Konzertbericht
Terrorgruppe
Muff Potter, The Movement, Trend
Rohe Weihnachten - Tour
Schlachthof Wiesbaden
26.12.2004
Unter dem Motto "Rohe Weihnachten" oder auch "etwas Normalität in diesen Tagen des Wahnsinns" machten die Terrorgruppe, Muff Potter, The Movement und Trend am zweiten Weihnachtsfeiertag Stopp im Schlachthof Wiesbaden. Dabei stand die Tour ganz im Zeichen der Terrorgruppe, die kürzlich verkündet hatte, in Zukunft keine Konzerte mehr zu bestreiten.
Entsprechend war eine beeindruckende Menge an Fans angereist, um Omis Geldgeschenke zu Weihnachten in Eintrittskarten und Bier umzusetzen.
Dass die absolute Mehrheit auf die Terrorgruppe wartete, bekamen Trend, die den Abend eröffneten schon zu spüren. Recht verhalten war die Reaktion des Publikums und nach einer knappen halben Stunde wurde die Bühne frei für The Movement. Die drei Dänen zündeten auch sofort ihren von Ska und Soul beeinflussten Mod-Punk, der ordentlich Dynamik hat. Nach anfänglichen Problemen mit dem Sound spielten sie neben Highlights aus dem Debut-Album auch etliche neue Songs.
Während unmittelbar vor der Bühne wild gepogt wurde (besonders auch bei ruhigeren Parts), kam die Energie von The Movement nicht bis in die mittleren und hinteren Bereiche der Halle durch. Einige warteten auf Muff Potter, die meisten auf die Terrorgruppe.
So war es nicht verwunderlich, dass The Movement lange nicht so gut wie auf ihrer brillianten letzten Tour waren. Und auch bei der zweiten Band kam die Spielzeit nur auf eine magere halbe Stunde. Die wenigen Rufe nach einer Zugabe verhallten.
Zu Muff Potter kann ich nicht viel berichten, da ich den Großteil ihrer Show verpasst habe. Allerdings ist für mich die Band so nötig wie ihre Merch-Produkte: Regenschirme mit Bandlogo.
Schließlich kamen sie dann endlich, die vier Herren aus Kreuzberg. Mittlerweile war die Halle auch komplett gefüllt und zu alten Hits wie zu neueren Songs wie "Fischertechnik" wurde ausgiebig gepogt und getanzt. Es war beeindruckend wie die Menge mitging und auch mitsang, besonders bei "Ernst August". Außerdem glich die Band die kurze Spielzeit der ersten beiden Acts mit ihrem gewaltigen Set locker aus.
Völlig unnötig war die zwischenzeitliche Bier-Werbung der Terrorgruppe. Es flogen dann auch einige leere Becher- wahrscheinlich aber nur aus Spaß an der Freude. Na ja, in Zeiten da Punks nach dem Konzert noch mal zu Mc Donalds gehen, oder auf Demos gegen den Irak-Krieg mit Cola-Dosen rumlaufen gehört ein bisschen Werbung halt dazu. Ansonsten frohen Ruhestand.
Tobias Eichhorn, 11.01.2005
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