Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.4 Punkte
Stimmenzahl: 8
Den Namen „Strung Out“ hat sich das Fatwreck Aushängeschild in Sachen Punkrock mit Metaleinschlag redlich verdient. Betrachtet man die Studiobilder der kalifornischen Recken erkennt man, dass die Jungs teilweise debil im Studio rumsitzen und Bong quarzen bis der Ficus fault. Sie sind den halluzinogenen Drogen also nicht abgeneigt. Wer jetzt aber fälschlicherweise denkt, dass Strung Out breiige Hippie Musik für versprengte 60er und 70er Jahre Blumenfetischisten macht, der ist auf dem falschen Dampfer.
Auf „Exile in Oblivion“ geht es schon ordentlich zur Sache, auch wenn es nicht mehr DIE Strung Out Songs aus den „Another Day in Paradise“ und „Suburban Teenage Wasteland Blues“ Anfangstagen sind, die jeder Fatwreck Jünger damals inhaliert hat und nachts um 3 aus dem Schlaf vorbeten konnte.
Strung Out kommen anscheinend aber wieder auf den richtigeren Weg. War das vorherige Album „An American Paradox“ noch eine maßlose Enttäuschung, knüpft dieses Album wieder an die besseren „Twisted by Design“ Tage an. Weniger melodiöser Gesang, mehr Metalsoli und mehr Arschtritt.
Störend, nein, fast schon schade ist nur, dass alle Lieder meistens im normalen Midtempo Bereich angesiedelt sind. Das haben „Strung Out“ nun wirklich nicht nötig, haben sie doch laut „Drum Magazine“ den zweitbesten Punkrockdrummer hinter Travis Barker von Blink 182, Transplants, Box Car Racer und „fast“ Slayer und noch vor Josh Freese (A Perfect Circle, Vandals etc. pp.).
Zugegebenermaßen hört man ein paar ganz gute Shuffles und Rhytmen, aber Jordan Burns könnte ruhig mehr auf die Tube drücken und etwas mehr an den Töpfen rumrühren.
Auch der Gesang hatte schon mal mehr Ohrwurmcharakter, aber vielleicht „wächst“ die Platte ja noch, wie man so schön sagt. Der Weg den Strung Out gehen ist richtig, da sie sich auf jeden Fall von der „An American Paradox“ zur aktuellen Cd gesteigert haben. Aber überzeugen oder weghauen wird „Exile in Oblivion“ wohl keinen mehr. Es sei denn, man krümelt sich noch ne ganze Menge von diesem Modelleisenbahngras in sein Lungenbrötchen und atmet gaaaaaanz tief ein...
Promosticker: Good Riddance, Pulley, Rise Against, Lagwagon, 1208, Pennywise
9 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 28.10.2004
TRACKLIST
1.Scarlet
2.Blueprint Of The Fall
3.Analog
4.Skeleton Danse
5.Vampires
6.Angel Dust
7.Lucifer Motorcade/Complex Of Conspiracy
8.Her Name In Blood
9.Anna Lee
10.Swan Dive
11.The Misanthropic Principle
12.No Voice Of Mine
13.Katatonia
14.Never Speak Again
[ *** Anspieltipps ]
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