Cd-Besprechung
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So, da ist nun also, das neue, mittlerweile zehnte Eisregen-Album "Todestage". Dank rechtlicher Auseinandersetzungen bezüglich des Songs "Flötenmongo" musste die Veröffentlichung des Albums wenige Tage vor dem ursprünglich avisierten Termin verschoben werden, damit das Album noch einmal neu gepresst werden konnte - allerdings ohne den vorstehend angesprochenen Song. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was das gekostet haben mag. Wirklich Geld verdienen werden Eisregen bzw. Massacre mit dem Album deshalb vermutlich nicht mehr.
Die wichtigste Neuerung für Eisregen-Fans dürfte sein, dass die Band bei einzelnen Songs nach etlichen Jahren endlich wieder ein Streichinstrument verwendet. Wer allerdings erwartet, dass "Todestage" damit automatisch in der selben Liga spielt wie die Frühwerke der Band, der irrt jedoch. Zugegeben, das Album startet stark; "Waldgott" ist mit seinen harten Riffs und dem typischen "Blutkehle-Gesang" der perfekte Opener und auch das nachfolgende "Todestag" vermag zu überzeugen. "DSDSL" empfinde ich persönlich als ein wenig schwächer, aber in Anbetracht des treibenden"Höllenfahrt" und "Lang Lebe Die Nadel" - einem meldosichen Ruhepunkt des Albums - ist der Aussetzer schnell vergessen.
Auf der zweiten Albumhälfte verflüchtigt sich der bisherige gute Eindruck aber ein wenig, da ich die Songs als weniger stark empfinde, zumal Eisregen auch textlich schon Stärkeres abgeliefert haben. Und das als Bonus deklarierte "Eisenherz", bei dem der Gesang von Michael Roths Sohnemann übernommen wird, wirkt auch irgendwie unpassend zum Rest der Scheibe. Insgesamt agiert die Band deutlich härter als auf den zuvor veröffentlichten Scheiben, was vor allem für Fans der Eisregen-Frühwerke eine gute Nachricht sein dürfte. Positiv ist ebenfalls der bereits erwähnte Einsatz der Geige, allerdings habe ich mir speziell von diesem Instrument wesentlich mehr versprochen. Der Grund, weshalb meine Erwartungen hier verfehlt wurden, dürfte vermutlich auch darin liegen, dass die Geige in früheren Zeiten wesentlich dominanter als auf "Todestage" war. Und - um bei den Schattenseiten zu bleiben - "Todestage" enthällt zwar einige starke Songs, aber an das Hitpotential von Songs wie "Das Kleine Leben", "Vorabend Der Schlacht", "Mein Eichensarg" oder dem "Rostrot"-Smscher "Madenreich" kommt das Songmaterial des Albums nicht heran. Aus diesem Grunde hinterlässt die Scheibe einen etwas zwiespältigen Eindruck mit einer positiven Grundtendenz.
11 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 20.11.2013
TRACKLIST
1. Waldgott (***)
2. Todestag (***)
3. DSDSL (Deutschland Sucht Die Superleiche)
4. Höllenfahrt
5. Lang Lebe Die Nadel (***)
6. Familienbande: Vater Tod & Mutter Nacht
7. Oh Wie Sie Schrie
8. MItternacht
9. Oststern Am Narbenhimmel
10. Tot / Untot
11. Seele Mein
12. Eisenherz (Bonus Track)
[ *** Anspieltipps ]
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