Konzertbericht

Slut - Von Skandinaviern in seltsamen Hosen, Silberflitter und Geburtstagshasen

Slut

New Violators

Von Skandinaviern in seltsamen Hosen, Silberflitter und Geburtstagshasen

München, Backstage Werk
19.03.2008

München hat SLUT vermisst. Viel anders ist es nicht zu erklären, dass ihre Show an einem Mittwochabend im picke-packe vollen Backstage Werk stattfindet. Der ausverkaufte Gig im Atomic vor einigen Wochen war einfach nicht genug.

Aber noch mal alles auf Anfang. Die NEW VIOLATORS aus Trondheim eröffnen für die Herren aus Ingolstadt. Und irgendwie lässt sich rein optisch nicht sagen in welchem Jahrzehnt oder gar Jahrhundert sie stecken geblieben sind. Die Oberbekleidung von Sänger Per Borten lässt auf späte Siebziger bis frühe Achtziger schließen.. Von der Taille abwärts sieht er aus wie John Travolta in Grease, in höheren Gefilden dann doch ehr als sei er gerade dem Little Shop of Horrors entsprungen.

Musikalisch machen es einem die vier Norweger da leichter, sie schreien geradezu nach 80s New Wave. Bei manch einem Song möchte man Peter Gabriel die Ehre erweisen indem man einfach mal wahllos „Sledge Hammer“ dazwischen brüllt. Gemerkt hätten es sicher die Wenigsten. Nach gut einer halben Stunde ist die Reise der NEW VIOLATORS in die Vergangenheit dann auch Geschichte und dass kein Bisschen zu früh.

Schneller als gedacht stehen SLUT dann auf der Bühne und ab diesem Zeitpunkt konnte eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Wer die Herren um Matthias Neuburger schon einmal live gesehen hat, weiß ihre Performance ist etwas für Auge und Ohr. Eine an den Avantgardefilm erinnernde Videoprojektion läuft während des gesamten Sets mit und liefert den perfekten visuellen Unterbau für die einzelnen Songs.

SLUT spielen einiges an Material von der neuen Platte, darunter „Say Yes To Everything“, „Sum It Up“ und deren Titeltrack „Still No. 1“, der dem gefeierten „All We Need Is Silence“ vom gleichnamigen Vorgängeralbum folgte.

Der Song mit der größten Publikumsresonanz des Abends war allerdings wie zu erwarten „Easy to Love“. Einige schienen nur für diesen Moment überhaupt gekommen zu sein. So machte sich eine Gruppe junger Herren just nachdem der letzte Akkord des Liedes verklungen war wieder auf den Nachhauseweg. Könnte es nach diesem Punkt den überhaupt noch besser werden?

Ja, kann es. Und das ziemlich einfach: mit Glitterregen – nachdem die Band den ersten Teil ihres Sets beendet hatte, mit „Why, Pourquoi?“ , mit einem kleinen Abstecher in Bert Brechts „Dreigroschenoper“ und mit dem Auftritt des „Geburtstagshasen“ extra für Bassist Gerd Rosenacker. All das kommt nun Schlag auf Schlag.

SLUT beenden ihre letzte Deutschlandshow der Tour dann kurz nach Mitternacht mit der einzigen Sache die sie am Theater gelernt haben: einer anständigen Verbeugung und entlassen die Münchner damit in den Frühling. Draußen fällt Schnee.

Angelika Möller22.03.2008

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