Cd-Besprechung
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Nach der 2005 erfolgten Reunion veröffentlichten Buckcherry mit „15“ und „Black Butterfly“ gleich zwei megaerfolgreiche Alben, die nicht nur mit hohen Chartplatzierungen glänzten, sondern auch mehrfach Platin einfuhren und mit diversen Auszeichnungen dekoriert wurden. „All Night Long“, das fünfte Studioalbum des Quintetts, soll diese Tradition nun fortsetzen.
Bereits mit der Veröffentlichung der Vorab-Single „All Night Long“ sorgten Buckcherry im Internet für Furore, da die hohe Nachfrage nach dem Download des Tracks zu einer Überlastung der Twitter-Server führte, so dass sich Twitter gezwungen sah, den Download vorübergehend auszusetzen. Das zeigt wohl anschaulich genug, welche Größe die Band mittlerweile insbesondere im nordamerikanischen Raum erreicht hat. Hierzulande tut sich die Band jedoch eher schwer und wartet weiterhin auf den großen Durchbruch.
Vermutlich wird sich daran auch mit „All Night Long“ nichts ändern. Das liegt jedoch gar nicht mal so sehr an der musikalischen Qualität des Albums, sondern an dem Umstand, dass die Band auf Nummer Sicher gegangen ist und eine altbewährte Kost serviert, die genauso gut von den Alben „15“ oder „Black Butterfly“ stammen könnte, die ja offenbar bereits in der Vergangenheit den heimischen Markt nicht vollends überzeugen konnten. Aus der Sicht ihrer Fans gesehen machen Buckcherry mit dem Verharren im angestammten Revier jedoch nichts falsch.
An seine beiden direkten Vorgänger kommt die Scheibe für mich jedoch nicht heran. Zwar beinhaltet auch „All Night Long“ einige starke Nummern wie z.B. den ohrwurmartigen Opener „All Night Long“, das energetisch voranstürmende „Recorvery“ oder das balladeske „These Things“, aber der Funke will trotzdem nicht ganz so überspringen wie auf den Vorgängern. Zunächst einmal ist die Hitdichte nicht ganz so groß wie bei den Vorgängern. Mit den vorstehend genannten Tracks befinden sich zwar weiterhin gute Nummern auf dem Album, aber gleichzeitig finden sich auch etwas belanglosere Nummern wie z.B. „Our World“. Daneben fehlt der Scheibe die ganz große Nummer, die z.B. auf „15“ noch in Form von „Sorry“ enthalten war. Und last but not least hat man auf „All Night Long“ mehrere Male den Eindruck, als ob Buckcherry wiederholen würden, weil ihnen die Ideen ausgegangen sind.
Man kommt somit nicht umhin, bei einer Lagebestimmung anno 2010 den Begriff „Stagnation“ in den Mund zu nehmen. Bands wie z.B. Motörhead oder AC/DC zeigen, dass dies nicht unbedingt ein Makel sein muss und dem Erfolg im Wege stehen würde, aber irgendwie habe ich mir von „All Night Long“ etwas mehr versprochen. Allerdings ist dies Kritik auf hohem Niveau, denn eine wirkliche Enttäuschung ist „All Night Long“ natürlich nicht. Auch wenn das Album etwas hinter den beiden Vorgängern zurückbleibt, können Fans der Truppe hier trotzdem bedenkenlos und ohne Angst vor unliebsamen Überraschungen zugreifen. Der Deluxe-Version des Albums liegen im Übrigen noch weitere sieben Akustik-Versionen – u.a. von den Tracks „Black Butterfly“ und „Sorry“ – bei.
11 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 26.07.2010
TRACKLIST
1. All Night Long (***)
2. It´s a Party
3. These Things (***)
4. Oh My Lord
5. Recovery (***)
6. Never Say Never
7. I Want You
8. Liberty
9. Our World
10. Bliss
11. Dead (All Vocal Up)
[ *** Anspieltipps ]
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