Cd-Besprechung

Die Happy

Red Box

F.a.M.E. a (edel)
  Vö: 24.09.2010

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

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„You don't have to be a Superstar“ wird wahrscheinlich ein Rat sein, den Marta Jandova dem ein oder anderen Kandidaten der 9. laufenden Popstars-Staffel in ihrer Tätigkeit als Jurorin mitgeben wird; gleichzeitig ist es aber auch ein Statement, welches sie mit ihrer Band Die Happy auf dem siebsten Studioalbum propagiert. „Red Box“ heißt das gute Stück, welches ab dem 24. September 2010 erhältlich sein wird. Mit einem vorzeitigen Weihnchtsgeschenk, verziert mit niedlicher Schleife, hat der Titel jedoch nur wenig zu tun. Vielmehr ist der Titel eine Analogie zum 'schwarzen Kasten' in einem Flugzeug, denn jeder trägt sein persönliches Aufnahmegerät in sich, auf dem alles präzise festgehalten wird. So also auch auf dem 13 Track starken Datenträger, auf dem viel Leben und Power, aber auch einige ruhige Momente festgehalten sind.

Nachdem die zuletzt veröffentlichten Alben für viele eingefleischte Fans eher ernüchternd waren, darf man sich nun umso mehr freuen, dass die gebürtige Tschechin mit ihren drei Jungs wieder zu anfänglicher Härte zurückgefunden hat. Auf die Ohren gibt es ordentlichen, ungebändigten Rocksound mit starken Riffs und eingängigen Melodien; in Kombination mit der kräftigen Stimme von Rockröhre Marta ergibt das pures Dynamit, welches sich in vielen der auf dem Longplayer vertretenen Hymnen entlädt. Ein gutes Beispiel dafür bietet da „Black Vicious Monster“, bei dem sich die Frontfrau – so scheint es jedenfalls– die Seele aus dem Leib und die Lungen leer singt oder auch „Dance For You Tonight“, ein energiegeladener Kracher, der noch lange im Ohr hängen bleibt.

Daneben gibt es auch etwas ruhiger anmutendes Material. „Good Things“ startet erst balladesk und nimmt dann, nachdem die Band mit einsetzt, eine 180° Wende. Nicht nur in diesem Titel, sondern auch bei „Stay With Me“ glaubt man nur allzu gerne, was man hört. Frau Jandova legt reichlich Gefühl mit in die Tracks hinein und zeigt, dass man die ganz großen Gefühle des Lebens nicht immer in eine schmalzige Ballade hüllen muss, sondern sich den Frust auch von der Seele rocken kann ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Fast schon kontrastiv erscheint da das seichte „Anytime“, bei dem der Gesang etwas zurückgenommen ist und welches ein bisschen an Gute-Laune-Country à la „Texas Lightning“ erinnern lässt.

Mit „Survivor“ zeigen Die Happy dann, dass man eine 08/15 R'n'B Nummer – zugegebenermaßen eine damals kommerziell sehr erfolgreiche – sehr wohl und wirklich gut in ein Rockgewand hüllen kann. Bei dem treibenden, akzentuierenden Beat und dem rauen, kratzigen Gesang fehlen einem da in keinster Weise die drei Mädels von Destiny's Child, die in knapper, zerrissener Strandkleidung von ihrem überstandenen Abenteuer singen.

Ab Oktober muss der gemischte Vierer dann beweisen, dass sie nicht nur ein fabelhaftes Album vorgelegt haben, sondern auch – im Sinne des Openers “Mesmerized” – live mit ihren neuen Songs verzaubern können.

13 Punkte (von max. 15)

katinka roggfeld, 05.09.2010

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