Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.6 Punkte
Stimmenzahl: 18
Der Titel ist Programm: zumindest beim mittlerweile schon achten Studioalbum der Koblenzer Band BLACKMAIL. Die ersten 10 Songs für das neue Album reduzierten sich schnell auf 2, als sich die Forderung nach mehr Tempo auf der Platte in der Band durchsetzte. Damit war "Tempo Tempo" und die inhaltlich-musikalische Ausrichtung des Albums geboren. Diese Ausrichtung zählt Sänger Aydo Abay zu den Stärken der Platte und mache den Unterschied zu den Vorgängeralben aus. "Ich finde es sehr rund. Und es gibt (bis jetzt) keinen "Hänger" auf der Platte." (Interview auf bizarre-radio.de)
Die Kombination aus Aydo Abays Texten und Gesang und Kurt Ebelhäusers Leistungen an der Gitarre überwältigen mich beim Einstieg in ein neues Blackmailalbum jedesmal aufs neue. Bei "Tempo Tempo" gibt es da keine Ausnahme. "False Medication" lässt dem Hörer keine Zeit zum Luftholen, übernimmt das Atmen im Rhythmus der Gitarrenmusik und startet die Reise durch "Tempo Tempo". "Mine Me I" schließt nahtlos mit drängenden Gitarrensounds und Rhythmen an, gibt mit seiner ruhigen Bridge aber eine erste Gelegenheit zum Runterkommen.
Besondere Highlights sind die folgenden 4 Songs. Darunter sind unter anderem auch Aydos persönliche Favoriten "The Good Part" und "Its Always A Fuse To Live At Full Blast" vom neuen Album vertreten. Ob durch den absolut tanzbaren Sound ((Feel it) Day By Day) oder die instrumentelle Reduziertheit und Zurücknahme der Gitarre (The Good Part), die Kombination von Rocksounds mit Orchestermusik (Its Always A Fuse To Live At Full Blast) oder Rock in klassischer Gitarrensoundmanier (Shshshame), BLACKMAIL halten sich auf "Tempo Tempo" in Richtung Vielseitigkeit nicht zurück und präsentieren einen Hit nach dem anderen.
Experimentierfreudig werden BLACKMAIL dann wieder bei "U-Sound", Tempiwechsel, Instrumentierung und Rhythmus lassen viele kleine Songs im Song entstehen. "Swinging Exit Pleasure" leitet langsam den Abschluss ein und schafft durch die ruhigere Atmosphäre die Überleitung zu "So Long Goodbye", das ebenfalls ruhige Finale von "Tempo Tempo".
Insgesamt entwickelt sich das Album von schnellen, drängenden Sounds, über experimentierfreudige Rocksongs zu ruhigeren Rockklängen. Meine persönlichen Favoriten sind dabei die im Sinne des Albums stehenden Tempo-Songs, die BLACKMAIL meiner Meinung nach zu einer der besten deutschen englischsprachigen Rockband mit einem einzigartigen Sound machen.
13 Punkte (von max. 15)
Maja Schwob, 02.04.2008
TRACKLIST
1. False Medication***
2. Mine Me I
3. (Feel it) Day By Day***
4. The Good Part***
5. Its Always A Fuse To Live At Full Blast
6. Shshshame
7. Speedluv
8. U Sound***
9. The Mentalist
10. Swinging Exit Pleasure
11. Pas de Tristesse
12. So Long Goodbye
[ *** Anspieltipps ]
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