Cd-Besprechung
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Für einige der Fans mögen es 2 sehr lange Jahre gewesen sein, die sie nun bis zum Release des neusten Werkes „All Beauty Must Die“ aus dem Hause Krypteria haben warten müssen. Aber wie heißt es so schön: „Gut Ding will Weile haben“. Und das ist wohl auch gut so, denn Goth-Metal-Formation hat die Zeit ausgiebig genutzt, um neben vielen Konzerten mit der Grand Dame des Metals Doro Pesch und diversen eigenen Headliner-Konzerten neues Material zu schreiben und als Musiker weiter zu einer Einheit zu verschmelzen. Trotz einiger kleiner Rückschläge, wie z.B. dem gesundheitlich bedingten Ausstieg von Gitarrist Chris als Live-Musiker, haben Sängerin Ji-In, Drummer Kusch und Bassist Frank konsequent weiter an ihren Zielen gearbeitet. Ein erster Lohn ist wohl auch das neu gegründete eigene Plattenlabel Liberatio Music. Und trotz seines Verzichts als Live-Musiker gehört hier auch Gitarrist Chris Siemons weiterhin als Studio-Musiker, Produzent und kreativer Kopf mit dazu.
Alle Änderungen der letzten Zeit spiegeln sich auch deutlich im Sound von Krypteria wieder, denn mit „All Beauty Must Die“ ist wohl das bisher härteste und opulenteste Album der Bandgeschichte entstanden. Ob das allerdings wie im Pressetext vermerktem Abstreifen von „labelpolitischen Vorgaben und Machtkämpfen“ liegt mag man fast ein wenig bezweifeln. Für viele dürfte dieser Wandel wohl eher in der weiter ausgebauten musikalischen Reife und den Touren mit Doro Pesch oder Deep Purple liegen. Ihre Fan-Base konnten Krypteria auf jeden Fall über den Gothic Bereich hinaus ausbauen. Sicherlich haben die Musiker das auch der äußerst attraktiven und stimmgewaltigen Frontfrau Ji-In Cho zu verdanken, die es innerhalb kürzester Zeit schafft die Zuhörer in den Bann zu ziehen.
Auf den Silberling „All Beauty Must Die“ haben es satte 12 Songs geschafft, die den Fans teilweise schon als kleine Goodies vor Release zugänglich gemacht wurden. Und wer sich jetzt auch flott das Album zulegt, der bekommt noch 3 weitere Bonustracks mit dazu. Einen ersten Vorgeschmack der neu gewonnen musikalischen Härte bekommt der Hörer gleich beim Opener „Messiah“ der mit ordentlich Nachdruck aus den Boxen hallt. Auch bei den weiteren Songs bekommt man die bei Krypteria gewohnten opulenten Klangkonstrukte, harten Gitarrenriffs, dröhnenden Bass-Passagen und die treibenden Drum-Parts voll auf die Ohren. Natürlich kommt hier die Melodik dank eingeflochtenen, choralen Backing-Vocals, Orchester-Passagen und filigranem Piano-Einsatz keineswegs zu kurz.
Unterstützung bekamen die Musiker dann auch noch von keinen geringeren wie Doro Pesch und Tobias „Eggi“ Exxel (Edguy). Zusammen mit der Metalqueen entstand die epische Hymne „Victoria“. Tobias Exxel steuerte hingegen sein Können bei einem Metal-Solo im Song „Higher“ dazu. Aber auch Live-Musiker Olli Singer war bei der Produktion mit von der Partie. Ein besonderes Augenmerk sollte man als Hörer dann aber noch auf „The Eye Collector“ legen – dem wohl längsten Song der Bandgeschichte. Mit satten 11 Minuten und 21 Sekunden ein wahrer Opus. Die Idee zu dem Song bekamen die Musiker durch den gleichnamigen Thriller von Autor Sebastian Fitzek. Diesen konnten Krypteria spielend für ihre Idee gewinnen, so dass nun mit „The Eye Collector“ quasi ein Titeltrack zum Buch entstanden ist. Und wie im Buch wird man durch die Musik auf eine Achterbahn der Emotionen mitgenommen. Und für alle Fans gibt es hier noch etwas ganz Besonderes, denn erstmals haben Ji-In, Chris, Frank und Kusch alle einen Gesangspart in einem Song übernommen.
Ja, Krypteria haben ihren Weg gefunden – gradlinig und ohne zu viel unnötiges Geschnörksel. Beim Hören entwickelt sich da Begeisterung pur. Von engelgleich bis hin zu düster-dramatisch verschmelzen die Songs zu einem faszinierenden, eingängigen Ganzen. Wer also bisher immer dachte, dass Female Fronted Metal was für Weicheier sei, der sollte sich unbedingt auf Krypterias „All Beauty Must Die“ einlassen und sich vom Gegenteil überzeugen lassen. Denn wie bei einem Vampir der nach Blut dürstet, wird der Hörer hier in einen nicht enden wollenden Sog grandioser Melodien, harter, treibender Beats und fesselndem Gesang gezogen – ein Verlangen nach mehr ist garantiert.
14 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 19.04.2011
TRACKLIST
1. Messiah
2. As I Slowly Bleed***
3. Fly Away With Me
4. You Killed Me
5. Live To Fight Another Day
6. Eyes Of A Stranger***
7. Thanks For Nothing
8. Turn The World Around***
9. Higher
10. Victoria***
11. (How Can Something So Good) Hurt So Bad
12. The Eye Collector***
13. Get The Hell Out Of My Way 2011
14. Liberatio 2011
15. Come Hell Or High Water
[ *** Anspieltipps ]
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