Cd-Besprechung

Paradise Lost

Faith Divides Us – Death Unites Us

Century Media
  Vö: 25.09.2009

Bewertung:  15 Punkte
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Meine Herren! Kann es denn sein, dass "Faith Divides Us – Death Unites Us” den besten Paradise Lost Opener ever birgt?

Egal, was die Mannen aus UK und Schweden anpacken, es klingt einfach immer nach Paradise Lost. Ein Glücksgriff der neue Drummer! Nachdem Jeff Singer sich entschieden hat, sich mehr um die Familie zu kümmern, konnte man zuerst Peter Damien für die Studioaufnahmen und Adrian Erlandsson (ex-At The Gates, ex-Cradle Of Filth, ex-The Haunted, ex-Nenhaim...) für die Bühne und die restliche Präsenz gewinnen. Gänzlich in seinem Element zeigt sich auch Greg Mackintosh, der sich wieder für die Musik verantwortlich zeichnet. Nicht zuletzt ist es sein Einfluss, weswegen selbst Abstecher in die Synthie-Rock und -Pop Szene trotzdem immer nach Paradise Lost klangen. Doch nichts dergleichen nimmt einen größeren Teil auf "Faith Divides Us – Death Unites Us” ein. Im Gegenteil fügt der neueste Rundling sich homogen an das Vorgängerwerk „In Requiem“ an. Auf letzterem war allerdings weniger Abwechslung zu finden und es war leichter zugänglich. Dem Hörer wird nun also etwas mehr abverlangt, er muss Holmes durch zähfließende Tiefen, donnernde Drums und Basswände folgen. Viel Zeit hat Mackintosh sich und seiner Gitarre eingeräumt, oftmals ist es seine begnadete Rhythmus-Gitarre, die sich allein über hintergründige Drums und Basslinien erhebt („Rise of Denial“). Das vordergründige Spiel von Mackintosh als auch die Ergänzung von Aaron Aedy auf erstmalig 7-saitigen Gitarren kommt dem melancholischen und kräftigen Sound im übrigen sehr entgegen. Aber auch Holmes' Gesang ist wieder etwas vordergründiger und rauer. Auch wenn er nie der beste Sänger war, hat er an sich gearbeitet und kann mit seiner Kraft überzeugen. Zusammen mit dem präsenten Drums („Frailty“!) ist das auch der Grund, warum die Scheibe an „Draconian Times“ erinnert.

Doch da Paradise Lost auf eine sehr abwechslungsreiche Diskografie zurückgreifen können und trotz Death-Metal Wurzeln durchaus auch Chartplatzierungen vorweisen können, ist es nicht überraschend, dass so manche Juwelen auch noch Stunden nach dem Durchlauf im Hörgang sind. Paradise Lost wissen, wie man Melodie mit Härte verbindet und haben das im Verlaufe der Jahre nur fortwährend kultiviert. Viele haben es versucht, viele sind gescheitert und Paradise Lost können mit Stolz von sich behaupten, dass sie das gewisse Etwas bewahrt haben und immer noch rüberbringen. Bezeugen können das mitreißende und eingängige Songs wie „Last Regret“, der Titeltrack „Faith Divides Us – Death Unites Us” oder “Living with Scars”.

Nicht unbedingt ein Album, das wie sonst die Fan-Gemeinschaft teilt. „Faith Divides Us – Death Unites Us” vereint die moderneren harmonischen, melancholischen Melodien mit dezent eingesetzten Disharmonien und ursprünglicher druckvoller Kraft, die Paradise Lost ins Rollen brachte. Elektronische Spielereien wie auf „Symbol of Life“ oder „Host“ treten weit in den Hintergrund und beim einmaligen Hören stechen nur schwer Favoriten heraus. Zusätzlich entwickeln viele Songs ("I Remain", "The Rise od Denial", Living with Scars"...) ihr ganzes Potenzial erst nach ein paar Minuten Spielzeit. Man sollte sich Zeit nehmen, das wird sich mehr als lohnen. Beide Seiten werden also bedient und versprechen Zuspruch von vielen Seiten.

Für Fans: Das Album ist auch als recht aufwändige Special Edition erhältlich. Darin findet sich auf dem Album neben den zehn Basis Songs noch ein Bonus Song („Cardinal Zero“). Auf einer zusätzlichen CD gibt’s den Titelsong „Faith Divides Us – Death Unites Us” und “Last Regret” im “Lost in Prague Orchestra” Mix. Durchaus hörenswert! Oder fast noch besser: Die Deluxe Gatefold Vinyl LP + Bonus 7" und komplettem Album als CD! Wenn das nichts ist!

Fazit: „Faith Divides Us – Death Unites Us” bringt die ursprünglichen Paradise Lost mit einer gehörigen Portion modernem Einfluss und Erfahrung. Ich kann es nur die Essenz des bisherigen Schaffens nennen. Sehr heavy, sehr düster, sehr melancholisch. So sollen Paradise Lost klingen!

15 Punkte (von max. 15)

Conny König02.10.2009

TRACKLIST
01 As Horizons End ***
02 I Remain
03 First Light
04 Frailty
05 Faith Divides Us - Death Unites Us ***
06 The Rise Of Denial
07 Living With Scars
08 Last Regret ***
09 Universal Dream
10 In Truth
[ *** Anspieltipps ]

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