Konzertbericht

DIE motherfuckers DIE – fast wäre zu meinen gewesen dass jeglicher Fanhaufen an diesem Abend das Schicksal von Tod und Teufel ereilen sollte, so dermaßen brachial ging es zur Sache. Soulfly ohnehin wie immer, gnadenlos, erbarmungslos auf die 12, aber der Überraschungsact im Form von Dryrot darf sich auch kräftig auf die Schulter klopfen, immerhin war schon vor Soulfly aus der backstage Werkshalle eine Gemeinschaftssauna geworden. Analyse eines hemmungslos brachialen Abends.

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Irgendwie und was gegen 21:00 Uhr mitteleuropäischer Winterzeit. Die Werkshalle platzt aus allen Nähten, Schweiß strömt aus jeder Pore und jeglicher gieriger Blick richtet sich gen Bühne, auf der soeben Dryrot erschienen sind, und nach kurzer Orientierung (wir sind hier - ihr da unten) feuert der Fünfer schon aus allen Rohren, mit der unübersehbaren Absicht noch vor Soulfly alles niederzumähen. Zugegeben – etwas überraschend war es doch eine Combo, die an sich eher im Hardcore Bereich zuhause ist auf die Soulfly Fans und Fanatiker loszulassen – ABER es war die goldrichtige Entscheidung. Innerhalb einer knappen halben Stunde sah man jeglichem Anwesenden die Erschöpfung geradezu aus dem Gesicht springen.

So gesehen auch kein Wunder, schließlich ist die aktuelle Scheibe ,"God(s)eyze, der Dryrot-Jungs ja nicht anderes als eine mega-fiese Massenvernichtungswaffe – kein Wunder dass der ein oder andere umgehend nach Konzertschluss zum nächstgelegenen Bierstand robbte um sich mit 10 l Gerstensaft zu erfrischen. Doch zurück zu den Metall-Experten. Man darf Dryrot auf jeden Fall mit zur deutschen Hardcore-Elite zählen, aber mit einem kräftigen Schuss Abwechslung und deftigen Einflüssen aus allen Metal-Beten in denen es kracht und rockt. Dryrot einfach nur in die Proll-Hatebreed-Schublade zu stecken funzt net, dazu sind die Jungs eindeutig nicht prollig genug und gut deftig heftig.

Fest steht hier allerdings, dass Dryrot diesen Support auf jeden Fall verdient und auch perfekt gemeistert haben. Seit einigen Jahren mischt die Combo den Musiksektor gnadenlos auf, ohne bisher auf den nötigen Support seitens eines Labels etc. gestoßen sein. Vielleicht nimmt man etz endlich anlässlich der Soulfly Vorstellung und der aktuellen Tour mit Pro Pain Anstoß daran und befördert die Jungs endlich dorthin wo sie hingehören !!!

Kaum hat der geneigte Konzertgänger aufgehört nur noch stoßweise zu Atmen walzt schon die nächste Welle purer Energie und Aggression auf ihn zu. Mr Cavalera unterstützt von einem gnadenlos motivierten Marc Rizzo an der Klampfe bereitet für seinen Soulfly-Jünger die ultimative Mosh-Show. Kein Haarteil und Körperglied hat noch Chancen ruhig zu bleiben, anlässlich dieser Monster-Setlist. Von Prophecy über Refuse Resist und Roots bis hin zu Seek´n Strike, Jump the Fuck up und den neusten Gehirnwindungen zerfetzenden Genickbrechern von „Dark Ages“, Papa Monster Metal Max weiß halt doch wie man eine Halle zum bedingungslosen überkochen bringt.

Nur minutiös bleibt Zeit zum Luft holen. Etwa wenn Rizzo auf seiner 2-Neck Gitarre mal eben ein zehnminütiges Flamenco-Solo hinlegt, das definitiv seines gleichen sucht. Und schon geht es weiter ins Soulfly-Universum, und während Max sich die Seele aus dem Leib brüllt, fließt in der Halle der Schweiß in Bächen und Strömen, eine pulsierende Masse sich gegenseitig halb tottrampelnder Körperteile. (nicht ganz so schlimm wie in Matrix, und zu wesentlich besserer Mucke)

Es ist und bleibt eine unumstößliche Gewissheit: Mr Cavalera ist unerreichbar an der Spitze seines selbst geschaffenen Soulfly-Universums und derzeit gibt es (außer vielleicht Ektomorf) keine Combo die auch nur annähernd in die Nähe dieser brachialen Urgewalt käme. DIE motherfuckers DIE. Punkt. Aus. Ende.

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, 12.04.2006

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