Cd-Besprechung
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Rund 4 Jahre mußten sich die Fans nun bis zum Release des neuen Zeraphine-Albums gedulden. Ganz schön lange mag da der ein oder andere denken. Aber die Pause hatten die Berliner Musiker bitter nötig. Mit neuer Energie, frischem Wind und altbekannter Souveränität haben sich Sänger Sven, die Gitarristen Manuel und Norman, Bassist Michael und Schlagzeuger Marcellus dann im letzten Jahr wieder an das Schreiben von neuem Songmaterial begeben. Und schon dabei sind die Berliner von ihrem bisher gewohnten Weg abgewichen und haben sich erstmals alle zusammen im Studio verschanzt, um vereint an Songpassagen zu tüfteln.
Nun präsentieren Zeraphine mit „Whiteout“ das Ergebnis ihrer Arbeit. Und schon zu Beginn merkt man, dass die Pause und die neue Herangehensweise an den kreativen musikalischen Entwicklungsprozess seine Spuren hinterlassen haben. Auch wenn die 12 Songs alle die typische Zeraphine Fußnote haben, so wirken sie an vielen Stellen frischer, dynamischer und alternativ-lastiger, wie man es bisher gewohnt war. So zum Beispiel beim Song „Out of Sight“ der deutlich von der typischen Placebo-Rhythmik und Gitarrenstruktur geprägt ist. Natürlich dürfen auch die gewohnt düster-melancholischen Songs nicht fehlen, wobei diese jedoch nicht in irgendwelcher stereotypen, szenetypischen Todessehnsucht enden. Ein wenig musikalische Unterstützung gab es dann auch noch in Form von Geigenvirtuose Muttis Stolz und Cellist Benny Cellini von der Letzten Instanz, die beim Titelsong „Whiteout“ für die klassische musikalische Umrandung sorgten.
Den finalen Schliff erhielt der Silberling dann durch den langjährigen Produzenten Thommy Heim, der wie schon bei den Vorgängern an den Reglern saß und für den charismatischen Zeraphine-Sound sorgte. Insgesamt klingt „Whiteout“ irgendwie anders – schön, anmutig, mitreißend - und dennoch so gewohnt stilsicher und einfühlsam. Und so langsam scheint auch die konstant aufgedrückte Bindung an das Gothrock-Genre überwunden zu sein, denn mit „Whiteout“ fischen die 5 Musiker mehr denn je im Alternative-Rock-Gewässer. Galt bisher immer „Kalte Sonne“ als DAS Werk der Berliner Musiker so dürfte dieses nun ganz klar durch das neue Album abgelöst werden. Das Fazit fällt dementsprechend kurz aus, denn „Whiteout“ ist Zeraphine at its best.
14 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 31.05.2010
TRACKLIST
1. Erwachen
2. Lieber Allein***
3. I will be there
4. Out of sight***
5. Tomorrows Morning
6. Louisa
7. Rain falls***
8. Waiting for the day to end
9. Du fragst nicht mehr
10. The Stream
11. Remaining Desires
12. Whiteout
[ *** Anspieltipps ]
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