Interview

Krypteria - Kaffeeklatsch mit Nebenwirkungen

Krypteria

Kaffeeklatsch mit Nebenwirkungen

Mit „All Beauty Must Die“ steht seit dem 22. April 2011 der neuste musikalische Spross aus dem Hause Krypteria in den Regalen der hiesigen Plattenläden. Trotz ausgedehnter eigener Touren und vielen Gigs mit der Grad Dame des Metals Doro Pesch hat es die Köln-Aachener-Formation geschafft binnen 1,5 Jahren und trotz diverser Stolpersteine ihre kreative Energie in einem neuen Album zu bündeln. Vielleicht waren es aber auch genau diese Tiefen, die die Musiker enger denn je zusammen geschweißt haben. Einen ersten Vorgeschmack auf „All Beauty Must Die“ bekamen die Fans schon mit den freien Downloads der Songs „You Killed Me“, „Liberatio 2011“ und „Get The Hell Out Of My Way 2011“. „Aber war da nicht was von der „neuen gothischen Härte“ in den ganzen Vorabberichten zu lesen?“ fragte ich mich noch vor Wochen. Dies änderte sich schlagartig, als ich das Album das erste Mal auf der heimischen Anlage laufen ließ. Und ja es stimmt: Krypteria zeigen sich auf „All Beauty Must Die“ so hart wie nie.

Ein besonderes Augenmerk fällt dabei sofort auf den Song „The Eye Collector“, dem wohl längsten Song in der Bandgeschichte, der von Sebastian Fitzeks Thriller „Der Augensammler“ inspiriert wurde. Nicht nur das ist eine Premiere, sondern auch, dass neben Sängerin Ji-In erstmals alle Bandmitglieder einen Gesangspart übernommen haben. „Was also macht ein Buch so einzigartig, dass man sich davon für einen so opulenten Song inspirieren lässt?“, fragte ich mich. Dieser und vielen weiteren spannenden Fragen bin ich zusammen mit Krypteria dann noch vor Veröffentlichung von „All Beauty Must Die“ auf den Grund gegangen.

Bizarre Radio: Lang, lang ist es her – unser letztes Interview.

Frank: Wo war das denn noch mal gewesen?

Bizarre Radio: In Berlin vor eurem Gig mit Doro.

Frank: Ja, ich erinnere mich. Da sind wir doch so schön gemeinsam auf dem Sessel versunken.

Bizarre Radio: Mh, und Du hast mir Dein Essen ständig unter die Nase gehalten.

Kusch: Ja, das stimmt. Aber normalerweise machen wir so was ja nicht. Das war da wirklich, wirklich dringend nötig. Sonst wären wir nach 3 Minuten alle in Ohnmacht gefallen.

Bizarre Radio: Na, da hätte sich sicherlich jemand gefunden, der Erste Hilfe beherrscht. Aber okay, was habt ihr denn in den letzten 1,5 Jahren so alles erlebt?

Frank: Zweimal sind wir mit Doro durch die Gegend getourt, ne? Bei der ersten Tour haben wir uns ja kennen gelernt.

Kusch: Das hat wirklich so super gepasst mit Doro, dass wir noch direkt noch eine zweite mit ihr gemacht haben. War auch schön, dass sie uns dazu eingeladen hatte.

Frank: (lacht) Und jetzt kommt noch die dritte, vierte, fünfte und sechste Tour mit ihr…

Kusch: Das passte eben einfach gut. Auch das Publikum kam mit dieser Kombination gut zurecht. Und da schließt sich dann auch schon der Kreis. Wir haben dann eineinhalb Jahre lang überlegt Doro zu fragen, ob wir sie nicht auch einmal einladen können. Und das hat auf der neuen Scheibe dann ja auch geklappt, wo sie zusammen mit Ji-In gesungen hat. Aber Doro ist auch eine ganz Coole. Das muss man schon sagen. Damit hat sich der Kreis dann aber auch geschlossen und ich glaube nicht an eine dritte, vierte und fünfte Tour mit ihr. Wobei das sicherlich sehr spassig wäre. Aber Du wolltest ja wissen, was wir noch so alles gemacht haben, oder?

Bizarre Radio: Ja.

Kusch: Wir haben ganz viel gespielt und uns dann selbstständig gemacht, sind alte Ketten losgeworden, d.h. wir haben uns von den Kollegen unserer letzten Plattenfirma getrennt. Dann haben wir ja unsere eigenes Label an den Start gebracht, das neue Album geschrieben und aufgenommen und jetzt sind wir dabei es rauszubringen. Und das ist schon eine Menge Holz…

Frank: Und promoted haben wir auch noch. Zwischendurch. Also es war auf jeden Fall nicht langweilig.

Bizarre Radio: Davon wäre ich bei euch auch nie ausgegangen. Aber ich muss ja fairerweise gestehen, dass ich bereits seit Dezember wusste, dass Doro auf eurem neuen Album „All Beauty Must Die“ mitsingt.

Kusch: Okay. Aber Du hast es nicht ausgequatscht.

Bizarre Radio: Nein. So schrecklich fies könnte ich niemals sein. Aber ohne mein Interview mit Doro hätte ich das ja auch gar nicht wissen können.

Kusch: Ah, dann müssen wir also jetzt mit Doro schimpfen, dass sie es ausgeplaudert hat.

Bizarre Radio: Nicht doch. Sie hat es ja nicht direkt ausgeplaudert, sondern nur viel sagend gegrinst wo ich sie darauf angesprochen habe.

Kusch: Nein, passt schon. Das war mit ihr so eine tolle Erfahrung und wir haben da bisher immer nur gute gemacht. Und auch live hatten wir da immer Glück gehabt. Mit Subway To Sally war es tierisch, Deep Purple waren echte Gentlemen. Also da muss man echt sagen, auch wenn es heißt, dass es so viele Headliner gibt, die ihre Gäste bzw. Supporter gängeln, so war das bei uns nie der Fall. Und bei Doro hat alles gepasst: die Crew, die Band. Das war immer mehr wie auf Klassenfahrt, als wie eine Tour oder Arbeit. Das war halt einfach nur geil.

Bizarre Radio: Gab es denn irgendwas Skurriles was ihr da während der Tour erlebt habt?

Ji-In: Jetzt muss ich erst einmal in meinem Gedächtnis graben. Gab es da etwas Skurriles? Mh, fällt mir jetzt so athok nichts ein. Was Peinliches fällt mir da auch nicht ein. Wobei ich meine ich muss da an Frank denken. So Stichwort peinlich. (lacht) Nein ich muss es leider so erzählen wie es war. Es war einfach nur phantastisch. Die gesamte Crew von Doro war phantastisch. Wir haben dann auch gerne mit denen herum gehangen. Aber es war immer nett. Das klingt jetzt irgendwie blöd. Aber es war leider – (lacht) jetzt sage ich schon leider, soweit bringt man mich schon – nichts Fieses bei. Doro war zwischendurch mal krank und hat dennoch immer alles gegeben. Nach den Touren, was haben wir denn da gemacht? Na, man fällt da immer so in ein Loch. Ich kann ja nicht verleugnen, man lässt sich ja gerne auf der Bühne feiern,…

Bizarre Radio: Ist auch gut für das Ego.

Ji-In: Ja klar, das kann ja auch immer anders sein. Damit rechnen wir ja auch. Aber wenn es dann so positiv ist, dann ist das schon eine geile Streicheleinheit. Und dann nach Hause zukommen und dann gibt es das nicht mehr, das ist dann schon hart. Man muss sich ja dann auch wieder etwas zurücknehmen und die Sau so dolle rauslassen. Ich persönlich falle da jedenfalls immer in ein Loch und brauche etwas, bis ich in den Alltag zurückfinde.

Bizarre Radio: Wie sieht denn euer Alltag so aus, wenn ihr mal nicht auf der Bühne steht?

Ji-In: Ich bin ja so ein Bewegungsmensch und bin viel draußen, quasi laufend. Herje, das klingt jetzt auch schon wieder so spannend. Ich hab ja zu Hause mein Klavier und bin damit ganz in der Nähe unseres Studios. Das rettet einen auch davor mal so gar nicht mehr aus seinem Loch heraus zu kommen. Man kann dann auch mal zusammen in Erinnerungen schwelgen und tauscht sich aus. Man hat ja auch immer was zu tun, besonders seitdem wir unsere eigene Plattenfirma haben. Da kommen dann so komische Sachen dazu, die man nicht unbedingt machen will. So Bürokram, stinke langweilig, aber wir sind dennoch glücklich, dass jetzt alles in unseren Händen liegt. Unterm Strich ist aber alles gut.

Bizarre: Ihr habt ja neben der Tour mit Doro auch noch eine eigene Headliner-Tour gespielt. Wie sieht es denn 2011 tourtechnisch so aus?

Frank: Ja im Moment konzentrieren wir uns gerade auf die Promotion des neuen Albums. Dann steht halt das Ausland an. Da sind einige größere Geschichten geplant. Wir haben daher die Zeit über den Sommer fest geblockt. Da sind dann aber ab August noch ein paar Festivals wo wir spielen. Und ab September ist eben geplant, dass wir groß durch Deutschland touren – mit allen Städten die es so gibt – so 700 bis 800 Shows (grinst).

Bizarre Radio: Na, dann erwarte ich euch im Herbst mal in der tollen Kreisstadt Montabaur.

Kusch: Ja auf jeden Fall auch da (grinst).

Frank: Oder in Rennerod.

Bizarre Radio: Als wäre das eine Option (lache). Zumal ich auch einmal nach einem tollen Konzert ohne weite Heimreise nach Hause fallen möchte.

Frank: Gibt es denn da eine schöne Halle?

Bizarre Radio: Schön ist vielleicht relativ, aber die Stadthalle hat schon Revolverheld und Die Happy überlebt.

Frank: Und wie viel Leute gehen da rein?

Bizarre Radio: Ich und mein nicht-vorhandenes Augenmaß. Das ist jetzt eine Herausforderung.

Frank: Mal anders, gibt es denn da Publikum für so was?

Bizarre Radio: Naja, ja schon irgendwie. Unser örtliches Festival, das Mach1, ist regelmäßig gut gefüllt. Die spielen da aber eher Musik aus der Core-Schiene wie z.B. Hatebreed.

Frank: Dann buch uns doch da mal ein.

Bizarre Radio: Der Veranstalter ist da immer etwas eigen mit der Bandauswahl.

Frank: Ach, Du meinst, der mag Krypteria nicht?

Bizarre Radio: Ich glaube der mag lieber so Bands, nach deren Shows man sich die Eingeweide neu sortieren kann und mit Hörsturz heimgeht.

Kusch: Ja hat der denn noch nicht unser neues Album gehört? (grinst) Aber sind wir mal ehrlich. Wir würden ja auch nicht so recht mit Hatebreed auf eine Bühne passen.

Bizarre Radio: Ansonsten gibt es hier noch das SpAck-Festival. Da spielen dann eher die „normalen“ Bands. (Anmerk. d. Red.: Irgendwie muss man ja die Genre trennen dürfen.)

Kusch: Ach Kitty, wir haben da doch unsere feine Booking-Agentur. Du bekommst jetzt nicht die Sonderaufgabe unsere Tour für den Herbst zu planen.

Frank: Ach schade.

Bizarre Radio: Höre ich da einen leichten Hauch Ironie raus? (lache)

Frank: (seufzt)

Bizarre Radio: Denk daran, ich bin als Lehrerin äußerst rigide und greife streng durch.

Frank: Aber ich würde das trotzdem cool finden.

Bizarre Radio: Morgens immer schön den Vorabend reflektieren, dann Hausaufgabenkontrolle und anschließend ein wenig Vokabeltraining in Englisch und eine Einheit BWL.

Frank: Also so Grundschulkram.

Bizarre Radio: Aber wo wir gerade dabei sind, könnten wir ja mal einen kleinen surrealistischen Dialog testen. Meint ihr, dass ihr so was hin bekommt?

Kusch: Das ist mir gerade unklar, was das sein soll.

Bizarre Radio: Das wäre z.B. „Ich bin eine Gitarre. Man zupft meine Saiten. Ich gebe eine Melodie vor.“. Kusch, bei Dir läge es nahe, dass Du ein Schlagzeug bist und Frank dann ein Bass.

Kusch: Das wäre bei Frank unkontrollierbar. Der erzählt Dir dann etwas vom Blumenkohl. Aber damit bekommt Frank glatt eine Stunde gefüllt. Das wäre nicht das Problem.

Frank: (lacht)

Bizarre Radio: Dann braucht ihr euch wenigstens keine Gedanken mehr um den passenden Support-Act zu machen.

Frank: Und über Broccoli kann ich glatt 2 Stunden reden. (lacht)

Bizarre Radio: (lache) Was für ein fantastisches Vorprogramm. Aber okay, bevor hier wieder alles aus dem Ruder läuft, kommen wir mal wieder zu eurer Musik zurück. Ihr müsst ja zwischen eurer ganzen Shows und Touren immer noch fleißig Songs geschrieben haben. Woher stammen denn die Inspirationen für die neuen Songs?

Ji-In: Also es sind sowohl autobiographische wie andere Inspirationen dabei. Ich denke jeder von uns verarbeitet Geschehnisse individuell uns lässt das ins Songwriting mit einfließen. Was uns dann alle vereint ist, dass wir niemals eine Geschichte 1 zu1 so erzählen wie es war, so dass man meint wir wollen damit Mitleid erhaschen. Ich glaube, jeder von uns Menschen erlebt ja Positives und Negatives unterschiedlich. Uns ist es dann wichtig, dass wir alles so verwursten, dass jeder was für sich rausziehen kann und auf seine persönliche Situation beziehen kann. Inspirationen kommen durch unsere gemeinsamen Gespräche und in einem speziellen Fall, „The Eye Collector“ kam das von einem Buch.

Kusch: Das Besondere ist, dass die Inspirationen aus allen 4 Himmelsrichtungen kommen, sprich von jedem von uns. Jeder von uns kommt mit neuen Ideen, die er dann sammelt und die wir dann in einen Topf schmeißen. Danach gibt jeder noch seine weiteren Ideen dazu und so entstehen dann unsere Songs. Aber da sind wir im Vergleich zu vielen anderen Bands wohl eher etwas ungewöhnlich. Da wir alle was Kreatives beitragen wissen wir nachher auch nie, was im Ende auf uns zukommt und wie das Album letztendlich wird. Freejazz oder Punk wird es schon nicht werden. Das hängt auch immer davon ab was man gerade privat so erlebt und wie man drauf ist. Und „All Beauty Must Die“ ist phasenweise recht düster, wie ich finde, eben weil in den letzten 2 Jahren bei uns auch nicht immer alles ganz so rosig gelaufen ist. Aber zu sagen „Wir treffen uns und machen ein Album“, das gibt es einfach nicht. Das trifft so auch beim Songwriting zu. Wir haben da kein Schema von wegen zu erst ein Riff, einen Beat, einen Groove oder eine Textzeile. Das ist bei uns eben wie bei einem Überraschungsei.

Bizarre Radio: Kommen wir mal zu eurem wohl bisher längsten Lied. „The Eye Collector“ ist ja so eine Art Titeltrack zu Sebastian Fitzeks Thriller „Der Augensammler“. Wie kam es denn zu dieser Zusammenarbeit und folglich zum Song?

Kusch: In der Tat ist es so, dass ein Bekannter mal zu Chris kam und ihm sagte „Du musst unbedingt mal was vom Sebastian Fitzek lesen, der ist schwer im Kommen und angesagt“. Und dann machte das Buch auch bei uns in der Band so die Runde. Und das ist eigentlich ungewöhnlich, da wir uns vielleicht mal bei einem Film geeinigt bekommen. Bei Büchern ist das immer etwas schwieriger. Aber das haben wir uns dann alle reingezogen, weil Chris so davon geschwärmt hat. Und außerdem haben wir ja auch nur nach einer Entschuldigung gesucht mal wieder ein 12-Minuten-Ding zu machen, kam uns das gerade recht. Wir haben dann mal kurz überlegt und kamen zu der Idee mal wieder so eine richtig kaputte Nummer zu machen. Und dann haben wir überlegt, dass wir den Autor ja mal fragen müssen, ob er damit einverstanden ist. Sebastian Fitzek fand die Idee dann super. Er kannte uns aber auch schon und meinte dann nur „Dann macht mal.“. Wir haben uns dann vorgenommen keine Inhaltsangabe zu schreiben oder vertonen, sondern eigentlich einen Soundtrack zu machen. Ich meine, wenn der „Imperial March“ von Darth Vader erklingt, dann hat man ja auch nicht sofort die ganze „Krieg der Sterne“ Geschichte parat. Und in sofern haben wir uns gedacht „Lasst mal schauen was uns da für ein Quatsch einfällt.“ Das ging sogar relativ schnell, auch wenn wir es an unterschiedlichen Orten gebaut haben und letztendlich ist es egal ob es 8 Minuten oder 80 dauert. Wir sind dann bei 12:07 gelandet und wie gesagt es bleibt nur die Hoffnung, dass wir es live nicht spielen müssen.

Frank: Es hat da jeder so seine eigene Emotion und die drückt der Song dann auch aus. Da sind ja ganz verschiedene Parts drin – das was jeder von uns individuell aus dem Buch gezogen hat an Angst und Spannung.

Kusch: Das Einzige was wir da nicht drauf gelassen haben waren Franks…

Frank: …Angstschreie…

Kusch: ...ja das war eher (verstellt die Stimme) „Dingdong die Hexe ist tot“…

Frank: (lacht) Dingdong die Hexe ist tot, Dingdong die Hexe ist tot…

Kusch: …das hätte nicht so gepasst. Aber dieser Wahnsinn ist ja latent immer bei allem spürbar was wir so machen. Besonders bei den Interviews oder im Tourbus. (lacht)

Frank: Oder vor und nach der Show.

Kusch: Aber warum? Warum?

Bizarre Radio: Oder auch sonst immer und überall.

Kusch: Mh.

Bizarre Radio: Okay. Du hast ja erzählt, dass es so verschiedene Parts im Buch gibt. Ist das auch ein Grund dafür, dass jeder von euch einen Gesangspart übernommen hat?

Kusch: Genauso ist es.

Frank: Ich sing den Täter.

Kusch: Nein, das tut er eben nicht. Das wollten wir nämlich offen lassen. Deshalb haben wir auch gesagt wir schildern den Song aus 4 verschiedenen Perspektiven – jedes Mal aber aus der Sicht des Täters – aber so, dass die Frage nach dem Täter immer offen bleibt. Das war uns auch wichtig das so zu machen, damit wir nachher nicht als Verräter dem Kollegen Fitzek die Leserschaft zerschießen. Und das war genau der Grund, wenn auch vollkommen ungeplant entstanden. Den Christoph mussten wir dazu prügeln, aber das hat er ja sensationell gemacht. Somit ist der Song nicht nur der längste, vielleicht auch der Bekloppteste, aber auch auf jeden Fall der, wo wir alle vier als Solisten zu hören sind. Das finde ich schon sehr viel für einen Song.

Bizarre Radio: Also mir ist es schwer gefallen rauszuhören wer wo singt.

Frank: Ja?

Bizarre Radio: Natürlich nicht bei Ji-In. Und bei Kusch ging es auch, da man Dich ja hier und da schon mal bei anderen Songs hat singen hören. Aber bei Dir, Frank und Chris war es echt schwer.

Frank: Aber Du weißt jetzt wer wie, wo und wann gesungen hat?

Bizarre Radio: Nein, aber du verrätst es mir doch sicherlich, oder?

Frank: Christoph steigt ein, dann komme ich. Dann kommt Kuschi und dann komme ich wieder.

Kusch: Ich war ehrlich gesagt auch ein wenig erstaunt, da wir den Christoph noch nie so haben singen hören. Chorgesang oder wenn er Ideen vorsingt, okay, aber das war ja jetzt ein bisschen spooky was er da macht. Er klingt da ja auch sehr rauchig. Und da wir ja auch nicht gerade die glocken-hellsten Stimmen unter der Sonne haben, fanden wir das auch schon recht nah beieinander. Da hatte ich ursprünglich auch erwartet, dass sich das mehr voneinander abheben würde. Daher müssen wir wohl auch dran schreiben, dass das drei verschiedene Parts sind. Ansonsten hätte man das wohl nicht so wirklich rausgefunden.

Bizarre Radio: Ist es realistisch zu hoffen, dass ihr den Song einmal live spielen werdet?

Ji-In: Das kannst Du Dir ja gerne mal bei den Jungs wünschen. Vielleicht bringt das ja mehr als wenn ich mir das tausendmal sage. Ja, ehrlich gesagt haben wir die Nummer ja für uns geschrieben. Das das jetzt so einen großen Anklang findet, dass ist wie ein Boomerang auf uns zurückgeschoßen. Wir haben nicht damit gerechnet, das jemals jemand „The Eye Collector“ live hören möchte. Jetzt hören wir ja die ganzen Reaktionen und Resonanzen und ich weiß noch nicht wie wir das live rüberbringen wollen. Das ist ja schon sehr aufwendig. Aber wie gesagt. Äußer Du das mal.

Bizarre Radio: Ich kann es ja gerne mal versuchen.

Ji-In: Ja, ich bitte darum.

Bizarre Radio: Ich meine nicht, dass ich da jetzt mal lachend vor der Bühne stehen möchte…

Ji-In: (lacht)

Bizarre Radio: …ich kann ja selber nicht singen, aber ich denke das wäre ein super Highlight für eure Fans. Ji-In, wie war es denn für Dich, dass Deine Jungs alle in den Song mit einem Gesangspart mit eingebunden wurden?

Ji-In: Ich finde das super. Das könnten die ruhig mal öfter machen. Ich fand es auch super, dass der Christoph, der sich gerne mal versteckt, da mit gemacht hat. Ich finde das echt super. Ich kann das ja jetzt mal gestehen, dass ich das total gerne höre. Ich mag es einfach wenn verschiedene Stimmfarben da sind und ich kenne die Jungs ja jetzt zu Genüge. Ich finde das einfach toll wenn ich deren Stimmen höre und besonders wie hier, wo der Hörer ja nicht direkt mitbekommen soll wer da jetzt wo singt. Das ist total spannend. Aber ich fände das spannend, wenn das öfter mal passieren würde. Und wenn man die Solostellen mal so hört – okay, ich muss da dann hier und da auch mal grinsen, das kann ich nicht verleugnen, da ich sie ständig bei den Aufnahmen vor mir sehe.

Bizarre Radio: Falls euch das auflockert, dann singe ich euch gerne drei Takte ein. Dann seid ihr stolz auf eure Leistung. Ich kann nämlich so überhaupt nicht singen.

Kusch: Es ist ja so. So eine Nummer ist ja jetzt kein Schönheitspreis, sondern Du willst ja eine Atmosphäre verkörpern und rüber bringen. Von daher war die Aufgabe ja auch nicht unbedingt den Schönsten oder Perfektesten oder Hellsten Take zu nehmen. Im Grunde sind wir vier ja alle Psychopathen in dem Song. Da darf man es auch gar nicht zu schön machen. Deswegen ist auch alles vielleicht ein wenig schräg.

Bizarre Radio: Kusch, Du machst mir gerade Hoffnung, dass selbst ich vielleicht doch noch ein wenig singen kann.

Kusch: (lacht)

Bizarre Radio: Aber ich will ja auch nicht Germany´s next Singstar werden. Aber gehen wir mal wieder etwas weiter. Morgen wird ja das Album „All Beauty Must Die“ veröffentlicht. Für euch dürfte das ja ein lang und heiß ersehnter Termin sein. Ihr habt ja auch schon die ersten Rückmeldungen von der Musikpresse bekommen wie z.B. von Bizarre Radio.

Kusch: Jaja.

Ji-In: Vielen Dank dafür.

Bizarre Radio: Leider gab es bei uns „nur“ 14 von 15 Punkten. Eigentlich sind es aber 14,5 von 15 Punkten. Mein Chef wollte mir aber keine Punkte in halben Schritten gewähren. Von daher gab es eben die 14 Punkte. Ich hoffe ihr verzeiht mir das noch mal.

Frank: 15 hat wohl noch keiner bekommen oder?

Bizarre Radio: Ich war letztens drauf und dran Elvis Presley für ein Review 15 Punkte zu geben, aber selbst da war ich dann hart und es gab nur 14.

Kusch: Dann würde ich sagen: Keine Sorge, wir sind mehr als glücklich mit den 14.

Frank: Außerdem wissen wir ja, dass es 14,5 waren.

Kusch: Eben.

Frank: Ich finde man fühlt das aber auch.

Kusch: Und außerdem ließt sich euer Review wie 16 von 15.

Bizarre Radio: Ja, mein Chef hält mir das immer wieder vor. Er meinte, dass ich demnächst noch 20 von 15 geben müsste wenn ich bei euch so weiter mache.

Kusch: (lacht)

Bizarre Radio: Ja, jetzt muss es da noch mal eine Steigerung geben. Das nächste mal haut ihr noch eine Schippe drauf und es gibt die 15 von 15, oder?

Frank: Ja.

Kusch: Schluck.

Bizarre Radio: Panik. Aber ich sage meinen Schülern auch immer, das sie einfach etwas mehr üben müssen und alles immer schön reflektieren sollen, dann wird das auch was.

Kusch: Und das bringt dann sehr viel, ja?

Bizarre Radio: Ach na ja, wir wollen ja mal nicht päpstlicher wie der Papst sein.

Frank: Oh mein Bauch grummelt. Ich glaube ich habe Hunger.

Bizarre Radio: It’s broccoli time.

Frank: Nein, nein. Ich hab da eben aus dem Kühlschrank so ein Würstchen gegessen.

Bizarre Radio: Na wer weiß wie lange die da schon drin liegen.

Frank: Ja eben. Aber falls mein Bauch jetzt weiter singt, dann stört euch bitte nicht daran.

Bizarre Radio: Wie gespannt seid ihr jetzt eigentlich auf das Feedback eurer Fans zu „All Beauty Must Die“?

Ji-In: Also ohne die Presse jetzt mal in den Schatten zu stellen, aber jetzt kommt es das worauf es ankommt. Ich kann das nicht verwehren. Ich bin halt nervös und aufgeregt. Jetzt kommt das Entscheidende. Klar, wir haben hier gesessen, hatten unseren Spaß und haben diesen leidenschaftlichen Prozess von Auseinandersetzung und Schaffung durchlebt. Ja, schön und gut, aber wie sehen das unsere Fans? Ich glaube ich kann das auch im Namen der Jungs sagen, dass wir sehr nervös sind. Wir bangen und hoffen.

Bizarre Radio: Also gibt es im Zweifel kommende Woche Freitag die Mega-Sause wenn „All Beauty Must Die“ wie ein Hammer eingeschlagen ist?

Ji-In: Ich traue mich ja nie soviel darüber nachzudenken und warte lieber ab. Ich kann nur beten und denken „Bitte lass sie erkennen was wir bereit waren zu geben und wie wir uns haben aussaugen lassen“. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Den Rest bringt die Zeit mit sich.

Bizarre Radio: In wie weit unterscheidet sich denn „All Beauty Must Die“ von den Vorgängeralben?

JI-In: Ich sehe das ja schon vom Songwriting her. Ich weiß nicht ob man das von Außen her wahrnehmen kann. Das war schon subtiler und da war ein starkes Gefühl, das uns alle von vorne herein begleitete. Deswegen ja auch der Name unseres neuen Labels Liberatio Music. Für mich persönlich war es das Gefühl mal total frei zu sein und tun und lassen zu können was man will. Wir sind einfach unserem Instinkt gefolgt. Die Aufnahmen selbst können wir dann eh zu dem aktuellen Moment nicht beeinflussen. Wir haben auch das gegeben, wo wir in dem Moment zu fähig waren – nicht mehr und auch nicht weniger. Das war vorher ein bisschen anders. Das ist schwierig das so direkt zu vergleichen. Und keiner redet uns rein. Wie Christoph schon immer zu sagen pflegt: „Und wenn wir schon sterben, dann wenigstens durch unser eigenes Schwert.“

Bizarre Radio: Sehr heldenhaft und poetisch.

Ji-In: Ja genau.

Bizarre Radio: Ji-In, Du hast es ja schon angesprochen. Passend zum neuen Album habt ihr euch ja auch für den mutigen Schritt entschieden und ein neues, eigenes Plattenlabel namens Liberatio Music zu gründen. Wie kam es denn dazu? Und wann habt ihr es gegründet?

Frank: Logische Konsequenz.

Ji-In: Ich glaube das dünkelte uns schon etwas länger, würde ich mal behaupten. Also eigentlich war es nur ein konsequenter Schritt.

Kusch: Eigentlich ist das so. Wir machen dass jetzt schon so lange, nicht nur als Band. Man weiß ja eigentlich immer was man machen möchte. Es ist zwar nicht so, dass man von den Plattenlabels so unter Druck gesetzt wird und einem gesagt wird „Du malst das Fahrrad jetzt aber grün“, wo man es rot malen wollte. Daher ist das jetzt eine spannende Geschichte mit dem eigenen Label. Und eine ziemlich dramatisch und riskante auch. Aber wir sind da alle all-in, da wir überzeugt sind, dass das Blatt in unserer Hand auch was wert ist. Eigentlich passte das. Der Christoph ist so ein super Spezialist, dass man da sogar bei vielen Plattenlabelkollegen gemerkt hat, dass er es eigentlich besser wusste. Einfach nur weil er vielen Leuten auch einen Erfahrungsvorsprung hat. Man hat dann auch festgestellt, dass man selbst so manch getroffene Entscheidung anders getroffen hätte. Und da haben wir dann gesagt, dass wir es mal so machen sollten wie wir es wollen. Denn wenn es dann nicht funktioniert, dann wissen wir auch, dass wir es verbockt haben. Das heißt wir wollten einfach mal die Chance nutzen es so zu machen wie wir es wollen.

Ji-In: Ich könnte jetzt aber gar nicht mehr die Zeit nennen wann die Entscheidung getroffen wurde. Es gibt ja auch so viele Schritte die man vorab abklären muss. Da steckt ja auch ein enormes finanzielles Risiko mit drin. Und alles muss im Vorfeld auch abgeklärt werden, auch mit den Geschäftspartnern. Das wäre aber auch mal für uns interessant mal zu erörtern wann genau der Entschluss da war. Das wäre ja auch für die Zukunft spannend, wenn da denn mal ein Jubiläum wäre.

Bizarre Radio: Heißt das dann für eure Fans, dass ihr mehr eingespannt seid und weniger Zeit für sie haben werdet?

Kusch: Das hoffe ich doch ehrlich gesagt nicht.

Frank: Wir werden das schon so halten wie wir das bisher immer gemacht haben. Sofern es die Zeit jedenfalls zulässt.

Kusch: Nene, also das ist ja eigentlich eine ganz klare Regel die wir haben. Eine Show ist erst dann vorbei, wenn wir die Fans getroffen haben und mit denen geschnackt haben. Was wir bisher ja eigentlich bisher noch nicht hatten ist das mit Facebook. Das ist jetzt ja noch nicht so alt. Da gehen wir in die Verlängerung. Das wollen wir ja auch gar nicht weniger, mal abgesehen von dem Vergnügen, dass wir zusammen Musik machen. Das ist alles eine Sache der Einteilung. Wir teilen das bei uns sehr gut auf. Jeder hat seinen Aufgabenbereich. Wir helfen uns da natürlich, aber es ist nicht so, dass alle 4 Leute an dem Ding schrauben und dann erst mit was anderem anfangen. Das ist aber auch weil wir uns schon so lange kennen. Da glaube ich nicht, dass wir da einen Schritt nach hinten machen müssen. Wir wünschen uns nur ab und an etwas Geduld. Gerade um den Release herum ist es immer etwas viel. Aber ich glaube dann ist das Schlimmste auch schon vorbei.

Bizarre Radio: Ich drücke euch da ganz doll die Daumen, dass das auch so funktioniert.

Kusch: Ja, das wäre schon schön. Danke Dir.

Bizarre Radio: Ich habe das nur bei einer befreundeten Band mitbekommen wie anstrengend das sein kann.

Frank: Ansonsten ziehen wir eben bei Dir ein. Das geht ja schon.

Bizarre Radio: Ich hätte da noch ein schönes warmes, aber leicht feuchtes Kellerverlies anzubieten.

Frank: Genauso habe ich mir das mein Leben lang vorgestellt, nachts in meinen Träumen.

(alles lacht)

Bizarre Radio: Ja was denn?? Die Wände sind feucht und ab und an kommt auch mal eine Ratte vorbei gelaufen. Ich weiß gar nicht was Du hast.

Frank: Schmeckt bestimmt gut. Ich mag ja gerne Hasen mit Salz und Pfeffer. Also solche wie Chris hier im Garten hat. Fledermäuse sollen auch gut sein.

Bizarre Radio: Krokodil schmeckt.

Frank: Hatte ich auch schon.

Bizarre Radio: Mich würde ja Schlange mal reizen. Du scheinst ja auch vollends begeistert zu sein Kusch, ja?

Kusch: Ne, ich hab das mal bei so einer Restaurantkette gegessen. Die haben da so diverse Fleischsorten wo ich das auch mal getestet hatte. Das Problem war nur, dass ich nachher alles in einem Topf hatte und ich nicht mehr wusste was was ist. Also in sofern konnte ich da noch keine richtige Leibspeise finden.

Bizarre Radio: In Asien hasste doch jetzt die Chance dazu.

Frank: Hund ist auch lecker.

Kusch: Ja, die Problematik…

Bizarre Radio: Hund? Nein.

Frank: Das ist in Asien doch normal.

Kusch: Wenn er das isst, dann fliegt er sofort aus der Band, weil Ji-In ihn da auf der Stelle tötet. Da ist sie ja so was von emotional und leidenschaftlich und engagiert.

Bizarre Radio: Das kann ich verstehen.

Kusch: Da kennt sie nix.

Frank: Ich durfte noch nicht mal Schweinehund essen.

Kusch: Das werden wir in China wohl eher nicht dem Zufall überlassen. Das haben andere Kollegen die da waren auch schon mal gesagt. Da muss man mit einem zugeteilten Begleiter Essen gehen. Sonst weiß man nicht was man da aufgetischt bekommt. Das spricht keiner Englisch, Du kannst nix lesen und Du kannst nichts erkennen was Du da gerade isst.

Frank: Mit Salz und Pfeffer schmeckt viel.

Kusch: Der Geschmack ist ja eine Sache, aber die Philosophie noch eine ganz andere. Hund kommt mir also auch nicht über die Lippen. Muss ich schon sagen.

Bizarre Radio: Weder Hund noch Katze, noch Hase oder Kaninchen.

Kusch: Jaja.

Frank: Das ist doch Prinzipienreiterei. (lacht)

Bizarre Radio: Also nee, wenn ich mir vorstelle, dass meine Pflegehündin im Topf gelandet wäre…

Frank: Ne, in der Pfanne.

Bizarre Radio: Noch schlimmer. Und wenn ich mir meine Mietze am Spieß vorstellen müsste, dann vergeht mir echt alles.

Frank: Aber die sehen am Spieß aus wie Hasen.

Bizarre Radio: Das ist mir egal.

Frank: (lacht)

Kusch: Frank, Du weißt echt wieder wie Du Punkte sammelst. Huiuiui.

Bizarre Radio: Na, dann stellt dem lieben Frank doch in China mal eine Stinkfrucht hin und lauft ganz weit weg.

Kusch: Aber nur wenn er festgeschnallt ist.

Bizarre Radio: Und dann öffnet ihr die mit Atemschutzmasken. So richtig langsam und schaut euch dabei mal Franks Gesicht an.

Frank: Pft.

Kusch: (lacht)

Bizarre Radio: Wie soll ich bitte das mal wiedergeben? Das artet wie immer aus. Aber kommen wir mal wieder zu einem etwas kritischeren Thema. Es gibt heute ja Musiker, die Erfolg haben wollen – egal für welchen Preis. Ein Künstler war ja im letzten Jahr dafür schwer verrissen worden. Wie sieht das denn bei Krypteria aus. Wollt ihr Erfolg um jeden Preis?

Ji-In: Sagen wir mal so. Ich verkrieche mich ja gerne mal in meine eigene Welt. Auch wenn ich es sicherlich mal mache, aber ich möchte nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Grundsätzlich nicht. Ich hab ja in meinem Leben auch genug mit mir selbst zu tun. Jeder muss für sich entscheiden womit er letztendlich leben kann. Uns sind auch schon so viele Dinge vorgeworfen worden, wo ich letztendlich wusste, dass das so nicht war. Aber egal was ich sage, ihr versteht mich falsch. Unterm Strich bin ich doch auch nur mir selbst Rechenschaft schuldig. Ich muss mit meinen Fehlern leben und irgendwann mal im Sterbebett Bilanz ziehen. Jeder sollte eben das tun was er kann.

Bizarre Radio: Dann lassen wir jetzt mal diese ganz arg kritischen Themen außen vor. Habt ihr eigentlich in eurer spärlichen Freizeit noch Lust und Laune euch mit anderer Musik auseinander zusetzen? Wenn ja was hört ihr denn gerade so?

Ji-In: Das ist witzig, dass Du das jetzt fragst, weil ich tatsächlich im Moment gar keine Musik höre. Ich habe mich eine Zeit lang mit Beethovens Mondscheinsonate befasst, was wir ja auch als Zitat im Song „The Eyecollector“ eingebaut haben, und hab da wieder Beethoven für mich entdeckt. Aber gerade ist Stille für mich die schönste Musik – so blöd das auch klingen mag. Das tut mir gerade auch gut, weil ich schon das Gefühl hatte ausgelaugt zu sein. Jetzt muss ich erst mal wieder etwas Energie tanken und weiß die Stille sehr zu schätzen.

Bizarre Radio: Stille ist auch etwas Schönes.

Ji-In: Das finde ich ehrlich gesagt auch und ich brauche meine Ruhe.

Bizarre Radio: Beethoven hat trotz endloser Stille die schönsten Stücke geschrieben.

Ji-In: Ich hoffe natürlich nicht, dass das so bleibt, aber es gibt immer solche Phasen und solche.

Bizarre Radio: Okay, dann nutzen wir die Stille im Raum doch mal dazu und machen ein kurzes Begriffsspielchen. Ich nenne euch verschiedene Begriffe und ihr sagt mir, was euch spontan dazu einfällt. Das erste wäre dann Deutschland sucht den Superstar.

Ji-In: Gucke ich nicht. Habe ich noch nie gesehen, auch wenn das Thema nicht an mir vorbei gegangen ist. Was soll ich noch sagen? Ist wohl so eine Art Fast Food wo sich die Menschen zur Schau stellen und andere darüber lachen. Mit Musik hat das aber wohl nicht viel zu tun. Das ist jedenfalls mein Eindruck.

Bizarre Radio: VIP.

Ji-In: VIP?

Bizarre Radio: Ja.

Ji-In: Ja gibt es die denn überhaupt noch? Wird überbewertet, zumindest was das Showbusiness angeht.

Bizarre Radio: Der Touralltag.

Ji-In: Warten, warten, warten. Auf den Punkt konzentriert sein. Befriedigt zusammen sacken und sich sein Feierabend-Wässerchen zu gönnen. Und hoffentlich gut gelaunt einzupennen.

Bizarre Radio: So, dann möchte ich jetzt auch die Gunst der Stunde nutzen und mich für dieses wirklich einzigartige Interview zu bedanken. Ich wünsche euch mit eurem neuen Album alles erdenklich Gute und ganz viel Erfolg.

Kusch: Wir haben zu danken. Und hoffentlich sieht man sich ganz bald mal wieder.

Kitty N.27.04.2011

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