Konzertbericht
Kaizers Orchestra
Gasmasken und Ölfässer auf Tour
Batschkapp, Frankfurt
04.04.2008
Die Kennzeichen an den Autos der angereisten Fans ließen es erahnen. Man war teilweise weit gereist, um das sympathische Sextett aus Norwegen zu bestaunen. Kein Wunder eigentlich, da es sich bei Kaizers Orchestra um einen der besten Live-Acts der Gegenwart handelt. Zum Release des neuen Albums „Maskineri“ in Deutschland, legte man also auch hier einen Stopp im Zuge der ausgedehnten Europatour ein. Würdig zelebriert wurde dies mit einer super Lichtshow, viel Energie auf der Bühne, verdammt viel geilem Bühnenzubehör und offensichtlicher Liebe zur eigenen Musik.
Punkt acht setzte das Intro ein und ein außergewöhnlich gut gelauntes Publikum empfing eine erst einmal reserviert wirkende Band. Diese war nach augenzwinkernder Aussage von Sänger Janove "The Jackal" Ottesen sowieso der Meinung, dass es mindestens zwei Stunden zu früh sei für gute Rock Musik. Die ursprüngliche Reserviertheit war aber spätestens beim ersten Stück vergessen bei dem auf bemitleidenswerte Ölfässer gekloppt wurde. Außerdem hatten die Norweger zu diesem Zeitpunkt ihre Aussage zur Abhängigkeit von Zeit und gutem Rock definitiv ad absurdum geführt.
Selbstredend, dass das Publikum dem Willen der Norweger hoffnungslos ausgeliefert war. Eine Aufforderung und ein Geburtstagsständchen wurde für die Kaizers gehalten, eine Handbewegung und ein Toben war die Folge, ein zielgerichteter Kommentar und allgemeines Geschmunzel erfüllte den Raum. Das es auch andersherum geht zeigte sich als ein Song knappe zwei Minuten vom Publikum fortgeführt wurde - ohne Zutun der Band! Da waren selbst die konzerterprobten Dauerspieler auf der Bühne kurz baff. Doch damit nicht genug. Selbst als die Band nach dem wohl noch den Meisten bekannten Song „Maestro“ die Bühne zum zweiten Mal verließ, wollte man sie nicht gehen lassen. Nach fünf Minuten Lärmen und Flehen der Fans hatte man ein Erbarmen und setzte noch einen drauf.
Als dann der Abend mit einem epischen Titel beendet wurde und die letzte dicke Delle in die Ölfässer geschlagen worden war, machte sich eine sichtlich zufriedene Band von der Bühne und versprach bald wieder nach Deutschland zu kommen.
Wer hat auch etwas dagegen, wenn sie ihren legendären Live-Ruf in Deutschland weiter ausbauen?
Felix Saran, 05.04.2008
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