Konzertbericht
M'era Luna
Sonnengegrillte Gothics
Hildesheim/Drispenstedt
07.08.2004
Das diesjährige M´era Luna Festival in Hildesheim sorgte bei strahlendstem Sonnenschein und tropischer Hitze für 25000 glückliche, in schwarzbunte Kleidung gehüllte Gäste.
Zwar durfte wegen der Feuergefahr auf dem Zeltplatz nicht gegrillt werden,
und die Securitys filzten gründlich, ob man etwa Flaschen oder ähnliches gefährliches Material auf das Gelände schmuggeln wollte (besonders Brillenetuis oder Hüte waren ihnen nicht geheuer) doch was solls, sie machen auch nur ihren Job...
Als erste Band gab es für uns am Samstag Epica zu erleben,
deren Sängerin nicht nur musikalisch, sondern auch optisch einen absoluten Leckerbissen darstellte. Das Temperamentsbündel brachte ihre lange Haarpracht moshenderweise besonders gut durch einen vor ihr befestigten Ventilator zur Geltung.
Danach wurde den Zuschauern durch die erotische und kontroverse Show von Umbra et Imago einiges geboten. Nicht nur dass Mozart sich nach jedem Stück eines weiteren Kleidungstückes entledigte, seine sexy Sirenen hatten eine im wahrsten Sinne des Wortes eine dermassen fesselnde Fetish-show zu bieten, dass so manchem Festivalbesucher der Schweiss ausbrach allein vom Zusehen...Als Zugabe verschenkte Mozart dann noch seine riesigen Schnallenstiefel.( wer einen davon haben möchte bitte hier melden...meine Freundin hat ihn per Kopfnuss gefangen...)
Die österreichische EBM-Formation L`ame Immortelle legte später einen Auftritt hin, bei dem ihre Hits „Judgement“ oder „Aus den Ruinen“ frenetisch gefeiert wurden. Ausserdem bekam das Publikum einen kleinen Vorgeschmack auf das neue Album „ Gezeiten“ mit der neuen Single „ 5 Jahre lang“, welche am 23.August erscheint.
Eine weitere Frontfrau der besonders ausdrucksstarken Art war Sharon den Adel von Within Temptation, die inmitten einer prachtvollen Kulisse aus Engeln und mit Runen verzierten Säulen die Menge zum Rocken brachte. (Anmerkung dabei: das Feuerwerk war wirklich zu laut...) Within Temptation spielten nicht nur die erwarteten Songs „Mother Earth“ oder „Ice Queen“ sondern auch ihre beliebte Coverversion von Kate Bush „Running up that hill“.
Während auf der Hauptbühne Wolfsheim begannen, konnte man im stickigen Hangar eine atemberaubend schöne Show von Blutengel erleben. Als Constance und die anderen Chanteusen in anmutigen Phantasiekostümen die Augen der eher männlichen Fans auf sich zogen, lagen Sänger Chris Pohl die schmachtenden Blicke der Mädels zu Füssen.
Als eine der wenigen Acts , die Zugaben geben durften beehrten die Blutengel ihre Anhänger mit gleich drei, wobei die letzte „Children of the night“ hymnisch abgefeiert wurde.
Die Nächte verbrachten wir nicht klassisch im Zelt, sondern mit einigen Forumern der Orkus Community in Hannover, wo auch noch ein Geburtstagskind gefeiert wurde,
nämlich unser Bizarre-radio Forumsmoderator Siebenschläfer...happy Birthday!
Sonntag trafen wir, als wir aus dem Backofen, nein dem Auto kletterten, den hungrigen Thomas Rainer von Làme Immortelle, der uns nach dem schnellsten Weg zum Burger King fragte und als Dank für die Auskunft bereitwillig Autogramme gab.
Der Eintritt auf das Festivalgelände begann für uns mit Suicide commando als Hintergrundmusik für ausgedehntes Shoppen im Merchandise Bereich, wo alle Arten von Gothic Artikeln feilgeboten wurde. Von Silberschmuck über Korsetts, Lack und Leder oder Vampirzähne war eine riesen Auswahl zu haben, was die Kaufentscheidung nicht gerade erleichterte...
Bei Therion durften sich dann die Metaller unter den Festivalbesuchern so richtig austoben, es wurde dem entsprechend auch gemosht und gepogt, was das Zeug hielt.
Schandmaul und später Faith and the Muse zogen uns dann im subtropisch temperierten Hangar in ihren Bann, bevor dann mit den Überfliegern dieses Jahres, Oomph nämlich, die Hauptbühne wieder unser Ziel wurde. Sie spielten nicht nur ihren Charthit „Brennende Liebe“ ( leider ohne Sonja Kraushofer) sondern auch ältere Stücke wie „Das weisse Licht„ oder „Supernova“, was ihnen das Publikum durch nicht enden wollenden Beifall und Zugaben-Rufe dankte.
Zum Abend gab es dann endlich die Headliner des M`era Luna, Lacrimosa.
Unglaublich wie voll es plötzlich vor der Bühne wurde, offenbar war absolut jeder Festivalbesucher willens, das deutsch-finnische Ausnahme Duo der Gothicscene zu erleben.
Dicht gedrängt und von der glühender Hitze fast geröstet lauschte die Masse andächtig den sehnsuchtsvollen („Durch Nacht und Flut“) oder rockigeren Songs ( „Copycat“ ).
Noch ganz gefangen von der wunderbar friedlichen Athmosphäre des Festivals fuhren wir wieder nach hause, überzeugt ein einmalig schönes und geheimnisvoll-mystisches Wochenende erlebt zu haben.
Kristin Feldmann, 22.08.2004
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