Bizarre-Radio präsentiert

Samiam, The Draft, Jupiter Jones

Green Hell Tour 2006

The Draft, das dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, bestehen zu drei Vierteln aus ehemaligen Hot Water Music-Mitgliedern. Das waren diese Jungs aus Gainesville, Florida, die mit ihrer ureigenen, rohen und einzigartig direkten Version von emotionalem Punkrock ihrer Heimatstadt überhaupt erst zu einem Mindest-Bekanntheitsgrad verholfen hatten. Über sechs Alben in zehn Jahren spielten sich Chris Wollard, Chuck Ragan, Jason Black und George Rebelo die Finger und die Stimme wund und stiegen damit schnell zur Lieblingsband von vielen Punkrockfans auf (man zähle nur HWM-Shirts auf einschlägigen Konzerten) – vielleicht auch, weil ihnen egalerweise größerer kommerzieller Erfolg verwehrt blieb. Nach zwei vermeintlich schwächeren Alben gab es vor zwei Jahren unfall- und familienbedingt – Chuck Ragan brach sich die Hand (schlecht) und heiratete (gut) – eine Auszeit, die schleichend ins Aus zu führen schien. Getreu nach dem bandeigenen Motto "Live Your Heart And Never Follow" haben wir das wohl oder übel hinnehmen müssen, um uns dafür jetzt endlich umso mehr freuen zu können: Ragan macht weiter Familienpause, die anderen Drei aber stellen zusammen mit Todd Rockhill das seit ca. einem Jahr angekündigte Debütalbum von ihrer neuen Band The Draft namens "In A Million Pieces" in die Läden. Es ist keine neue HWM-Platte, dennoch wird sie von nicht wenigen so rezipiert werden. Und allzu falsch liegt man damit ja nun auch nicht, denn durch die markanten Vocals und die immer noch whiskeygetränkte, sehnsüchtige Stimme von Chris Wollard und den Gitarren-Breitseiten ist die Schnittmenge nicht überhörbar – und das ist verdammt gut so!

Samiams Geschichte ist der von HWM nicht unähnlich. Anfang der Neunziger haben in Kaliforniens Bay Area noch Kapellen namens Green Day u.a. für sie eröffnet. Trotz so grandioser Meisterwerke wie "Clumsy" von 1995 oder zuletzt "Astray" (2000) blieb der große kommerzielle Erfolg immer aus. Ihr Einfluss auf jenes Genre, das sich seit einigen Jahren Emo nennen lässt, ist dabei aber kaum hoch genug zu bemessen. Samiam haben trotz Label- und Bandmemberwechseln immer nur das gespielt, was sie selbst wollten und sich durch diese authentische Art einen fast noch größeren Legendenstatus als HWM erspielt. Ausverkaufte Shows auf ihren sporadischen Tourneen nach den nicht verstummenden Auflösungsgerüchten seit "Astray" untermauern das. Gestandene Endzwanziger freuten sich wie kleine Kinder vor Weihnachten, als neben Sergies Arbeit mit Solea die Ankündigungen über ein neues Samiam-Album immer konkreter wurden. "Whatever´s Got You Down" heißt das gute Stück nun und wir sind außer um ein paar neue kleine Hymnen reicher vor allem umso glücklicher, dass Jason & Co. nicht ausschließlich im Vorprogramm von Billy Talent gegenüber dem ein oder anderen ahnungslosen Kid unter unzureichender Würdigung leiden müssen:

Samiam und The Draft spielen im Rahmen der "Green Hell Tour 2006" – die vor zwei Jahren noch von Hot Water Music selbst beehrt wurde – fast zwei Handvoll Shows im Spätherbst! Und als ob das Paket nicht schon rund genug wäre, gibt es in München, Leipzig und Hamburg on top noch: Jupiter Jones! Dass diese Saarländer sowieso zu Größerem berufen sind, haben wir ja schon lange gepredigt. Und endlich scheint es soweit zu sein! Nach den Support-Shows für Muff Potter kann heute eine Tourzusammenstellung kaum perfekter für die Jungs sein - falls sich HWM nicht noch mal zusammenraufen, versteht sich!

BIZARRE-RADIO präsentiert nicht ohne Stolz:

Die GREEN HELL TOUR 2006 mit SAMIAM, THE DRAFT & JUPITER JONES*

25.10. Wiesbaden, Schlachthof
27.10. Münster, Skaters Palace
28.10. Karlsruhe, Substage
29.10. Trier, Ex-Haus
09.11. München, Backstage
10.11. Leipzig, Conne Island
12.11. Hamburg, Knust
13.11. Köln, Stollwerk

*Jupiter Jones nur in München, Leipzig und Hamburg

Tickets wie immer an allen bekannten Vorverkaufsstellen in Eurer Stadt und im Internet!
Life can be so dull…nicht in diesem Herbst!