Konzertbericht

HIM

Heimspiel für HIM

Korso bei Helsinki
02.08.2003

Die finnische Gothic Metal Band HIM beehrte das Ankka-Rock (Ankka=Ente) Festival bei Helsinki am 2.August mit ihrem einzigen finnischen Festivalauftritt in diesem Jahr.
Grund genug für mich, das ganze anzuschauen. Andere Länder, andere Sitten: wenn`s bei den Finnen in deutschen Konzerthallen kein Halten mehr gibt und sowohl 12jährige Bravogirlies als auch MetallerInnen kollektiv ausflippen und abrocken, blieben die finnischen Fans ganz cool und liessen sich von den Mannen um Ville Hermanni Valo (übersetzt in etwa :Willi Hermann Licht) entertainen.
Zwar war das Drängeln und Gekreische nicht weniger als bei Konzerten bei uns, doch mitsingen, Klatschen oder ähnliche Sympathiebekundungen war für die überwiegend minderjährigen KonzertbesucherInnen nicht drin. Hits wie „funeral of hearts“ oder „Pretending“ kamen daher auch ziemlich schwunglos rüber. Vielleicht ist die etwas lahme Stimmung der Festivalbesucher auch mit den horrenden Bierpreisen zu erklären? (Vier Euro!!!) Vielleicht war es aber auch einfach viel , viel zu warm.

Erst als Ville die Masse dazu aufforderte, doch ein Bisschen Stimmung zu machen, tauten einige Festivalbesucher auf. Erst wurde zaghaft mitgeklatscht, dann etwas mutiger der Refrain mitgesungen („the sacrament“) und dann schliesslich als Highlight zum Superhit „join me“ aus voller Kehle Herrn Valo die Textzeile entgegengebrüllt: “This life ain`t worth living!“

Interessanterweise gibt es in Finnland kaum Gothics oder Punks. Die wenigen, die ich traf, waren Touristen. Ausser Metallern scheint es dort keine so aufgesplitterte Jugendkultur zu geben wie bei uns.
Der Humor der Finnen allerdings ist sowohl seltsam als auch versaut. So liess der Moderator, welcher die Bands ankündigte, die Fans mit ihm zum Anheizen folgenden (frei übersetzten) Dialog Brüllen:
Moderator:„Wann kommt richtig Spass auf?“
Antwort Publikum: „Wenn die F... feucht ist!“
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Kristin Feldmann, 17.08.2003

TRACKLIST