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Mercury Rev
Frankfurt - Mousonturm
22.03.2005
Pflichtprogramm für notorische Träumer und chronisch Weltfremde: Mercury Rev, die Avantgarde des ausgefeilten Psychedelic-Indie-Pop, beehren die deutschen Konzertbühnen. Es ist schon erstaunlich, welche Wandlungsfähigkeit manche Bands im Laufe ihrer Karriere unter Beweis stellen. Zu ihren Gründungstagen Anfang der 90er Jahre galt die US-Formation aus den New Yorker Catskill Mountains noch als Chaotentruppe. Regelmäßige Schlägereien unter den Bandmitgliedern, sowie ein dichter Drogensumpf waren Alltag für Mercury Rev. Personelle Umstrukturierungen sowie Beinahe-Auflösung der Band waren die Folge.
Zu einer Zeit, als niemand mehr mit der Band rechnete, legten Mercury Rev 1998 mit „Deserter’s Songs“ ein fast schon bahnbrechendes Werk vor. Introvertierte und ausdifferenzierte Popmusik, die bei jedem Hördurchgang noch an Tiefe hinzugewann. Die Presse jedenfalls war förmlich hin und weg. Im Jahre 2001 folgte mit „All Is Dream“ das opulentere Nachfolgewerk. Reich an Orchestrierung schlugen Mercury Rev hier erstmals den Bogen hin zu Sänger Jonathan Donahues mystischer Ader. Diese Entwicklung erfährt nun Anfang 2005 ihre konsequente Fortsetzung. Das aktuelle Album der Band „The Secret Migration“ widmet sich überwiegend dem Irrationalen, dem Unwissenschaftlichen. Musikalisch ging damit zugleich eine Auflockerung einher: Stücke wie „Secret For A Song“ oder „Vermillion“ sind weniger sphärenhaft und weisen einen für Mercury Rev bis dato untypischen Pop-Appeal auf. Beste Voraussetzungen für Mercury Rev also, neue Hörerschichten anzusprechen.
Und wie muss man sich dies live vorstellen? Zweifler unterstellen, dass sich die Musik Mercury Revs nur allein und im stillen Kämmerlein genossen vertragen lasse. Zudem könne die Band zu dritt die orchestrale Atmosphäre der Alben live nicht reproduzieren. Eines sei versichert: es lohnt sich, das Gegenteil herauszufinden. Die Konzerte der Band sind ein Muster an Klangfülle und Sänger Donahue versetzt mit seinem Charisma auf der Bühne ohnehin Berge. Und überdies: wer kann schon auf den Besuch eines Konzerts von einer Band verzichten, deren Schlagzeuger Jeff Mercel den Aufnahmeprozess für das neue Album derart humorvoll kommentiert? „Manchmal erwischt es dich drei Uhr in der Früh und du musst ins Studio. An anderen Tagen ist es zu schön zum Arbeiten, und du gehst Angeln“.
„The Secret Migration“ mag es im Vergleich zu den Vorgängeralben ein klein wenig an Tiefe fehlen, dennoch ist von Mercury Rev auch in diesem Jahr ein mitreißendes und sprichwörtlich berauschendes Konzerterlebnis zu erwarten.
Mercury Rev – The Secret Migration Tour 2005
19.03.2005 – Berlin – Postbahnhof
20.03.2005 – Hamburg – Grünspan
21.03.2005 – Düsseldorf – Zakk
22.03.2005 – Frankfurt – Mousontum
Tickets kosten ca. 18 - 20 Euro.
Veranstalter: Target Concerts
Martin Baum, 18.02.2005
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