Cd-Besprechung

Terrorgruppe

Musik für Arschlöcher

Destiny
  Vö: 16.11.2007

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  12.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

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Die Terrorgruppe. Das erste Mal habe ich sie am 29.Juni 1995 live beim "Hannover Bad Open Air" gesehen. Als Vorband von Lagwagon und Nofx für läppische 25 DM. Damals war alles besser. Euro gleich Teuro usw...Ihr wisst schon. Zu der Zeit brachte die Terrorgruppe auch Musik für uns heraus - „Musik für Arschlöcher“ also.
Ein Deutschpunkbrecher vorm Herren. Jedes Lied provokant und ein absoluter Hit. Und jetzt wird dieser Klassiker 10 Jahre später neu gemastert und mit allerhand Bonusmaterial wieder ins Rennen geschickt. Warum? Wegen der Kohle natürlich und weil die Terrorgruppe nun die Rechte bekommen hat dies zu tun.
Wer mag es ihnen verübeln. Dafür werden die ganzen grandiosen, kulturgeschichtlichen Bonmots wieder hervorgekramt die man längst wieder vergessen hatte.
Wer erinnert sich noch an „Keine Airbags für die CSU“ oder an das Ozonloch Lied oder Linda „Traumhochzeit“ de Mol? Damals waren das DIE Themen und die Aufreger.
Die Punks, die einen heutzutage am Bahnhof anschnorren, nix bekommen und trotzdem einen schönen Tag wünschen, waren damals im Kindergarten. Deshalb ist es wichtig, ihnen dieses Kulturgut nahe zu bringen.
Und nicht nur hier erfüllt die Terrorgruppe den Bildungsauftrag im zeitgeschichtlichen Kontext mit Bravour. Indem sie ein Gedicht ("Adolf Hitler dem sein Bart") von Bertolt Brecht vertont, beziehen wieder einmal wieder eindeutig Position gegen Rechts. Aktuell wie eh und je. Als Bonbon gibt es noch zwei Livetracks und fertig ist das perfekte Deutschpunkalbum.
Und jetzt muss ich eben noch anmerken, was die ehemaligen Mitglieder von der Terrorgruppe machen: Archie ist Produzent von den Creetins und Bitume und Johnny ist Labelchef von Destiny Records und spielt bei den grandiosen Bottrops. Erledigt!
Teil zwei der Terrorgruppen Story lest ihr in der Review „Melodien für Milliarden“.

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 28.11.2007

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