Konzertbericht
Donots
Die Donots wecken die Hunde
Hamburg, Große Freiheit 36
11.05.2012
Freitagabend, 20.20 Uhr, auf der Reeperbahn in Hamburg. Dort wo sonst Touristen Striplokale unsicher machen und leicht bekleidete Damen ihre Freier zum Tanz mit einigen Extras bitten, liegt die Große Freiheit 36. An diesem Abend soll hier Geschichte geschrieben werden: Die Donots wollen die Songs ihres neuen Albums „Wake the Dogs“ zum ersten Mal vor Publikum präsentieren. Das mittlerweile neunte Studioalbum der Jungs aus Ibbenbüren-„Rockcity“ stieg im Vorfeld auf Platz 6 der deutschen Albumcharts ein – die höchste Chartsplatzierung ihrer Bandgeschichte. Kein Wunder, dass der Tourauftakt in Hamburg restlos ausverkauft ist.
Mit der Erfolgssingle „Calling“ des letzten Albums geht es los. Wo noch kurz zuvor Smalltalkstimmung herrschte, brechen schon früh alle Elbdämme – Pogo ist angesagt. In Windeseile werden Freunde und Bekannte unfreiwillig in alle Himmelsrichtungen zerstreut, während im Saal die Temperaturen konstant ansteigen. Ein Coversong vom „Blitzkrieg Bop“ und „Today“, das mittlerweile schon 12 Jahre auf dem Buckel hat, lassen bei den herumspringenden Zuhörern den Schweiß in Strömen ausbrechen. Die erste Single „Come away with me“ von „Wake the Dogs“ beruhigt die Gemüter dann etwas und verschafft allen eine dringend benötigte Verschnaufspause. Insgesamt gesehen bieten die Donots eine bunte Mischung durch ihre 18-jährige Bandgeschichte auf der Setlist. „Room without a View“ darf dabei natürlich nicht fehlen, genauso wenig wie das zarte „Stop the Clocks“ und das melodische „To Hell with Love“.
Im Hinblick auf den kommenden Auftritt Anfang Juni auf der Centerstage bei Rock am Ring animiert Sänger Ingo die Nordlichter zu „Scheiß Tribüne“- Gesängen. Dies geschieht aus einem bestimmten Grund: In der Großen Freiheit gibt es rund um den Tanzflächenbereich eine Vielzahl an erhöhten Sitzplätzen auf einer Balustrade. Ein nicht enden wollender Chor von „Scheiß-Tribüne“-Rufen ergießt sich daraufhin über die Sitzenden, die der großen Masse der Stehenden kaum etwas entgegenhalten können. Der Donots-Meilenstein „Whatever happened to the 80’s“ vereint das Publikum allerdings sofort wieder, gemeinsames Pogen und Mitgrölen ist angesagt. Ein Höhepunkt folgt auf das Cover von „We’re not gonna take it“. Ingo klettert auf die Balustrade und wagt aus der Höhe den Sprung ins tobende Meer sich ihm entgegenstreckender Hände. Mitten im Publikum scheint er unterzugehen, doch noch immer tönt seine markante Stimme aus dem Chor der hunderten von Stimmen hervor.
Erstaunlich viele Songs – neun an der Zahl - der neuen Platte werden gespielt, die aber trotzdem alle gut vom textsicheren Publikum aufgenommen werden. Die neuen Donots-Songs wie „You’re so Yesterday“, und der Titeltrack „Wake the Dogs“ sind deutlich beatlastiger und tanzbarer als frühere Nummern. So gibt es eine bunte Mischung aus Circle-Pits, wildem Pogen und Herumspringen, während manche Songs zum Swingen und Tanzen einladen. Nummern wie „Chasing the Sky“ knüpfen doch noch etwas an die Pop-Punk-Hymnen der 2000er Jahre an und versöhnen auch die alten Fans, die sich vielleicht ein wenig mehr ältere Nummern auf der Setliste gewünscht hätten.
Anstatt wie gewohnt mit „Goodbye Routine“ endet das Konzert mit dem neuen Track „So long“ – einer ergreifenden Mitgrölhymne, bei der kein Auge auf der Großen Freiheit trocken bleibt. Ein perfektes Ende für ein perfektes Konzert. Nach sage und schreibe 1 Stunde und 55 Minuten verabschieden sich die Ibbenbürener von einem begeisterten Hamburger Publikum. „Ihr habts wieder mal geschafft. Das ist das allerbeste Konzert in Hamburg gewesen!“ ruft Ingo zum Abschluss eines genialen Abends der tobenden Menge zu. Damit steht eins fest: „Wake the Dogs“ – Livefeuertaufe mit Auszeichnung bestanden!
Michael Hellstern, 15.05.2012
TRACKLIST
1.Calling
2.This Is Not A Drill
3.Pick Up The Pieces
4.You Got It
5.Blitzkrieg Bop (Ramones cover)
6.Today
7.Come Away With Me
8.Hello Knife
9.Into the Grey
10.High And Dry
11.Room With a View (Give Me Shelter...)
12.Chasing the Sky
13.New Hope For The Dead
14.Born a Wolf
15.Stop the Clocks
16.Wake the Dogs
17.Duck And Cover
18.Don't Ever Look Down
19.Whatever Happened To The 80s
20.Dead Man Walking
Encore:
21.You're So Yesterday
22.To Hell With Love
23.We're Not Gonna Take It (Twisted Sister cover)
24.So Long
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