Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.2 Punkte
Stimmenzahl: 5
Das Jahr 2003 scheint musikalisch bis dato ein äußerst zufriedenstellendes zu sein für die finnische Band The Rasmus. In ihrer Heimat spätestens seit dem 2001-er Durchbruch „Into“ mit der Nr. 1 Single „F-f-f-falling“ als Rocksuperstars gefeiert und verehrt, kommt es in hiesigen Gefilden nun angesichts des neuen Werkes „Dead Letters“ nicht nur vereinzelt zu Begeisterungsstürmen.
Das bereits fünfte reguläre Album des Quartetts findet nun zum ersten Mal enorme positive Beachtung auch jenseits von Skandinavien. „Schuld“ daran ist der unbestrittene 1-A-Ohrwurm „In the Shadows“ (in Finnland schon mit Gold belohnt), melodiöse Popp-Rock-Kost, deren auffallende Eingängigkeit sofort fesselt und die Gehörgänge auch nach mehreren Durchläufen nicht so schnell wieder verlässt.
Als Folge des großen Erfolgs der ersten Single (Top 3 in den deutschen Charts) und der riesigen Nachfrage wurde die Veröffentlichung von „Dead Letters“ um eineinhalb Monate vorgezogen, so dass uns dieses begehrte Werk nun, rund ein halbes Jahr nach Erscheinen in Skandinavien, vorliegt und bereits die deutschen Top 10 in Angriff genommen hat.
Wie schon bei den Aufnahmen zum Vorgänger „Into“ haben The Rasmus das Album erneut in den Stockholmer Nord Studios mit dem bewährten Team um Mikael Nord Anderson und Martin Hansen produziert. Das Ergebnis bilden zehn Stücke, die gemäß des Gesamtwerktitels („Unzustellbare Briefe“) jedes für sich einen Brief an jemanden darstellen.
Der Vierer der Anfang Zwanzigjährigen, der Ende 1994 sein erstes Konzert in der damaligen Schule in Helsinki erlebte, wird vermutlich noch einige Auftritte absolvieren müssen, da diese CD neben dem Hit „In the Shadows“ viele weitere ohrwurmtaugliche Lieder enthält, die mal als schnellere, klassische Rock-Nummern daherkommen („In my Life“, „Back in the Picture“), dann wieder als im Tempo reduzierte melodiöse Songs („Still Standing“, „Time to burn“). Das langsame „Not like the other Girls“ erreicht Balladen-Status und fällt mit metallicaesquem Gitarrenspiel und Solo auf. Die Stimmqualitäten von Sänger Lauri Ylönen sind hier auch nicht von schlechten Eltern, die im Gesamten ebenfalls ganz angenehm anzuhören sind. „Guilty“ erscheint textlich etwas platt und einfallslos – besonders im Refrain. Im melancholischen Abschlusslied „Funeral Song“ lassen The Rasmus zudem, um der Schwermut noch mehr Nachdruck zu verleihen, Streicher einsetzen.
Insgesamt handelt es sich bei „Dead Letters“ um eine runde Sache, jeder Song könnte mit dem „eingängig“-Stempel versehen werden. Genau diese Tatsache bildet für mich einen kleinen Schwachpunkt dieses Albums. Die Lieder klingen überwiegend sehr glatt produziert, es fehlen ein paar Ecken und Kanten. Die Songs sind in ihrem Verlauf zu sehr vorhersehbar. Eben diese sich schnell festsetzenden Melodien schätzen aber viele andere Musikhörer, die glückliche und begeisterte Besitzer dieser CD sind. Deswegen können The Rasmus sicherlich auch weiterhin mit anhaltendem Erfolg rechnen. Sowohl mit dem Veröffentlichen weiterer Singles als auch mit dem Bestreiten von Shows im Rahmen einer Tour, die die Jungs im September nach Deutschland führen wird.
11 Punkte (von max. 15)
Jana Trochta, 03.08.2003
TRACKLIST
01) First Day of my Life ***
02) In the Shadows ***
03) Still Standing ***
04) In my Life
05) Time to burn ***
06) Guilty
07) Not like the other Girls
08) The One I love
09) Back in the Picture
10) Funeral Song
[ *** Anspieltipps ]
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