Cd-Besprechung

Soulfly - Dark Ages

Soulfly

Dark Ages

Roadrunner
  Vö: 30.09.2005

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Mit unglaublicher Präzision bringt Max Cavalera im jährlichen Rhythmus eine neue Soulfly-Platte auf den Markt. Wer jetzt eins und eins zusammenzählen kann, der wird feststellen, dass es also mal wieder Zeit für eine Neuschöpfung ist.
Der versierte Soulfly-Hörer würde natürlich auch erwarten, dass Herr Cavalera mal wieder eine komplett neue Band präsentiert. Doch darin überrascht er uns diesmal, denn die Besetzung ist diesmal die gleiche geblieben.

Vielleicht ist das die Erklärung dafür, wieso „Dark Ages“ um einiges harmonischer wirkt als seine Vorgänger.
Zwar gibt sich die Band auch dieses Mal experimentellen Ausflügen hin, doch diese werden wesentlich besser eingearbeitet, so dass sie für mich persönlich nicht mehr so negativ herausstechen.
Standen bei „Prophecy“ die harten und die experimentellen Parts immer nur für sich allein, so gehen sie auf „Dark Ages“ eine betörende Symbiose ein und stehen sich gegenseitig nicht mehr im Weg. Leider klappt das noch nicht durchgehend, aber der Anfang ist gemacht und präsentiert sich in so schönen Songs wie „Babylon“.
Sonst sind interkulturelle Einflüsse auch in so Songs wie z.B. „Molotov“ kaum zu überhören, da dieses durch russische Textzeilen eingeleitet wird, die soviel besagen wie „Fuck the war!“. In „Bleak“ bekommt man einen Hauch Türkei serviert und „Riotstarter“ geht in die elektronischen Gefilde, wobei es ganz leicht (Vorsicht! Ironie!) an Prodigys „Firestarter“ erinnert.
Ansonsten bleibt noch anzumerken, dass „Dark Ages“ wesentlich metallastiger ausgefallen ist, als die bisherigen Alben. Und das steht Soulfly um einiges besser als alle noch so gut gemeinten musikalischen Experimente.
Schnell, hart und energievoll…so gehört sich das! Man könnte natürlich jetzt auch darüber philosophieren, ob das eine Hommage an alte Sepultura-Zeiten, besonders durch so Songs wie „Arise Again“, darstellen soll. Doch darüber soll sich jeder selbst Gedanken machen.

Insgesamt ein solides Album, das erst nach mehreren Durchläufen seine volle Schönheit entfaltet. Makel sind noch immer zu finden, aber über die kann man hinwegsehen. Und so Auswüchse wie „Soulfly V“ kann man zum Glück einfach wegdrücken.

11 Punkte (von max. 15)

Katja Pentelin10.11.2005

TRACKLIST
01. Dark Ages
02. Babylon
03. I and I
04. Carved Inside
05. Arise Again
06. Molotov
07. Frontlines
08. Innerspirit
09. Corrosion Creeps
10. Riotstarter
11. Bleak
12. (The) March
13. Fuel the Hate
14. Staystrong
15. Soulfly V
[ *** Anspieltipps ]

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