Konzertbericht

Da die Große Freiheit in Hamburg am 25.März rasend schnell ausverkauft war, fand am darauffolgenden Tag ein (ebenfalls ausverkauftes) Zusatzkonzert der Finnen statt.
Als Support rockten Pinkostar gefolgt von Zeraphine, wobei die Menge letztere kaum gehen lassen wollte, nachdem die meisten von der Gothicballade „Wenn du gehst“ zu Tränen gerührt waren.
Als dann Him auf die Bühne traten, erreichte die Stimmung schwindelerregende Höhen,
und besonders die Fans der ersten Reihen fotografierten sich die Finger wund.
Ville Valo war nämlich mit verwegenem „Fluch der Karibik“-Bart wie Johnnny Depp, reichlich Kajal um die nordischen Glutaugen und schwarzen Handschuhen zum Jackett das genaue Gegenteil von Burton in Jeans und blauem Schlabber-Shirt.
Die fünf Finnen spielten sich quer durch ihr gothic-rock-pop-Repertoire,
sowohl die Trashrock-Fraktion mit „buried alive by love“ war vertreten, als auch die seichteren Töne mit „the sacrament“ oder die Perlen des ersten Albums, wie zum Beispiel
„ your sweet 666“. Bemerkenswert fand ich die wirklich ungewöhnlich dargebotene Version von „Pretending“, welches zuerst nur an den Lyrics, nicht aber am mit Electrobeats völlig veränderten Rhythmus zu erkennen war.
Auf einem Him-Konzert darf natürlich „Join me“, der bislang kommerziell erfolgreichtste Titel nicht fehlen, (immer wieder ein Erlebnis wenn die Menge mitbrüllt: „this life ain`t worth livung!“) und auch die neue Single, das Neil Diamond Cover „Solitary man“ oder den Titeltrack des Best-of Albums „And love said no“ gabs zu hören.
Insgesamt war festzustellen, daß sich das reine Mädchenschwarm Image von Sänger Ville wohl gelegt zu haben scheint,
da wesentlich mehr Männer im Publikum anwesend waren als bei sämtlichen Him Konzerten, die ich zuvor besuchte. Wobei aber auch zu erwähnen ist, daß die Jungs zwar klasse abgegangen sind auf der Bühne, aber in punkto Spielfreude letztes Jahr um die gleiche Zeit doch ein klein wenig mehr los war.

Kristin Feldmann, 31.03.2004

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