Interview

Negative

Von der besten Zeit auf Tour und Problemen, die das Musikerdasein mit sich bringt…

Dieses Interview wurde in Zusammenarbeit mit Musicheadquarter durchgeführt. Die englische Version des Interviews samt Shortcuts der einzelnen Bandmitglieder könnt ihr auf Musicheadquarters Website finden, indem ihr rechts auf den Link "English Version" klickt. Ein dickes Dankeschön geht an Diana und Denis von Musicheadquarter für die super Zusammenarbeit!

This interview was carried out in cooperation with Musicheadquarter. The English version of the interview as well as shortcuts of each band member can be found on Musicheadquarter's website, if you click the link "English Version" on the right. A big fat thank you goes to Diana and Denis from Musicheadquarter for the excellent cooperation!


Das Jahr 2006 nähert sich seinem Ende und an einem kalten Wintertag in Oulu, Nordfinnland, hatten Diana und ich die Möglichkeit, mit Jonne Aaron von Negative darüber zu sprechen, wie die Dinge, drei Monate nach dem Release ihres letzten Albums „Anorectic“ und der damit einhergehenden Tour, stehen. Als wir ankamen sagten uns die Crewmitglieder, wir sollten einfach Backstage zu den Jungs gehen. Etwas aufgeregt klopften wir dann an der Tür ihres kuscheligen, wohnzimmerähnlichem Domizils, das sie für diesen Abend bezogen hatten. Die ganze Band war anwesend, bereitete sich auf die Show vor oder entspannte sich. Wir gaben ihnen Stifte, Papiere und andere Dinge zum Unterschreiben, damit sie beschäftigt waren, während der arme Jonne auf das Sofa in der Ecke festgenagelt und von uns mit Fragen bombardiert wurde.


A.H.: Negative und euer „Anorectic“ – Circus sind nun seit zweieinhalb Monaten unterwegs und ihr habt sowohl die Bühnen quer durch Europa gerockt, wie in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Finnland, als auch an anderen Orten, wie Russland oder Japan. Wie ist es euch auf eurer Wanderschaft ergangen? Könntest Du uns eine kurze Zusammenfassung darüber geben, wie die letzten Monate seit dem Release und dem Tourstart für Dich waren? Über Deine Erwartungen, Reaktionen, persönliche Erfahrungen und diese Dinge…
J.A.: Ich muss sagen, dass es von Anfang an, für mich persönlich, die bisher großartigste Tour in unserer Geschichte gewesen ist. Ich meine… all diese Chemie zwischen den Bandmitgliedern und solche Sachen. Wir hatten die beste Zeit überhaupt auf dieser Tour. Und ich muss sagen, dass das Veröffentlichungsdatum von „Anorectic“ und die Tourdaten in Japan wirklich nah zusammen lagen. Daher war das japanische Publikum vielleicht… sie waren eher wie…sie testeten aus, was da passiert. Sie kannten die Texte noch nicht so gut, als wir da waren. Aber weißt Du, Schritt für Schritt war es wie…es wurde immer hektischer. Besonders in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Diese Shows – wir haben 16 Shows gespielt – waren die besten. Und ebenso in Russland. Wir hatten eine tolle Zeit. Sie waren wirklich fanatisch. Natürlich auch einige der Shows hier in Finnland, aber ich weiß nicht… weißt Du, es ist aufregender außerhalb der Grenzen Finnlands zu spielen. Ich würde es vielleicht so sagen, dass es großartig war…(Anmerkung des Verfassers: Hier unterbricht Christus uns und hat eine kurze Unterhaltung mit Jonne in Finnisch)…Entschuldigung!

A.H.: Ist schon okay. In unserem letzten Interview sagtest Du mir, dass diese Tour eure längste werden wird. Ihr tourt jetzt seit zweieinhalb Monaten. Gibt es etwas, das dieses Mal total anders ist / war als sonst? Ich meine, für Dich persönlich, wie Deine körperliche oder geistige Verfassung; oder wenn es um die Band geht, die Stimmung, Solidarität und Erwartungen…
J.A.: Es ist einfacher.

A.H.: Einfacher?
J.A.: Yeah, für mich persönlich. Ich meine, das „auf der Bühne sein“, Jahr für Jahr. Vielleicht wird es da mal einige Momente…weißt Du, einen Wendepunkt in der Zukunft geben, an dem es dazu kommt, dass sich alles auf den Kopf stellt und wendet, anders ist als jetzt. Aber es ist wie…je mehr Shows Du machst, desto besser wird es. Du fühlst Dich wohler und solche Dinge. Meine Bühnenangst…Ich komme jetzt damit klar…Was kann ich noch sagen…Über Erwartungen. Wir konnten nichts für die Europatour erwarten. Und dann hatten wir ein so großes Publikum als wir rüber gingen und wir alle waren darüber sehr überrascht. Ich denke, es war ziemlich positiv für unsere Band, weil ich es folgendermaßen sehe: für unsere Art von Band ist touren der beste Weg, sich eine Fanbasis aufzubauen und es gibt keine Abkürzung für einen schnellen, übergreifenden Erfolg. Du musst immer hart arbeiten und geduldig sein.

A.H.: Wie hast Du Dich auf die Tour vorbereitet? Es war vorhersehbar dass es dieses Mal für Deine Stimme sehr viel anstrengender werden würde…
J.A.: Yeah, ich war deswegen wirklich ein bisschen nervös, denn diese Songs… sie sind sehr viel höher als die vorherigen. Die Songs auf „Sweet & Deceitful“ und „War of Love“ (ersten beiden Alben von Negative) sie waren mehr wie… nicht so, wie kann ich es sagen (fragt Larry etwas in Finnisch, Larry antwortet in Englisch: „Breaking the boundaries.“) Yeah, grenzüberschreitend und diese Art der Dinge. Also ist es…dieses Mal war es eher so, dass ich wirklich versucht habe, meine Grenzen als Sänger zu durchbrechen. Also war ich ein bisschen nervös. Aber bisher war es großartig.

A.H.: Wie schützt Du Deine Stimme? Hast Du ein Geheimrezept, wie Tee mit Zwiebelsaft oder irgendetwas in dieser Art?
J.A.:(lächelt) Nein, ich habe so etwas nicht…Natürlich kann ich während einer Tour nicht soviel trinken wie die andern Jungs; denn wenn ich einen Kater habe, wird die Show wahrscheinlich nicht so gut werden (grinst). Aber…Ich weiß nicht. Jedenfalls genieße ich die Shows mehr. Es ist angenehmer zu singen, wenn Du die ganze Zeit weißt, was um Dich herum passiert. Du kannst nicht ständig sturzbesoffen sein.

A.H.: Letztes Mal habe ich Dich nach Deinem Lieblingssong auf „Anorectic“ gefragt. Dieses Mal möchten wir die Frage etwas verändern und von Dir wissen, welchen Song Du am liebsten performst und welchen weniger gern.
J.A.: Von „Anorectic“?

A.H.: Ja.
J.A.: Ich mag alle auf verschiedene Weise. Es hängt vom Tag, der Zeit und allem ab. Du kannst nicht sagen, da sind Songs, die Du nicht gerne spielst oder nicht spielen willst…

A.H.: Hmm, ich meinte es eher in Richtung: Welcher Song ist für Dich schwieriger und welcher weniger schwer…
J.A.: Ah, okay… „Sinners Night / Misty Morning“ ist für meine Stimme wirklich schwierig, weil Du während des gesamten Songs in die hohen Töne gehst. Aber es wird einfacher und einfacher für mich, denn je häufiger ich es singe, desto mehr fühlt es sich an, als ob es aus meiner Seele kommt. Du musst Dich nicht mehr so anstrengen. Ich mag den Song, denn bei den höchsten Tönen…Du musst Dich wirklich mächtig ins Zeug legen. Und das kann man hören.

A.H.: Und man kann es sehen…
Christus: Es ist wie eine Herausforderung
J.A.: Yeah, das kannst Du; und yeah, es ist eher eine Herausforderung. Ich meine, wir wollen als Band vorankommen. Ich will ein besserer Sänger werden, die Jungs wollen bessere Instrumentalisten werden und wir wollen in der Zukunft als Band noch enger zusammenwachsen. Also macht es keinen Sinn, Songs zu schreiben, die sich zu offensichtlich anfühlen. Wir wollen eine Oper machen. Eine Rock – Oper!

A.H.: Okay, das sind große Pläne… Was siehst und fühlst Du als erstes, wenn Du die Bühne betrittst?
J.A.: Wenn ich auf der Bühne bin?

A.H.: Yeah, wenn Du die Show beginnst.
J.A.: Ich konzentriere mich während des ersten Songs nur auf mich selbst…Ich konzentriere mich. Alles was ich versuche, ist, den Text nicht zu vergessen. Ich versuche, mich an die Texte zu erinnern und es ist wie…hmm…aber nach ein paar Songs fühlst Du Dich befreit und dann kann es Dich vielleicht in eine bessere Richtung lenken, oder in eine schlechtere. Es ist wie… Ich versuche, mich selbst zu vergnügen / amüsieren. Ich versuche auch etwas Energie von den anderen Jungs aufzusaugen. Und danach kommt das Publikum, weißt Du. Vielleicht… Ich weiß nicht. Es kommt darauf an. Es ist wirklich schwierig zu sagen, was ich auf der Bühne denke. Es hängt von mehreren Dingen ab…Wenn Du eine tolle Zeit hast, dann denkst Du gar nichts. Aber wenn Du eine nicht so gute Zeit hast, dann denkst Du: „ Was kommt als nächstes? Was können wir besser machen? Ich sehe es folgendermaßen, dass, wenn es eine tolle Show ist, es zu 40% - 50% an uns liegt. Und der Rest ist das Publikum. Das Publikum macht 50% - 60% aus. Und wir geben jedes Mal unser Bestes. Es liegt am Publikum, wie die Show wird.

A.H.: Wie ist es für Dich, wenn Du auf der Bühne bist und Songs performst, die Du geschrieben hast, als es Dir nicht so gut ging? Kommen all die Gefühle und Gedanken, die Du während des Schreibens hattest, dann zurück und fühlst Du Dich irgendwie „nackt“ und verletzlich. Oder passiert das nicht, da die Situation dann eine komplett andere ist?
J.A.: Natürlich ist es total anders, aber manchmal erlangt man…es kann wirklich…weißt Du, wirklich sehr still und einfühlsam auf der Bühne sein. Und Du bist so kurz davor (zeigt einen kleinen Abstand mit zwei Fingern) zusammenzubrechen und zu weinen oder was auch immer. Es ist wirklich emotional. Aber nicht immer! Aber ich versuche, dieses Gefühl jedes Mal zu bekommen. Ich versuche, es zu erlangen…

A.H.: Auch, wenn es nicht so schön für Dich ist, sich daran zu erinnern?
J.A.: Nein, ich meine in den Songs…wahrscheinlich können die Worte darin Dir leicht sagen, dass dort…sie sind nicht so positiv. Aber ich versuche, eine Menge Hoffnung in die Worte zu legen, so das es ist, wie…für mich ist es nicht so…natürlich ist es schmerzvoll, aber es befreit eher und ist mehr wie…Ich singe über die Sachen, mit denen ich klarkomme. Ich singe darüber, wenn… (denkt nach)

A.H.: Wenn Du damit abgeschlossen hast?
J.A.: Yeah, wenn ich damit abgeschlossen habe. Wenn es ein zu schmerzvolles Thema für einen Song ist, dann schreibe ich es nicht auf. Ich kann es nicht aufschreiben. Und falls ich es dann doch aufschreiben würde, könnte ich es nicht auf der Bühne singen. Weißt Du was ich meine? Ich will es dann nicht aufnehmen. Es geht mir zu nahe.

A.H.: Also schreibst Du es möglicherweise auf und legst es beiseite, bis Du darüber hinweg bist.
J.A.: Yeah, yeah, ich muß mir Zeit nehmen, um darüber hinweg zu kommen

A.H.: Hmm, ich weiß, was Du meinst
J.A.: Ich denke, wir alle tun das…auf bestimmte Weise.

A.H.: Yeah, das denke ich auch. Zum Beispiel Tagebuch schreiben. Schreib es auf, wenn Du Dich schlecht fühlst und lies es Dir nach einer Weile wieder durch. Du siehst es dann in einem anderen Licht und es tut nicht mehr so weh…
J.A.: Yeah, vielleicht brauchst Du es, es aufzuschreiben, es für eine Weile hinter Dir zu lassen und es dann in der Zukunft wieder herauszuholen…

A.H.: Wir sind jetzt beim Thema Schreiben, und wir würden Dich gerne etwas zum Songwriting und den Texten auf „Anorectic“ fragen. Das Stimmung auf dem gesamten Album ist aggressiver und lauter (Jonne stimmt zu) als auf den vorherigen. Dies kann man auch in Deiner Stimme hören. Ist dies für Dich eine Art und Weise, Dich selbst auszudrücken, und den Leuten – wie Fans, Freunden, Band – zu sagen, wie Du Dich fühlst; oder passiert das eher durch die Texte; bzw. ist es eine Kombination aus beiden?
J.A.: Oh, es sind all diese Dinge zusammen…Ich meine, die Texte, wie Du Dich ausdrückst, und so weiter…Hmm. Dieses Mal haben wir versucht, ein zeitloses Album zu erschaffen. Zeitlose Musik! Ich meine, wir haben nicht versucht, wir haben uns nicht selbst antreiben müssen. Es ist einfach passiert. Ich meine, es war etwas…dieses Album war etwas, dass ich tun musste; etwas anderes, das wir tun wollten. Auf eine Art und Weise wollten wir den Leuten auch sagen, dass sie nicht denken sollen, dass es zu offensichtlich ist, dass da eine Band ist, die Negative heißt und die zu einer bestimmten Kategorie gehört; Du weißt was ich meine (ich nicke)…Wir wollten den Leuten sagen und ihnen zeigen, dass wir in der Lage sind, zu tun, was immer wir tun wollen. Vielleicht kommt es daher, dass dieses Album wie eine Achterbahnfahrt ist. Auf den Kopf gestellt und auf und ab (macht Handbewegungen, als ob er Achterbahn fahren würde). Und ja, es ist nicht so einfach wie „Sweet & Deceitful“, ich stimme Dir da zu. Ich denke, wenn ich dieses Album in Worte zu fassen hätte, würde ich sagen: „War of Love“ (ihr erstes Album) war eine Kollektion von Demotapes, „Sweet & Deceitful“ (zweites Album) war wie eine wunderschöne Halbschwester und „Anorectic“ ist die böse Halbschwester.

A.H.: Yeah, wir hatten im Juli darüber gesprochen. „Anorectic“ ist die gemeine Schwester
J.A.: (lacht) Yeah, yeah, die gemeine Schwester oder der gemeine Bruder. Und das nächste wird der bösartige Stiefvater… (Gelächter)

A.H.: Okay…
J.A.: Der sie alle ficken wird! Nein, ich mache nur Spaß…(mehr Gelächter)

A.H.: Wir werden sehen…
J.A.: Wir werden sehen, yeah.
A.H.: Wenn ihr neues Material probt und aufnehmt, und die anderen Jungs ihre Arbeit Deiner hinzufügen, erzählst Du ihnen etwas über die Bedeutung der Texte und was dahinter steht?
J.A.: Nein, wir diskutieren nicht über diese Dinge. Eigentlich…Normalerweise verheimliche ich meine Texte, bis ich meinen Teil dazu beisteuere.

A.H.: Aber machst Du ihnen die Richtung / Absicht, die der Song haben soll, klar, damit sie versuchen können, ihr Bestes zu geben, um die spezielle Atmosphäre, die der Song haben soll, zu erreichen?
J.A.: Hmm…nein, nein. Es ist nicht notwendig. Wir alle sprechen eine gemeinsame Sprache, wenn wir im Studio arbeiten. Es ist wie…es ist ein magisches Gefühl. Weißt Du, es ist seltsam, wie wir zusammen finden, wenn wir neues Material aufnehmen…wir haben die gleiche Vorstellung davon. Wir haben das gleiche Ziel vor Augen. Wie soll sich der Song anhören, wie soll er sein? Ist er violett, grün oder orange? Weißt Du, was ich meine?

A.H.: Ja. Ihr kennt euch alle sehr gut und ihr wisst, wie es der andere sieht und gebt euren Teil mit dabei.
J.A.: Yeah, yeah, so ist das. Sie können es anhand der Melodien hören und von…Es ist wie… hmm. Es ist wirklich schwierig, das zu erklären. Aber nein, ich erkläre ihnen meine Texte nicht in folgender Art und Weise: „Hey, hier geht es darum, als ich 18 war und mit meiner Freundin Schluss machte. Und hier geht es darum…“ Wir reden nicht darüber. Wir alle haben…hmm…Ich möchte das offen lassen und sie wissen nichts darüber.

A.H.: In anderen Interviews hast Du einige Deiner Texte erklärt
J.A.: Ja, wahrscheinlich einige. Aber es ist…wir haben darüber gesprochen, inwiefern sie doppeldeutig sind.

A.H.: Hmm, ich würde sagen, ihr habt sie erklärt. Zum Beispiel „Swans“. Du sagtest, dass es darin um ein Pärchen geht, dass Du kennst und sich hat scheiden lassen.
J.A.: Ja, das stimmt. Okay. Aber gewöhnlicherweise reden oder diskutieren wir nicht darüber. Es ist schön zu hören, wie zum Beispiel Christus über „In Memoriam“ denkt. Er hat seine eigene Bedeutung dahinter gefunden. All die anderen Jungs werden wahrscheinlich etwas ähnliches haben.

A.H.: Ich denke, dass jeder sein ganz eigenes Verständnis eines Songs haben wird, wenn er sich mit den Texten beschäftigt.
J.A.: Ja…Aber wir haben keine Treffen oder so, bei denen ich ihnen erzähle, worum es in dem Song geht.

A.H.: Hast Du jemals Texte über oder adressiert an Bandmitglieder geschrieben?
J.A.: Yeah. Ich habe ihre Leben während der Aufnahmesitzungen zu „Anorectic“ sorgfältig beobachtet. Daher sind all die Texte auf diesem Album nicht aus meinem Leben. Daher können sie alles sein…

A.H.: Ah, okay. Ich will jetzt nicht zu tief in dieses Thema gehen.
J.A.: Einige von ihnen…sie sind durch wirklich schwere Zeiten gegangen. Solche Sachen, weißt Du, nicht so glückliche Sachen, inspirieren mich. Ich mag es, das Leben anderer auszuspionieren, wenn ich selbst zu glücklich bin. Ich meine, wenn ich mich ausgeglichen fühle. Nicht zu glücklich, aber ausgeglichen…Aber yeah, ich meine, wie Du mir sagtest, dass ich etwas über die Bedeutung unserer Texte gesagt habe…wahrscheinlich habe ich das in einem anderen Zusammenhang gesagt.

A.H.: Hmm, laß mich mal kurz darüber nachdenken, wie das war…(hier gebe ich ihm eine kurze Zusammenfassung darüber, was er und Larry in einem Interview für ein deutsches Magazin gesagt hatten)
J.A.: Yeah, okay.

A.H.: Du hattest „Swans“ und einige andere Songs erklärt. Sicher würden wir gerne etwas über weitere Songs erfahren, aber wir wissen jetzt, dass Du nicht gerne darüber sprichst, also möchte ich das auch nicht tun…
J.A.: Ich möchte meine Songs nicht zu sehr erklären, weißt Du. Ich will das offen lassen, andernfalls würde es zu sehr…Du weißt, was ich sagen will (gestikuliert, als ob er etwas aufschreiben würde und murmelt dabei)

A.H.: Ja, und es ist total okay so.
J.A.: Ich will, dass alle Leute etwas finden… Hoffentlich werden sie gemeinsames zu ihren Leben finden. Du weißt was ich meine, mit den Gefühlen und so…Wenn ich einen zum ersten Mal einen tollen Song höre, oder ein Lied, das ich mag, und ich höre es immer und immer wieder…Und wenn ich dann direkt von Anfang an die Geschichte, die hinter diesem Song steht, kennen würde, oder was der Sänger, die Band oder der Songwriter sagen will…es würde…es würde etwas von der Kraft, die dieser Song für mich hat, wegnehmen.

A.H.: Ja, okay, ich denke, ich weiß, was Du damit sagen willst…(ich erkläre ihm hier kurz, wie es mir mit einem ihrer Songs auf „Anorectic“ ging. Über die Veränderung der Gefühle bei diesem Song vom ersten Hören ohne auf den Text zu achten, verglichen mit den verschiedenen Bedeutungen, die der Song bekam, als ich über den Text nachgedacht habe)
J.A.: „In Memoriam“ ist zu persönlich für mich. Das, zum Beispiel, will ich für mich behalten. Es ist wie…hmm…es ist wie, weißt Du, das Gefühl. Da ist eine Menge Frustration auf „Anorectic“ und einige Dinge, wie in „Fading Yourself“ - Du verlierst Deine Hoffnung und das Vertrauen und suchst nach dem richtigen Weg.

A.H.: Okay, nun haben wir eine Frage, bei der ich mich nicht so ganz wohl fühle, sie Dir zu stellen, dann eigentlich geht sie nicht direkt an Dich. Aber ich würde sie gerne fragen, und Du kannst es mir sagen, wenn Du sie nicht beantworten willst, oder beantwortest sie nur so weit, wie Du möchtest oder kannst…
J.A.: Okay.

A.H.: Ihr habt in verschiedenen Interviews bereits über Probleme gesprochen, und zwei eurer Bandmitglieder haben unlängst ihre Alkohol – und Drogenprobleme erwähnt.
J.A.: Hmm…

A.H.: Auf dem ersten Blick hört sich so ein Rockstarleben mit Sex, Drugs und Rock ´n´ Roll erst einmal spannend und lustig an. Doch auf der anderen Seite können eine Menge Probleme entstehen, wenn man die Party übertreibt und den Absprung nicht rechtzeitig schafft. Etlichen Fans ist es mittlerweile aufgefallen, dass einige Dinge vielleicht nicht so sind, wie sie sein sollten, denn einige Bandmitglieder sehen zur Zeit nicht so aus, als ob sie gesundheitlich in bester Verfassung wären…
J.A.: (nickt) Hmm…

A.H.: Dadurch, dass es mittlerweile offensichtlich ist, führt das natürlich zu Diskussionen. Wir gehen davon aus, dass ihr selbst euch dieser Probleme bewusst seid, aber wisst ihr eigentlich, dass auch die Fans es registriert haben?
J.A.: Ich weiß nicht. Es ist das Leben, das wir leben. Vielleicht ist es besser, direkt von Anfang an darüber zu sprechen, damit es nicht zu irgendwelchen Missverständnissen führt. Ich meine, wir wissen, dass alles mögliche passieren kann. Falls jemand stirbt, oder was auch immer…Weißt Du, da sind sechs Mitglieder in der Band und wir sind nun seit fünf Jahren in dieser Gruppe unterwegs. Und wir kennen unsere Grenzen und solche Sachen bereits.

A.H.: Okay, es ist nur deswegen, weil es sozusagen für die Fans offensichtlich geworden ist.
J.A.: Yeah, da ist kein Glamour…

A.H.: Ich meine nicht die Glamoursache. Es ist eher… wie kann ich es sagen…Während eurer Tour in Deutschland ist es für viele Leute offensichtlich geworden, dass einige Bandmitglieder Probleme mit Alkohol und Drogen haben. (Jonne nickt und hört einer detaillierteren Erklärung über bestimmte Dinge zu, von denen wir denken, dass es unangebracht wäre, sie hier aufzuschreiben, da sie zu lang ist, und nur Jonnes Verständnis dienen sollte). Fans haben es bemerkt und angefangen, sich Sorgen zu machen und darüber zu diskutieren. Und vielleicht können einige von ihnen die Gigs nicht mehr so genießen, wie zuvor. Sie denken darüber nach, ob ihr mit diesen Problemen umgehen könnt und ob ihr von irgendwoher Hilfe bekommt. Ihr seid jetzt auf Tour, und da ist nicht die nötige Zeit, um Probleme so zu lösen, wie man sie sollte, könnte, wollte oder was auch immer…
J.A.: (nickt) Aber sie arbeiten daran. Wir arbeiten alle an unseren Problemen, wenn wir Freizeit haben. Und weißt Du, wir alle haben unsere Probleme. Es ist wie ein…Du kannst an diesen Problemen während einer Tour nicht arbeiten. Du musst Dich nur auf die Shows konzentrieren…

A.H.: Ja, genau das meine ich. Aber das Ding mit dieser Art Problemen ist, dass sie größer und größer werden, je länger sie dauern.
J.A.: Hmm, ja, ich weiß…Aber es ist wie…Ich weiß, aber ich kann nicht für jeden leben, Du weißt, wie ich das meine, für die anderen Bandmitglieder. Aber alles ist okay. Kein Grund, sich Sorgen machen z müssen. Ich meine, denk an die anderen Bands…von früher und heute…Sie haben alle verrückte Sachen gemacht und Drogen und Alkohol konsumiert; das gehörte immer dazu.

A.H.: Irgendwie gehört das zu einem Rockstarleben dazu; darüber müssen wir nicht diskutieren. Wir haben nur gedacht, vielleicht wäre es interessant für euch zu wissen, dass Leute es bemerkt haben und angefangen haben, sich zu sorgen und zu diskutieren.
J.A.: Ich hoffe, dass die Leute, wenn sie zu unserer Show kommen, nicht an diese Dinge denken. Ich hoffe, sie kommen, um ihre Zeit zu genießen und eine tolle Zeit zu haben.

A.H.: Oh, das tun sie; aber manche haben halt auch diese Dinge im Hinterkopf…
J.A.; Yeah, ich weiß, aber es ist irgendwas, das…Es gibt eine Menge Leute, die diese Art Probleme haben.

A.H.: Das ist wahr, aber ihr seid Personen, denen die Leute mehr Aufmerksamkeit zollen, also ist es eher ersichtlich…
J.A.: Hmm, yeah. Es ist wie…Wir kommen um zu…Darum machen wir Shows. Wir versuchen, uns selbst zu unterhalten. Wir versuchen, unsere Kicks durchs Spielen zu bekommen. Also hoffen wir wirklich, dass die Leute, wenn sie zu unseren Konzerten kommen, all ihre Probleme, Sorgen, was immer, vergessen können. Das wir sie in eine andere Stimmung bringen können.

A.H.: Okay, lass uns zu einem anderen Thema kommen. Mit all diesen Dingen im Hinterkopf; würdest Du immer noch sagen, dass das Leben als Rockstar oder Musiker das für Dich erstrebenswerteste ist?
J.A.: Mein Leben?

A.H.: Yeah, das Leben eines Musikers und aller damit einhergehenden Probleme…
J.A.: Hmm, es ist seltsam, denn ich ängstige mich vor…Ich habe diese Angst, berühmt zu sein, Du weißt, was ich meine. Ich habe Angst davor, auf der Straße, in einem Laden oder wo auch immer, erkannt zu werden. Aber immer noch will ich das mehr, als alles andere in meinem Leben. Ich will, dass Negative eines Tages bekannter als Coca Cola ist (lacht). Du weißt, was ich meine…

A.H.: Yeah (ebenfalls lachend)
J.A.: Es ist eine perverse Kombination. Es erscheint wie…Je länger wir auf diesem Trip sind, desto mehr fürchte ich mich davor, aber gleichzeitig will ich immer mehr das haben, was ich nicht bekommen kann. Weißt Du, es ist wie…

A.H.: Ja, das ist wirklich pervers (lache) Ich meine, diese beiden Seiten werden größer und größer…
J.A.: Yeah, yeah. Aber wenn Du auf den rechten Arm die Dinge packst, vor denen Du Dich fürchtest, und auf den anderen die, die Du willst (zeigt es mit seinen Händen und Armen – heraus kommt eine Art Waage) …dann ist diese Seite (die linke) schwerer. Du weißt, was ich meine. Sehr viel schwerer…Und auch die Band. Negative ist Nummer eins in meinem Leben, aber ich versuche auch, andere Dinge in meinem Leben, außerhalb der Band, zu haben. Da ist auch noch was anderes für mich außer der Musik. Gerade in diesen Tagen versuche ich, mehr und mehr freie Zeit für mich selbst zu bekommen. Es ist wirklich wichtig. Aber natürlich bin ich 24 Stunden von Musik umgeben. Wenn ich freie Tage bei mir Zuhause habe, spiele ich Akustikgitarre, arbeite an neuen Ideen und solche Sachen…Aber es ist genauso wichtig, Freunde außerhalb der Band zu haben. Und darum versuche ich, an meinen Wurzeln festzuhalten. Du weißt, was ich meine… Einige meiner Freunde habe ich seit meiner Teenagerzeit. Also versuche ich, diese Freundschaften zu erhalten. Es ist wirklich wichtig, andernfalls würde ich verrückt werden, Du weißt, was ich meine. Es wäre, als würde ich mich selbst verlieren. Da muss auch etwas anderes sein. Ich lebe mein Leben nicht durch Negative oder…Es ist nur eine Band für mich, nur ein großer Traum, den ich in diesen Tagen leben kann…In diesen Tagen realisierst Du eigentlich erst, wie lange wir das schon machen. Da sind keine Ferien und diese Dinge. Wir machen das wirklich sehr intensiv und lange, seitdem unsere erste Single veröffentlicht wurde. Wir sind die Stufen nach oben geklettert, warten auf ein „bergab“. Ich weiß nicht, es ist wie…Wir waren im Studio letzte Woche und die Woche davor auch. Und auch nächste Woche werden wir wieder im Studio sein, an neuem Material arbeiten…

A.H.: Okay. Wie ist Deine Meinung über Fans, die euch „stalken“ – wie, nach Finnland zu kommen, euch bis in eure Hotels, Wohnungen zu verfolgen, etc. – und dadurch teilweise in euer Privatleben eindringen, was ja auch unangenehm sein kann. Wie weit lässt Du sie gehen, und ab wann erreichst Du einen Punkt, an dem Du sagst: „ Bis hierher und keinen Schritt weiter!“
J.A.: Manche Leute bekommen vielleicht ein Bild von mir, dass ich wirklich, wirklich…Ich kann wirklich gemein und grob sein, aber ich will es nicht. Ich meine, wenn ich Freizeit habe, zum Beispiel in meiner Lieblingsbar oder wo auch immer bin, und die Leute kommen, um „Hallo“ zu sagen, dann ist das okay, wenn sie kommen, um nur das zu sagen. Aber wenn jemand zu nahe kommt und sich hinsetzen und über etwas reden will. Weißt Du, jemand total Fremdes, den ich noch nicht einmal kenne, und er oder sie fängt an was zu erzählen, während ich in einem Gespräch mit einem meiner Freunde bin; und er oder sie versteht das nicht, dann kann ich wirklich stinksauer werden. Es ist wie…Ich versuche, es zu trennen. Ich kann…Ich verstehe, dass wo immer ich hingehe, besonders in Finnland, mich Leute – die meisten Leute – erkennen und so. Es ist okay und ich beschwere mich nicht, denn es war meine Wahl (grinst). Und ich bin froh, dass ich mit den Jungs das tun kann, was wir machen. Aber wie ich schon sagte, Du musst versuchen, das zu trennen und Zeit für Dich selbst zu bekommen. Manchmal kann ich nicht einfach nur sagen: „Entschuldige, ich habe meinen freien Tag!“ Wahrscheinlich bin ich zu nett für so etwas. Aber ich lerne. Ich arbeite daran, „Nein“ zu sagen. Ich bin wirklich nicht gut darin, „Nein“ zu sagen.

A.H.: Du solltest es lernen, um Dich selbst zu schützen…
J.A.: Ja. Aber ich habe auch eine „Arschlochseite“. Aber die versuche ich zurück zu halten (grinst).

A.H.: (ebenfalls grinsend) Ich bin mir sicher, dass Du die hast. Jeder hat die, und es ist gut, sie von Zeit zu Zeit mal heraus zu lassen. Man fühlt sich dann besser.
J.A.: Aber ich kann wirklich gemein sein. Und ich muss das sein…Manchmal verstehen diese verdammten Idioten nicht, vor allem betrunkene Leute. Du musst dann sagen: „ Haut ab!“(lachen alle) Und wenn Worte nicht ausreichen, dann muss ich handgreiflich werden! ( noch mehr Gelächter bei der Vorstellung, wie der doch eher schmächtig gebaute Jonne Leute schlägt) Nein, ich mache nur einen Witz!

A.H.: Im Juli hast Du mir von dem Zug erzählt, und dass Du nicht weißt, wohin er euch bringen wird. Du sagtest, er würde euch an unbekannte Orte bringen, und dass Du nicht weißt, in welche Richtung es gehen würde, als er im September startete. Was denkst Du heute? Wo hat der Zug euch hingebracht und wird er euch noch hinbringen? Wie wird es weitergehen?
J.A.: Von Asien nach Russland. Dann nach Europa. Hoffentlich bringt er uns über den ganzen Globus. Was kann ich noch sagen…Die Shows zu spielen ist das Beste an der ganzen Sache, weißt Du. Das ist der Hauptgrund, warum wir mit der Band angefangen haben, warum wie das machen.

A.H.: Was sind die Pläne von Negative für 2007?
J.A.: Europa zu komplettieren und zu erobern.

A.H.: Wie Italien, Spanien und so?
J.A.: Ja

A.H.: Aber ihr habt da noch nichts veröffentlicht, nicht wahr?
J.A.: Ja, haben wir, aber es ist so…Es ist nicht so, wie kann ich es sagen…Es ist okay, aber das Marketing von unserer Seite war nicht so gut. Ich habe jetzt eine Menge Interviews für Italien und lauter solche Sachen gemacht. Und wir starten unsere Promotion. Endlich, nach dem dritten Album!

A.H.: Gibt es Pläne, wieder nach Deutschland zu kommen?
J.A.: Ja, wir werden kommen. Wahrscheinlich für fünf oder sechs Shows. Ich weiß es noch nicht so genau…Im Frühling. Und dann ist da noch Italien, Spanien, Griechenland und so weiter. Weißt Du, deswegen mache ich die ganze Promotion. Endlich auch für Italien, weil ich weiß, dass es dort , bereits seit unseren Anfängen, eine Menge wirklicher fanatischer Fans und Fanclubs gibt.

A.H.: Ihr habt sie in den Niederlanden, Spanien, überall. Die spanischen Fans, wirklich, die sind überall.
J.A.: Ja, die spanischen; seit wir damit angefangen haben! Ich meine, wir MÜSSEN dort hin. Andernfalls werde ich ein fetter alter Mann sein, wenn ich dort hinkomme und eine Enttäuschung für sie sein: „ Oh, das sind alte Fotos, die ihr da seht…“(Gelächter von uns allen) Ich weiß nicht, es ist ein…Ich weiß keine Positionen. Ich glaube, dass wo auch immer eine Band hingeht, und Leute kommen, um unsere Konzerte zu sehen,…dass diese Dinge zum nächsten Punkt führen. Weißt Du, bevor das nicht ist, können wir nirgends groß sein. Auf der Bühne sein, das ist der beste Teil, der starke Teil. Leute verstehen das viel besser.

A.H.: Viele Finnische Bands gehen in die Staaten…
J.A.: Wir gehen jetzt nicht in die Staaten, wir haben eine Menge Arbeit in Europa und Asien zu erledigen.

A.H.: Ihr habt jetzt Deutschland, und das ist ein guter Ausgangspunkt, um in weitere Länder zu gehen…
J.A.: Wir haben noch nicht genug in Deutschland. Wir brauchen mehr Radio – Rotation.

A.H.: Yeah, das ist das Problem. Euer letztes Video („Planet Of The Sun“) zum Beispiel. Es wurde zwar auf VIVA PLUS gespielt, aber dieser Kanal sendet, im Gegensatz zu MTV und VIVA nicht 24 Stunden deutschlandweit. Dort wurde es nicht gespielt…
J.A.: Ich weiß nicht…Ich meine, es ist so eine verdammte Kombination vieler Dinge gleichzeitig…

D.H.: (Diana stellt eine Frage, die ihr in dem Moment dazu einfiel) Du sagtest etwas über eure Pläne, in anderen Teilen Europas zu touren. Wie ist das mit Skandinavien?
J.A.: Skandinavien…Wir werden nach Schweden, Dänemark und Norwegen…aber im Moment konzentrieren wir uns auf Deutschland, die Schweiz, Österreich und Finnland.

D.H.: Also gibt es da noch keine konkreten Pläne?
J.A.: Nein, wenn wir Nummer eins in Deutschland sind, dann werden wir eine Skandinavien – Tour machen.


D.H.: Okay, Skandinavien ist auch anders. Schweden ist einfacher, aber…
J.A.: Yeah. Schweden folgt Deutschland, es ist wie ein…

D.H.: Yeah, Norwegen ist schwierig, so auch Dänemark. Kaum jemand geht dort hin…Aber egal, wird es auch eine neue Single in Deutschland geben? Denn „Sinners Night / Misty Morning“ wurde dort ja nicht veröffentlicht.
J.A.: „Sinners Night“ wird in Deutschland nicht veröffentlicht. Man kann es im Internet bekommen und dort auch das Video runterladen. Im nächsten Monat, oder den Monat danach wird es hoffentlich eine neue Single geben.

D.H.: War es eure Entscheidung oder die des Labels, es in Deutschland nicht zu veröffentlichen?
J.A.: Yeah, es war das Label. All die Entscheidungen…Das sind diese Art Dinge, bei denen wir nichts machen können. Weißt Du, wir können das nicht, da wir noch keine Millionenverkäufe in Deutschland hatten. So liegt alles beim Label…


Hier mussten wir etwas abrupt abbrechen, da wir unsere Zeit fast um das Doppelte überschritten hatten und die Crew den Jungs sagte, dass der Soundcheck ansteht. Jonne nahm sich noch ein paar Minuten Zeit, um seinen Fragebogen auszufüllen und wir konnten ihm auch noch unser kleines Geschenk überreichen und erklären. Nachdem wir es geschafft hatten, aus dem Backstage - Bereich wieder heraus zu finden, durften wir uns den Soundcheck anhören, bevor dann kurze Zeit später die Türen geöffnet wurden, und die Fans, die teilweise seit dem frühen Morgen in der klirrenden Kälte gewartet hatten, hereinströmten.

Die Show, die dann kam, war eine der besten, die wir je von Negative gesehen haben – sie waren den Abend wirklich gut in Form. Eine ganz und gar energiegeladene, aufgeweckte und funkensprühende Band, die einen erinnerungswürdigen Gig spielten.

.Wir möchten Playground / Welldone dafür danken, dieses Interview möglich gemacht haben; Kimmo, dass er für uns die Dinge vor Ort geregelt hat; der Band dafür, dass sie so geduldig mit uns waren und zu guter letzt ein riesiges „Dankeschön“ an Jonne, der ein freundlicher und aufmerksamer Interviewpartner war – wir wissen, dass wir ihm dieses Mal das Leben etwas schwer gemacht haben.

Alexandra Holler16.02.2007

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Leserkommentare

Negative - Von der besten Zeit auf Tour und Problemen, die
das Musikerdasein mit sich bringt… (Interview)

Geschrieben von Nosferatrice am 17.02.07 um 21:59 Uhr

Man hat bei dem Interview so irgendwie das Gefühl, das Jonne einige Fragen doch eher unangenehm war und er konstant um den heißen Brei geredet hat - besonders was die Alkohol- und Drogenprobleme einiger Bandmitglieder angeht, was, wie ich finde, auch etwas extrem privates ist, was oft mit psychischen Problemen einhergeht. ich weiß nicht ob es daher so klasse ist da mit mehreren Fragen drauf rumzureiten. Entweder man bekommt da ne Antwort oder nicht. Und ich kann es gut verstehen, wenn die Band darauf nicht weiter eingeht (was nicht heißen soll, daß ich solche Phasen der Bandmitglieder unterstütze).
Ansonsten ein wirklich nettes Interview, was einen doch sehr persönlichen Touch hat.

Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes. (Salvador Dali)

Nosferatrice
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Aw: Negative - Von der besten Zeit auf Tour und Problemen,
die das Musikerdasein mit sich bringt… (Interview)

Geschrieben von schnute am 18.02.07 um 16:30 Uhr

schnief...jaja das waren noch zeiten wo ich selber über negative schreiben durfte... aber nichts währt ewig..so freu ich mich halt über das was ich hatte und versuche ganz proefessionell mich für bizarre zu freuen das die jungs uns rede und antwort gestanden haben (wenn halt auch nicht mehr mir.) auch wenns schwerfällt

Vater RocknRoll, der du bist im Himmel,
geheiligt werde dein Rythmus,
dein Konzert komme,
dein Wille geschehe,
wie auf der Tanzfläche so auf der Bühne,
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von den Groupies
denn dein ist die Konzerthalle
und die Gästeliste
in Ewigkeit
YEAH

schnute

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