Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.3 Punkte
Stimmenzahl: 4
Mit Solar Fake hat Sven Friedrich (Dreadful Shadows/Zeraphine) sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt, und ein rein elektronisches Projekt ins Leben gerufen.
Dass der Sänger für Electromixes ein Händchen hat, bewies er bereits mit den beliebten B-Seiten Versionen von „Be my rain“ und „Still“.
Was hat man sich unter Solar Fake vorzustellen? Übersetzt, eine falsche Sonne oder eine Sonnenfälschung. Sinnbildlich geht es wohl um etwas, was man (wie die Sonne) als gegeben hinnimmt, obwohl man nicht sicher sein kann, das es tatsächlich genau so ist wie man es wahrnimmt. Das erinnert mich daran, dass diese Thematik auch schon auf dem vorletzten Zeraphine Album im Titel „Blind Camera“ angedeutet wurde.
Als erstes fällt einem beim Anhören auf: im Gegensatz zu vielen anderen Elektroprojekten wird die Stimme des Sängers unverändert eingesetzt, ohne Verfremdungen und Verzerrungen. Dadurch ist der Gesamteindruck von Solar Fake nicht so hart und extrem, wie ich ihn mir erhofft hatte, muss ich gestehen.
Das Album an sich ist abwechslungsreich: quer durch Future Pop, Elektro Goth und melodischen EBM-Anleihen hat Sven sein Solo Debüt erschaffen.
Verschiedenste Einflüsse und die Bereitschaft, sich nicht auf bestimmte Schubladen fest zulegen machen das Album interessant. Die Texte sind wichtiger als bei vielen anderen Projekten im Elektrosektor, wo manchmal nur einzelne Zeilen gebrüllt werden. „Radical“ ist ein musikalischer Vorwurf, eine Abrechnung, mit viel Bitterniss darin. Erinnert mich ein wenig an „I never want to be like you“ von Zeraphine.
„The shield“ bezeichnet einen Neubeginn, eine Art neuen Anfang nach einer schweren Zeit.
Mit „Creed“ hat man sich an ein Radiohead Cover gewagt,
wer den Song mag wird sich mit Svens Elektropop-Version sicherlich auch schnell anfreunden.
Die Live Feuerprobe hat Solar Fake bereits mit Bravour hinter sich gebracht, auf dem „Planet Myer Day“ in Leipzig.
Die Releaseparty, auf der ebenfalls ein Konzert stattfindet, steigt am 1.Februar 2008 im Berliner K17.
11 Punkte (von max. 15)
Kristin Feldmann, 12.01.2008
TRACKLIST
1. Hiding memories from the sun
2. Stigmata rain
3. (You think you're) radical ***
4. The shield ***
5. Creep
6. Here I stand
7. I keep my eyes shut
8. Hero & conqueror
9. Lies
10. Sometimes
11. Your hell is here ***
12. I can't remember
[ *** Anspieltipps ]
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