Cd-Besprechung

Mother Tongue - Streetlight

Mother Tongue

Streetlight

noisolution
  Vö: 02.04.2002

Bewertung:  14 Punkte
Leserwertung:  12.3 Punkte
Stimmenzahl: 30

Sie sind zurück. Meine Helden der Kindheit muß man schon fast sagen. Wie habe ich das
selbstbetitelte Debüt geliebt damals. Und dann, nichts mehr. Über die Band an sich wusste
ich eigentlich gar nichts muss ich zugeben. Das einzige was ich hatte war dieses Album,
das strahlende Momente, wütende Ausbrüche und Nachdenklichkeit in mir bewirkte. Zwischenzeit-
lich gab es immer wieder Fetzen und Gerüchte zu hören, sie würden wieder zusammen Musik
machen. Der Song Casper brachte einen Hoffnungsschimmer. Dann wurde endlich ein Label gefunden.
Nach beinahe 8 Jahren nun endlich wieder etwas Neues von dieser zeitlos guten Band. Denn
ihre Kunst ist Rock gepaart mit Blues, Soul und jede Menge Groove, dazu eine Prise Kalt-den-
Rücken-Runterlaufen. Das ist Musik in Reinform.
Markant ist die Stimme von Sänger David Gould. Mal hysterisch, dann wieder so angenehm wie
die Stimme eines Vaters, der seinem Kind Gutenachtgeschichten vor dem Einschlafen vorliest.
Der Gitarrensound erinnert an die 60er und 70er Jahre, mit anderen Worten Gibson Les Paul&
Co. Hinzu gekommen sind sphärische Klänge aus der Konserve, die den Stimmungsbogen auf
diesem Album gut zu unterstützen vermögen.
Es fängt sehr ruhig an mit dem Opener "Streetlight", wobei man das Gefühl bekommt alleine
in der Großstadt im 45. Stock eines Hochhauses zu sitzen und in die Lichter zu starren. Aber
halt, wer wird sich denn verlieren wollen in der Dunkelheit und den kleinen Hoffungsschimmern,
die die winzigen Lichtpunkte vermitteln. Denn jetzt kommt CRMBL, ein Hammer, der wach macht,
aber eben ganz behutsam, wie man das von Mother Tongue gewohnt ist. So geht es auch mit
He´s the Man weiter. Aber dann ist es wieder da, das Gefühl, das einen umschleicht, wenn man
dieser Ausnahmeband lauscht. Future ist mein Geheimhit. Nightbirds holt einen wieder zurück
in die Großstadt und leitet gut auf die Gedanken über, die man sich in einer solchen Stadt
eben macht. Da kann es schon mal Ärger geben, wie Trouble Came zeigt. Diese Linie wird
konsequent und sehr intensiv weitergeführt. Und was bleibt am Ende?
Hoffnung, Zufriedenheit und -das Ende ist ja bekanntlich auch ein Anfang- der Einsatz der
Repeat-Taste, nochmal leiden, leben, lieben, hoffen, träumen...

14 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann18.04.2002

TRACKLIST
1.Streetlight
2.Crmbl
3.He's The Man
4.Future
5.Nightbirds
6.Trouble Came
7.Tides
8.Modern Man
9.Casper
10.Greed
11.F.T.W.
12.Nightmare
13.Stars

[ *** Anspieltipps ]

Weitere Cd-Besprechungen und Stories
Mother Tongue - Fan Edition Deluxe [Cd] Mother Tongue - Burn Baby [Konzertbericht] Mother Tongue - Ghost Note [Cd] Mother Tongue - Mother Tongue - Interview [Interview] Mother Tongue [Konzertbericht]

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

  • Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT