Konzertbericht

Incubus - INCUBUS Live in der Hamburger Sporthalle -16.4.2004-

Incubus

INCUBUS Live in der Hamburger Sporthalle -16.4.2004-

Hamburg
16.04.2004

INCUBUS
„A Crow Left Of The Murder”-World Tour 2004
Hamburg-16.4.2004-Sporthalle


Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin mir meines Alters und der Konsequenz, dass es immer mehr jüngere in meiner direkten Umgebung gibt, sehr wohl bewusst. An diesem Abend in der Hamburger Sporthalle jedoch konnte ich mich zum ersten Mal richtig in die Rolle eines Vaters versetzen, der mit seinen Kids ein Konzert besucht. Ich war mit meinen 30 Jahren definitiv einer der ganz Alten. Soviele Teenies auf einem Fleck- man konnte fast glauben, dem Konzert einer Boyband beizuwohnen. Aber nachdem ich mir einen Drink gekauft und einen Sitzplatz eingenommen hatte, konnte ich mich ganz auf die Show der Nordamerikaner konzentrieren.
In den Staaten füllen INCUBUS Stadien, jedoch nicht in Europa. Die Show in der Hamburger Sporthalle war zwar gut gefüllt, platzte jedoch nicht aus allen Nähten. Sie glänzen mit dem was musikalisch auf der Bühne passierte und eben nicht mit ausverkauften Shows. Trotzdem ist dieses Phänomen der unterschiedlichen Erfolgsgewichtung bei INCUBUS allerdings eher ein positiver Faktor. Fast hatte ich das Gefühl die Nordamerikaner seien unbeeindruckt von der Zahl der Leute und erleichtert nicht von 50 000 Augenpaaren verfolgt zu werden. Sie spielten entspannt, fast relaxed, immer dann wenn Lücken entstanden wurde improvisiert. Viele der Songs schienen nur für diesen Abend umarrangiert worden zu sein. Genau das ist es was eine Live-Indierock-Combo in meinen Augen ausmacht, Songs zu improvisieren und dem Publikum das Gefühl zu geben etwas Einmaliges mitzuerleben. Die CD anzuhören, das kann man auch zu Hause. Wer einen Querschnitt aus den letzten Veröffentlichungen erwartet hatte, wurde nicht enttäuscht. „Wish You Were Here“ und „Morning View“ wurden leicht bevorzugt, ohne jedoch das neue Album „A Crow Left Of The Murder“ zu vergessen. Spätestens beim Song „Wish You Were Here“ hatte ich dann meinen Altersunterschied verdrängt und konnte mich wohlfühlen. Doch nicht alles war nur gut, schön und kritiklos zu akzeptieren. Bassist Ben Kenney überzeugte weniger durch groovende Töne, als durch Kaspereien mit auf die Bühne geworfenen BH´s weiblicher Fans. Unzählige vom Schlagzeuger Jose Pasillas eingeworfene Chancen die Rhythmus Sektion in einem herausragendem Licht erscheinen zu lassen, konnte Kenney nicht beantworten, geschweige denn vollenden. Daran änderte auch sein Bass-Solo nichts, war definitiv überflüssig. DJ Kilmore an den Turntables und Schlagzeuger Jose Pasillas, die parallel zueinander standen, bildeten ein unge-
wöhnliches Bühnenbild. Mike Einziger an der Gitare, mit einer Vielzahl von Effekten vor sich, überzeugte durch interessante Riffs und einem überlegenem Timing.
Da bleibt noch Brandon Boyd, der sich in seiner Funktion als Frontmann sichtbar wohlzufühlen schien. Er konnte unter Beweis stellen, das Gesang, Ausstrahlung und Entertainer Fähigkeiten, bei ihm verschmolzen.
Nach einer ziemlich kurzen Showtime von ca. 1:30h, Zugaben schon mitgerechnet, gings für INCUBUS zurück in den Backstagebereich und dann im Tourbus auf die Strasse, während viele Teenager sich wieder auf den Weg nach Hause machen mussten. Es war ja auch schon spät am Abend und Mama und Papa warteten schon.
Live gibt’s für INCUBUS von mir das Prädikat Daumen hoch mit leichten Abzügen in der Bassisten-B-Note.

INCUBUS Line Up 2004
Brandon Boyd - vocals/percussion
Mike Einziger - guitars
Ben Kenney - bass
Jose Pasillas - drums
DJ Kilmore - turntables

Nils Robin Kruska23.04.2004

TRACKLIST

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