Konzertbericht

Muse - Rockavaria 2015

Muse

Rockavaria 2015

München - Olympiapark
29.05.2015

Das war es dann, das erste “Rockavaria” Festival im Olympiapark in München. Es gab viele Highlights, aber auch viele Erfahrungen die zur Verbesserung der bereits bestätigten 2016 Ausgabe dienen sollten.

Freitag:
Aber als erstes soll natürlich die Musik stehen und so bringen „Triggerfinger“ aus Belgien die Bühne im Stadion, als zweite Band des Tages (nach „Orchid“) mit ihrem klugen alternative Rock bei angenehmen Vor-Sommerwetter in Schwung. Es fehlen noch etwas die Gesten, die Performance um auch die Besucher auf den Rängen zu erreichen. Da die Band allerdings seit Jahren schon in immer größer werdenden Clubs aufspielt, wird die fehlende Erfahrung nicht mehr lange auf sich warten lassen.
„Bonaparte“ spielen als nächstes auf. Die Indie-Schock-Pop Band um den Schweizer Tobias Jundt weiß auch mit reduzierte Show –ein paar freizügige Karnevalskostüme mussten diesmal reichen- zu unterhalten, einen Partyzug aus dem Bahnhof zu entlassen auf dem direkt im Anschluss auch die „Hives“ aus Schweden aufspringen können um das immer größer werdende Publikum zu unterhalten. Währenddessen bringen in der Olympiahalle „Paradise Lost“ das Schwermetal zum Glühen.
Auf der Stadionbühne ist es nun Zeit für den Co Headliner des Abends. „Incubus“ aus Kalifornien bringen Hits wie „Drive“ mit, wissen aber leider nicht ganz den Draht zum Publikum zu finden. Die Band um Sänger Brandon Boyd verkünstelt sich allzu oft in Spielereien und scheint so teilweise das Publikum zu vergessen, welches die Partypause nutzt um einfach nochmal Bier holen zu gehen. Das britische Trio „Muse“ ist als versierte Stadionband mit großer Show und noch größeren Songs bekannt. Viel mit dem Publikum geredet wird an diesem Abend nicht, aber die Optik stimmt und die Musik auch. Von „Stockholm Syndrome“ über „New born“ bis zum furiosen „Knights of Cydonia“ sind alle Hits dabei. Das Publikum ist begeistert. Einziges Manko. 2 Stunden Spielzeit standen auf dem Plan. Nach knapp 100 Minuten war aber Schluss. Macht nichts. War trotzdem klasse.

Samstag:
Während das Publikum am Freitag doch bunt durchmischt war, so haben am Samstag die Metal Shirts den Vorrang. In der Olympiahalle zeigen „Kissin´ Dynamite“ aus dem Schwabenland, dass sie gute Chance haben das nächste große Ding im Metal zu werden. Große Gesten aber anständiges Songwriting. Es wäre nicht verwunderlich, wenn diese Band in ein paar Jahren die Olympiahalle alleine ausverkaufen werden. „Accept“ beweisen derweil im Stadion, dass altes Eisen nicht gleichbedeutend mit Abstellgleis ist und fegen Orkangleich durch ihr Set. Auf der beständig bis auf den letzten Platz Theartron Bühne kommen derweil die Alternative Rock Fans auf ihre Kosten. „Ignite“ aus Kalifornien spielen auf und wissen nicht nur mit ihrer Cover Version des U2 Klassikers „Sunday Bloody Sunday“ zu begeistern.
Im Stadion macht man sich bereit für die Hauptbands des Abends. Zuerst „Judas Priest“. Die Metal Helden aus England gibt es nunmehr auch bereits seit 40 Jahren aber Ermüdung ist ihnen nicht anzumerken. Sänger Rob Halford schraubt sich mit seiner Stimme nach wie vor in Tonhöhen die eigentlich nur noch dem Hundegehör zugänglich sein müssten und bringt mit seinen langhaarigen Gefolgsleuten einen Hit nach dem nächsten, bis nach 75 Minuten die Bühne für „Kiss“ geräumt werden muss. Die Hardrock Helden aus den 70er Jahren in ihren Plateaustiefeln und Katzenmasken wirken hingegen etwas altbacken. Die Optik stimmt natürlich nach wie vor, ab die Hits wie „Detroit Rock City“ und „I was made for loving you“ rumpeln heute eher als das sie wirklich rocken, die Stimme von Sänger „Paul Stanley“ wirkt dünn und angeschlagen. So richtig mag der Funke nicht überspringen. Parallel spielen in der Olympiahalle „Airbourne“. Die Australier bedienen sich zwar schamlos im Fundus größerer australischer Vorgängerbands, aber mit viel Spielfreude mit hier ein vergnüglicher Abschluss des zweiten Rockavaria Tages kreiert.

Sonntag:
Mit Bands wie „Testament“ und „Kreator“ ist heute Old School das Motto auf der Stadionbühne. Gegen 18:30 schaffen dann aber „Faith no more“ den optischen wie auch musikalischen Kontrast. Komplett in weiß gekleidet, auf einer mit Blumen überhäuften Bühne zeigen die inzwischen angegrauten Herren um Frontman „Mike Patton“, dass sie noch immer den Vorsitz im Crossover haben. Das neue Album „Sol invictus“ wird hier in Auszügen gespielt, wie auch ältere Hits wie das obligatorische „Easy“ und das programm angebende „Epic“. Episch ist es in der Tat was da geboten wird. Bitte nicht wieder 18 Jahre bis zur nächsten Tour / bis zum nächsten Album warten.
Headliner des Abends und abschließender Act des „Rockavaria 2015“ sind „Metallica“. Die Bands aus San Francisco hat zwar seit 2008 kein Album auf die Reihe gebracht, aber live ist das eigentlich auch völlig egal. An diesem Abend sind sie wahrlich die Monster des Rock und bringen neben ihren Über Hits wie „Enter Sandman“, „Seek and Destroy“ auch unbekanntere Nummern aus ihrem ausführlichen Repertoire und beenden nach knapp 150 Minuten zu tosendem Jubel ihr Konzert. Das Publikum dankt der Band für ihren Einsatz und diese weiß das zu schätzen: Auch 10 Minuten nachdem der letzte Ton verklungen ist befindet sich die Band noch auf der Bühne, bedankt sich beim Publikum, spricht mit Fans aus der ersten Reihe. So muss ein Headliner sein. Sie waren der Headliner von einem 3tägigen Festival.

Am nächsten Morgen verkündet der Veranstalter direkt, dass es 2016 eine Neuauflage des Festivals geben wird und mit einigen organisatorischen Änderungen wäre dies auch zu begrüßen.
Es ist bereits viel geschrieben und gelästert worden und vieles davon stimmt auch. Die Olympiahalle wurde bereits vor Auslastung für weitere Besucher geschlossen. Das Theatron, war beständig überlastet und die nummerierten Sitzplätze im Stadion funktionieren einfach nicht für ein Festival. Auch nicht, dass sich gleich einem drei Sicherheitskräfte in den Weg stellen wenn man vor dem falschen Blockeingang steht, während drinnen sich bis auf ein paar Ausnahmen doch jeder hinsetzt wo er möchte. Auch war die Akustik auf den Rängen öfters schlechter als rechter, aber wie gesagt: Erfahrungswerte. 2016 wird alles besser und dann nicht nur die Musik geil!

Konrad Joe01.06.2015

TRACKLIST

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