Cd-Besprechung

Kaizers Orchestra - Maskineri

Kaizers Orchestra

Maskineri

Kaizerecords
  Vö: 04.04.2008

Bewertung:  8 Punkte
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„Maskineri“ nennt sich Kaizers Orchestras neues Album. Vom Norwegischen ins Deutsche übersetzt heißt der für mitteleuropäische Ohren etwas umständlich klingende Albumnahme „Maschinerie“. Wieso gerade dieser Titel gewählt wurde ist leider nicht ersichtlich, da das Album eher ruhigere Titel enthält. Auch werden wohl die meisten Fans des Sextetts erstmal leicht irritiert sein nach dem ersten Hören der Platte – einiges hat sich seit „Maestro“ geändert.

Aber der Reihe nach: Kaizers Orchestra gründeten sich im Jahr 2000, verkauften alleine in Norwegen 100 000 Stück ihres Debütalbums und schafften 2006 nach drei weiteren Alben den Durchbruch im westeuropäischen Rahmen. Zu verdanken haben sie den Erfolg nicht nur ihrem einzigartigen Songwriting, der ungewöhnlichen Mischung aus Polka und Rock, ungewöhnlichen Instrumenten wie Orgel oder Ölfässern, sondern vor allem den genialen Live-Shows, die sie immer wieder hinlegen.

Nach drei Jahren ohne neues Studioalbum folgt jetzt „Maskineri“. Durch den gewohnt vielschichtigen Sound, fühlt man sich sofort zu Hause. Auch dass Kaizers Orchestra sich sehr organisch anhören und klasse Melodien spielen können, ist selbstredend.
Cooler Einfall: „Toxic blod“ beginnt mit einer an Marsmännchen erinnernden Melodie und zieht den Einfall konsequent durch. Auch „Volvo i mexico“ ist erwähnenswert, da die Riffs richtig gut sind. Leider übertreiben es die sechs Jungs hier mit zu vielen Instrumenten sowie getragenem Gesang und rauben dem Song so das Prädikat „Ohrwurm“.

Auffällig unauffällig ist, dass alle zwölf Songs von „Maskineri“ auf Norwegisch gesungen sind – wie fast alle anderen Lieder von Kaizers Orchestra. Dies stört aber nicht im Geringsten, da Melodie und Janove "The Jackal" Ottesens variationsreiche Stimme auch ohne Verständnis des Textes ihre Wirkung entfalten.
Irgendwie fühlt man sich beim Mitsingen der Texte auch in die Zeit zurückversetzt in der man englische Lieder mitsang ohne Englisch zu sprechen. Die dabei aufkommende Melancholie ist rührend.

Trotz allem kann mich „Maskineri“ nicht überzeugen. Der gewisse „Kick“ fehlt einfach. Alle Elemente, die Kaizers Orchestra und ihre Alben bisher so gut gemacht haben, sind zwar noch da, aber irgendwie fühlt sich das Hörerlebnis danach an, als ob jemand etwas an einer Schweizer Taschenuhr verstellt hätte. Jetzt gibt es, um das Bild fortzuführen, etwas Sand in der Mechanik der Taschenuhr namens Kaizers Orchestra.

Das Album plätschert auf einem hohen Level vor sich hin und plötzlich ist es schon zu Ende. Gelegentlich will man das Sextett anschreien jetzt aber mal lauter zu werden, richtig zu explodieren und Dampf abzulassen. Dazu kommt es aber leider nie...
Hier wird Kaizers Orchestra dann zum Verhängnis, dass sie sich immer mit ihren Live-Performances vergleichen lassen müssen. Diese sind immer wild, aufregend und besitzen vor allem Passagen in denen die Band komplett ausrastet und das Publikum so mit sich reißt.
Das Album tut dies nicht und enttäuscht deswegen auf hohem Niveau.

8 Punkte (von max. 15)

Felix Saran18.04.2008

TRACKLIST
1 Moment
2 Apokalyps Meg
3 Den Andre Er Meg
4 Bastard Sønn
5 Maskineri
6 Toxic Blod
7 9mm
8 Volvo I Mexico
9 Enden Av November
10 Med En Gang Eg Når Bånn
11 Kaizers 115. Drøm
12 Ond Sirkel
[ *** Anspieltipps ]

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