Cd-Besprechung

At The Farewell Party

The Mechanism of Bad TasteThe Mechanism of Bad Taste

Ampire Records
Vö: 02.11.2007

Bewertung: 6 Punkte
Leserwertung: 7.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

Achtung! Nachwuchs aus der Emo/Metal/Screamo/Hardcore/Punkrock Ecke. At The Farewell Party aus Hessen wollen mit ihrer 6 Song starken “The Mechanism of Bad Taste”
EP in keine Schublade, sie sind (wie alle Bands aus diesem Genre) nicht kategorisierbar oder haben zumindest ihre Eigene.
Man weiß aufgrund des Schubladenmangels allmählich nur nicht mehr, wo man die Organics, Crash My Devilles, Estates, A Case of Grenadas, Diatribes, Fire in the Attics, Silversteins, Dear Diarys, Endwells, The Ordinary Mes und Aidens, etc., hinpacken soll.
At The Farewell Party sind sicherlich nicht schlecht, aber auch so austauschbar. Hier kommt nun eine mögliche Biographie der Jungs und wie ich mir sie vorstelle, weil ich aus eigener Erfahrung spreche:
Die Jungs sind bestimmt um die zwanzig Jahre alt, haben gerade Abitur oder machen Zivi und haben deshalb etwas Zeit. Sie spielen ihre Instrumente seit ca. 10 Jahren mit mäßigem Erfolg und hören harte Musik und haben das dementsprechende Outfit inklusive Playmobilfrisuren. Die richtig schnellen Gitarrenriffs klappen nicht, der Drummer krampft nach 3 Sekunden Doppelfuma und der Sänger ist nach fast jeder Probe heiser. Genug Lieder für ein Album haben sie nicht, weil sie nicht die notwendige Erfahrung im Songwriting haben und zudem etwas faul sind. Trotzdem hat man lokal schon mit der ein oder anderen bekannten Band gespielt und Freunde behaupten, dass sie es ziemlich weit bringen könnten, wenn sie denn ein ordentliches Output hätten. Also hin zum ortsansässigen Produzenten der bei den Proberäumen auch ein kleines Studio hat, 500 Euro auf den Tisch und fix 6 Songs eingekloppt. Ein eigenes „Label gegründet“ eine nichts sagende, vor Phrasen so strotzende Bandinfo geschrieben und auf den großen Durchbruch warten.
So oder so ähnlich stellt man sich den Werdegang vor, wenn man Át The Farewell Party hört. Tja, und dann platzt die Seifenblase. Man merkt es vielleicht: Hier spricht ebenfalls ein halbherziger Musiker aus Erfahrung der 1000 Bands dieses Kalibers kennt und selbst in solch einer Band ist. Mein Tipp: Auf das kommende Studium konzentrieren, weiter Musik machen und Spaß haben. Einmal im Jahr einen großen Auftritt oder an Wochenenden durch die Jugendclubs gondeln und einfach nur Spaß an der Musik haben. Mehr nicht. Gut gemeinte 6 Punkte. Es kann nicht jeder Unearth sein.

6 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 10.11.2007

TRACKLIST
1 Intro
2 Broken Fist
3 The Mechanism of Bad Taste
4 If looks could kill
5 Revenge
6 ST. Ettienne
7 Trapped in Glass
[ *** Anspieltipps ]

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