Konzertbericht
Rise Against
Thursday, Poison The Well
Hardcoremixtur deluxe
Offenbach Stadthalle
08.11.2009
Man nehme waschechten Hardcore, viel Rock und eine Priese Sozialkritik. Einmal durchgerührt und fertig ist ein Abend mit Rise Against, Thursday und Poison The Well. Viel kann man da nicht falsch machen, dachte sich Bizarre-Radio und machte sich zur Show der besagten drei Bands auf in die Offenbacher Stadthalle.
In eiskalter Dorfturnhallenatmosphäre einen ordentlichen Platz und ein kühles Bier zu bekommen, ist dank der Lokalität gnadenlos schwer. Nachdem sich unsere zwei Redakteure durch Unmengen von Teenies (gestern Tokio Hotel, heute Rise Against) gekämpft hatten, ging es schon los mit der Hardcoregruppe Poison The Well mit dem neuen Album „The Tropic Rit” im Gepäck und der bekanntlich bescheidenen Akustik der Stadthalle. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten gingen die Jungs dann aber ziemlich ab und der erste kleinere Mob brachte Stimmung. Tiefe Growls und fette Riffs hallten durch die Halle und wem nicht jedenfalls nach Headbangen war ist eh nicht mehr zu helfen...
Insgesammt ein toller Anfang, denn die bösen Jungs aus dem sonnigen Florida bestätigten einmal mehr ihren Status als Instanz im eigenen Genre.
Nach obligatorischer Umbaupause (samt Bier) betraten Thursday die Bühne. Nicht zuletzt das neueste Album der Ammis hatte zumindest mir Bock gemacht die Jungs einmal live zu sehen. Trotz vollem Körpereinsatzes aller Bandmitglieder, Lassoeinlage mit dem Mic und dem genialen Songwriting, muss ich allerdings sagen etwas enttäuscht zu sein. Traurig aber wahr ist leider, dass die Songs live nicht voll kommen. Schade!
In der folgenden Umbaupause erreichte die Stimmung des Mobs den vorläufigen Höhepunkt. Laute “Rise Against”-Rufe, viele lächelnde Gesichter und Schmährufe gegen die “scheiss Tribüne” - was will man eigentlich mehr?
Endlich ertönte dann das Intro und die Jungs um Tim McIlrath betraten die Bühne und versetzten das Publikum mit der nur zu bekannten Aufforderung “Raise your fist in the fucking air” noch einmal mehr in Vorfreude. Wenige Songs später war es geschafft: Die Halle brummte dank Hits wie “Collapse” im Ausnahmezustand und Chefweltverbesserer McIlrath konstatierte erstaunt “Wir hätten nie gedacht, dass wir heute Abend so viel Spaß haben werden”. Eine Aufforderung später durften sich Rise Against dann den ersten Circlepit bei einem ihrer Konzerte in Offenbach ansehen. Nun ja, fürs erste mal war der Pit echt nicht schlecht Offenbach!
Spätestens als dann alle Hits von “Drones” bis “Prayer of the refugee” abgefeuert waren und auch der Rausschmeißer “Ready to fall” verklungen war, guckte man erstaunt auf die Uhr und stellte fest, dass schon 90 Minuten um waren. Besser allerdings für alle leute im Moshpit denn in dem war der Boden inzwischen so nass, dass sich die Leute reinweise aufs Maul legten.
Voll mit Bier und Schweiß verließen die Meisten dann, vorbei an wartenden Eltern (die armen Teenies müssen ja ins Bett) die Halle und machten sich zum Auto. Für uns hieß das: Schnell zurück auf die richtige Seite des Mains!
Felix Saran, 24.11.2009
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