Cd-Besprechung

Stereophonics

Graffiti on a Train

Indigo
Vö: 01.03.2013

Bewertung: 10 Punkte
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Wer die Stereophonics kennt und sich auf sie einlässt, weiß was ihn erwartet. Von Track zu Track vier Minuten Britisch-Storytelling, indem Kelly Jones mit seinen Texten Bilder über Momentaufnahmen, Beziehungsbefindlichkeiten oder über die Vergangenheit entstehen lässt und seine Band mit ihrer Musik noch ein Stück mehr die Melancholie des Sängers untermalt.

Es ist das achte Album der Waliser, und das erste bei ihrer eigenen Plattenfirma. Es scheint so, als könne sich die Band musikalisch eigenwilliger und freier entfalten. Kelly Jones sagt, sie seien mit 40 Songideen ins Studio gegangen und zufrieden mit 10 Titeln wieder herausgekommen.

Viele Songs (Graffiti on the Train, Roll on the dice und Violins and Tambourines) klingen hymnenhafter und theatralischer, nicht zuletzt weil bei diesen Songs David Arnold mit ins Boot geholt wurde, um diese mit seinen unverkennbaren Filmscore-Streicherarrangements zu unterstützen.
Im Idealfall mag man denken, dass die erzählten Bilder einen Cineastischen Soundtrack erhalten. Doch leider geraten bei "Roll on the dice" und "Violins und Tambourines" die orchestralen Arrangements so sehr in den Vordergrund, dass das eigentliche Wirken Stereophonics ausser Kraft gesetzt und in den Hintergrund gedrängt wird. "Violins und Tambourines" bekommt das Prädikat: "Anwärter auf nächsten Bond-Song".

"Catacomb" ist das rockigste Stück auf dem Album und erinnert am Ehesten an alte "Phonics" Strukturen. Eine schöne Abwechselung auf dem Album bietet auch "Been caught cheating". Eine Blues-Nummer in der Kelly Jones "das Betrogen worden sein" stimmlich und gefühlsintensiv auslebt.
"In a moment" ist dann nochmals ein sperriger Song, der sich nach mehrmaligem Hören entwickelt, bevor das Album mit der vier Minuten Ballade "No-one´s perfect" endet.
Vielleicht möchte man sich hier mit dem Titel schon für den experimentellen Ausflug, beim Fan der ersten Stunde, entschuldigen. Weiß man´s ?
Das Album wird es als CD und Doppel CD geben. Auf der zweiten CD befinden sich alternative Versionen und mit "Overland" noch einem Non-Album Track. Für Vinyl Liebhaber erscheint eine 180gr. Pressung.

Wer die Band Live sehen möchte, kann dies am 12.03.2013 im Kesselhaus in Berlin.

10 Punkte (von max. 15)

Sven Tiemann, 03.03.2013

TRACKLIST
1. We Share the Same Sun ***
2. Graffiti on the Train
3. Indian Summer
4. Take Me
5. Catacomb ***
6. Roll the Dice
7. Violins and Tambourines
8. Been Caught Cheating ***
9. In a Moment
10. No-one's Perfect
[ *** Anspieltipps ]

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