Cd-Besprechung

Muse

Absolution

Motor
  Vö: 22.09.2003

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  10.6 Punkte
Stimmenzahl: 70

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Kritiker behaupten, dass das 3. Studioalbum darüber entscheiden würde, ob eine Band endgültig in den Musik-Olymp aufsteigt oder nicht. Sollte da wirklich etwas dran sein, dann haben Muse mit "Absolution" ihr Meisterwerk abgeliefert und sich damit einen ewigen Platz im Musikerhimmel reserviert. Denn was Muse auf dieser Platte mit dem Hörer treiben verschlägt einem glatt die Sprache. Zugegeben: man muss auf die großen leidvollen Emotionen stehen und darf keine Angst vor den bis ins extremste jammernden Gesängen von Matthew Bellamy haben. Hat man damit aber kein Problem, dann eröffnet sich einem allerdings eine wahre Orgie an schmerzvollen, entstellten, zutiefst berührenden musikalische Welten.

Muse klingen auf "Absolution" wie der Weltuntergang in Gestalt einer Band. Orchestral und bombastisch eröffnen sie diese Platte nach einem kurzen Intro, welches klingt wie ein unheilvolles, herannahendes Gewitter, mit "Apocalypse Now", einem unfassbar schmerzvollen Lied, dass man eigentlich als Abschlusslied eines selbstmörderischen Albums erwarten würde. "And This Is The End Of The World". Man sitzt da, schweigt und leidet mit. Das Thema Vergänglichkeit, Zeit, Tod & Schmerz ("Time Is Running Out", "Endlessly", "Butterflies And Hurricans") zieht sich wie ein roter Faden durch diese Platte. Muse befinden sich auf diesem Album in einem Wahn ("Hysteria", "The Stockholm Syndrome" & "Blackout"). Sie zerstören alles um sich herum und ziehen sich selbst noch mit hinab in ihren dunklen Strudel. Dabei gibt es sowohl äußerst ruhige und fragile musikalische Kost mit Pianoverziehrungen zu genießen, wie krachende, röhrende Gitarren und Noise-Wände. "Absolution" klingt bisweilen an manchen Stellen gar wie ein Requiem oder eine vertonte Ausgabe der Offenbarung der Bibel. Für mich schon jetzt eines der besten Alben des Jahres!

13 Punkte (von max. 15)

Sven Reichmann, 22.09.2003

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