Konzertbericht

Am 24.11.07 öffnete der Skaters Palace in Münster seine Pforten für die „Never Say Die!“ Tour. Und das Package konnte sich sehen lassen. Comeback Kid, The Warriors, This is Hell, Cancer Bats, Parkway Drive und Still Remains sowie Blackout Argument wollten sich präsentieren. Da das ganze jedoch schon zu einer unchristlich frühen Zeit (18:30) anfing, waren die Warriors die erste Band die die Gehörgänge durchpustete. Unverkennbar ist der Sound der Band, der wie eine Mischung aus Rage Against The Machine und Snapcase klingt. Ebenso einmalig ist wohl der Phänotyp der Band. Ein 150 Kilo schwerer, ganzkörpertätowierter, samoanischer Wrestler mit einem einmaligen Gitarrensound aus einer Klampfe, die vor dem mächtigen Leib des Schwergewichts wie eine Spielzeuggitarre aussah. Gespielt wurden häuptsächlich Lieder ihres neuen Albums, aber auch die War Is Hell Platte wurde berücksichtigt. Schon mal ein guter Auftakt mit einem guten Sound.
Danach kam meine persönliche Enttäuschung des Abends. This Is Hell wurde zwar von Vielen umjubelt, waren aber meiner Ansicht nach bockelangweilig. Ein Song klang wie der Andere und auch der breiige Sound steuerte nicht viel zur Eingängikeit bei. Nach vier Liedern suchte ich deshalb das Weite und gönnte meinen Ohren bei diesem Marathon der Harten Musik eine Pause. Die Cancer Bats sorgten nach der Pause mit einer Portion Stoner Rock a la Smoke Blow für eine willkommene Abwechslung und der Gitarrist lies in feinster Metal Manier seine Matte rotieren.
Mit Still Remains kam eine weitere positive Überraschung und Abwechslung.Der Opener von „The Serpent“ und das Keyboard Intro sorgten sie teilweise für irritierte Gesichter unter den Hardcore Hardlinern. Keyboard geht bei diesem Klientel anscheinend gar nicht, wie Vollpfosten J.B. Kerner es formulieren würde.
Nichtsdestotrotz war der Sound sauber und druckvoll und es gab Melodien zu hören an denen es zuvor etwas mangelte. Unterbrochen wurde das Set von einer Mitarbeiterin, die notgedrungen das Verkehrsstudio mimen musste, indem sie Kennzeichen von falsch geparkten Autos durchsagte, da diese ansonsten von einem LKW platt gemacht worden wären.
Danach folgten Parkway Drive und diese waren routiniert wie eh und je und spulten ihr Standardprogramm runter. Mosh ohne Ende. Auch wenn mich gleich bestimmt viele Fans von Parkway Drive teeren und federn wollen muss ich anmerken, dass es in deutschen Landen wesentlich bessere Acts, wie beispielsweise Caliban, in diesem Genre gibt. Dies ist sozusagen ein Plädoyer für deutsche Bands. Als Headliner kamen dann Comeback Kid und sie rissen wie erwaretet die Skaterampen im musikalischen Sinne ab. Alle Hits, Pogo, Schweiss, zu viele Stagediver und zum Abschluss eine schöne Geste: Kevin, der Bassist von Comeback Kid der kurz zuvor seinen baldigen Ausstieg aus der Band vermeldete, wurde von der gesammten Crew inklusive der anderen Bands auf den Schultern getragen und abgefeiert. Eine wunderbarer Abschluss einer schönen Tour. Und mal wieder haben Comeback Kid die Toten aufgeweckt…

Michael Konen, 26.11.2007

TRACKLIST