Konzertbericht

Soulfly

München - Georg Elser Halle
12.02.2003

Als Vorband eine, die nicht mal mit ihrem Namen erwähnenswert wäre. Erinnerte ein bischen an Dillinger Escape Plan vor dem System of a Down Konzi in Düsseldorf. Dann kommt die beste und einzige wirklich ernstzunehmende Metalband der Welt. Allein schon aus der Geschichte des Patriarchen und Frontmanns Max Cavalera ist dies zu erkennen. Verbrachte er doch seine Jugend zusammen mit seinem Bruder Igor bei den legendären Sepultura. Da er der Songwriter eines jeden Sepulsongs war bevor es zum Split kam, spielt er an diesem Abend wie immer auch Songs aus dem Sepultura-Repertoire. Raubtierartiges Gröhlen bei ROOTS, der Hymne aus den Neunzigern. Opener ist jedoch das in den Magen schlagende "Downstroy" von 3.
In der Folge werden alle Hits und Sensationen regelrecht abgespult - ein Strom, der unaufhaltsam Richtung Wasserfall fließt. Der Sound und das Zusammenspiel klingen nämlich so perfekt, dass man meinen könnte die wären nicht ganz echt. Ein Tier, dass aus der Deathmetal - Szene entsprungen ist und Oberarme wie ich Oberschenkel hat, spielt sich die Finger und dem Auditorium die Ohren wund. Der Bassist, hüpft und springt und headbangt (trotz Glatze) und erklärt damit die Herkunft seines Stiernackens. Max ist die Macht in persona. Das versteht jeder, der ihn schonmal live erleben durfte. Alles kommt dementsprechend gut rüber. Seek´n´Strike, Enterfaith, Brasil und Zumbi vom neuen, Eye for an eye, Tribe und Soulfly vom ganz alten und Jump the f*#? up, Back to the primitive und Fly High sind die Höhepunkte eines lohnenswerten Konzerts.
Leider dauert der Spaß nur 75 Minuten, doch fast alle sind bedient und völlig erschöpft. Gut auch die Location, in puncto Crowd, Sound und Atmosphäre. It was a Soulfly Tribe.

Benjamin Großmann, 18.02.2003

TRACKLIST