Cd-Besprechung
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Selbst nach dem mittlerweile 13. Studioalbum macht sich bei den Briten von Paradise Lost noch so etwas wie Spannung breit, wie das neueste Werk denn wohl so ankommen mag.
Und um es schon einmal vorweg zu nehmen: da würde ich mir gar keine Gedanken machen!
Eigentlich kommt man auch gut aus, ohne ständig auf die Meilensteine Icon (1993) oder Draconian Times (1995) verweisen zu müssen. Einige Fans warten natürlich seit Jahren auf den würdigen Nachfolger der genannten Alben aus den 90ern und unter Umständen könnte es nun mit Tragic Idol auch tatsächlich soweit sein.
Der große Vorteil bei Paradise Lost liegt darin, dass sie über die Jahre diesen unverwechselbaren Stil entwickelt haben. Das Zusammenspiel zwischen Hauptsongschreiber Greg Mackintosh (Lead guitar) und Haupttexter Nick Holmes (Vocals) funktioniert einfach und egal, was sie anpacken, es klingt schlichtweg immer nach Paradise Lost. Das klingt dann zwar nicht neu, sondern alles irgendwie bekannt aber das Konzept funktioniert eben auch und sollte vielleicht auch gar nicht großartig geändert werden.
Während das Vorgängerwerk Faith Divides Us – Death Unites Us (2009) um einiges roher klang, geht es auf Tragic Idol wieder melodischer zu. Das mag daran liegen, dass Greg Mackintosh die musikalisch härten Elemente, eher in sein Projekt Vallenfyre verbaut hat und sich so noch mehr auf den typischen Paradise Lost-Sound konzentriert hat. Dabei geht es hier aber keineswegs sachte zu. Die Arrangements fordern Holmes viel ab und auch wenn er nie der beste Sänger war, bildet er einfach eine gute Ergänzung zu den tragenden Gitarren von Mackintosh. Das Album ist auf jeden Fall abwechslungsreich, bietet einen überzeugenden Opener („Solitary One“) und hat sogar Platz für die Hymne „Fear Of Impending Hell“, und immer hält sich der urige Gothic-Metal die Waage mit diesen kräftigen Doomeinschlägen („To The Darkness“).
Besonders herausgestellt seien noch „Theories Of Another World“: das hat mächtig Kraft und extrem dicht gebaute Gitarrenwände, die sich mit hymnischen Breaks abwechseln, klasse!
„In This We Dwell“ und „To The Darkness“: Berechtigterweise hat sich Mr. Mackintosh hier wieder einiges an tollen Soli zugeschustert und bildet die perfekte Ergänzung zum preschenden Gitarrensound.
Fazit: Fans der Band brauchen sich schon mal gar keine Sorgen machen und wer (wenigstens) die ersten fünf Alben von Paradise Lost liebt, macht hier ebenfalls absolut nichts verkehrt.
15 Punkte (von max. 15)
Conny König, 20.04.2012
TRACKLIST
01. Solitary One
02. Crucify
03. Fear Of Impending Hell ***
04. Honesty In Death
05. Theories From Another World ***
06. In This We Dwell ***
07. To The Darkness ***
08. Tragic Idol ***
09. Worth Fighting For
10. The Glorious End
[ *** Anspieltipps ]
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