespannt auf ihre Helden mit der Nummer 41. Zunächst sorgen Plus Guest aus Frankreich für das französische Vorspiel. Ihre Mischung aus melodischem Rock mit Punk-Appeal lässt nach einigen zaghaften Annäherungsversuchen in kürze die Stimmung hochkochen. „Do you want us to speak German? Sorry, we won’t.“ Trotz aller Sprachbarrieren geht es bei weiter steigenden Temperaturen im Saal dann doch schnell an die Wäsche. Nackte Leiber strecken ihre ausgezogenen T-Shirts in die Höhe und sorgen für die ersten Pogokreise. Plus Guest liefern eine druckvolle und ausdauernde Performance, die den ersten Höhepunkt des Abends markiert.
Einige der angereisten Sum 41-Jünger wirken nach dem aufheizenden Vorspiel schon etwas außer Atem und so gönnen Sum 41 ihnen eine Verschnaufpause, indem sie relativ lange auf sich warten lassen. Als die Kanadier dann gegen 22:30 Uhr zu den Klängen von „Reason to believe“ die Bühne betreten, sind alle bereit für richtigen Körperkontakt. Schon beim folgenden Stück „Mr. Amsterdam“ geht es voll zur Sache, die Masse drückt nach vorne. Bei den sommerlichen Temperaturen draußen, ist die Luft auch drinnen in der Halle wie geladen. Pogoalarm folgt auf Pogoalarm. Schnell entledigt sich die nach dem Vorspiel abgekühlte Menge der ersten Kleidungsstücke und stürzt sich mit frischen Kräften mitten ins Getümmel. „Motivation“, „We’re all to blame“, „In too Deep“ – Schlag auf Schlag geht es durch die Hits der Kanadier. Zwar präsentieren sie sich etwas mundfaul, doch wer zu viel redet, verpasst bekanntlich das beste.
Dafür will Sum 41-Sänger Deryck Whibley in altbekannter Manier noch mehr direkten Fankontakt: „Who wants to be with us on stage?“ Tatsächlich dürfen beinahe zehn glückliche Fans auf die Bühne und nun aus der neuen Perspektive ihre Helden abfeiern. „Screaming Bloody Murder“ vom gleichnamigen aktuellen Album darf da natürlich nicht fehlen. Auf „Makes no Difference“ folgt „Holy Image of Lies“ und noch immer hat niemand genug.
Bei „The Hell Song“ zuckt es dann jedoch schon einmal verdächtig, die Kräfte lassen nach. Doch noch muss die Power für die zwei folgenden Höhepunkte halten: „Still waiting“ und der Sum 41-Klassiker „Fat Lip“. Unter den monumentalen Klängen einer Coverversion des Queenklassikers „We will rock you“ leiten Sum 41 anschließend das Afterkuscheln ein. „Back where I belong“ und das obligatorische „Pain for Pleasure“ runden den Abend ab und lassen garantiert jeden vollauf befriedigt nach Hause gehen.
Michael Hellstern, 10.08.2012
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