Konzertbericht
Deftones
Will Haven
Deftones + Will Haven
Köln, E-Werk
24.03.2007
Köln, Mülheim. Keupstraße und Umgebung. Das zu Hause von Harald Schmidt, TV Total und einer ganzer Menge türkischer Mitbürger. Dementsprechend war eine große Dönerbudendichte gewährleistet. Also schon mal keine Probleme mit dem kleinen Hunger danach. Und in diesem illustren Viertel auf der domabgewandten Seite des Rheins liegt auch das pittoreske E-Werk, in welchem an diesem Samstagabend Will Haven und die Deftones spielten.
Und Erstere fingen auch pünktlich wie die Maurer um 8 Uhr an und spielten einen gediegenen Sound, der doch sehr stark an die Deftones erinnerte. Der Sound war auch, wie zumeist für eine Vorband üblich, dürftig. Das Kölner Publikum war noch etwas träge und honorierte die Leistung von Will Haven lediglich mit Anstandsklatschen und gelegentlichem Kopfnicken.
Man merkte eindeutig, dass das Pulver erst später verschossen werden sollte. Und so verschwanden Will Haven bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde.
Nun stieg die Spannung im E-Werk eindeutig. Die Leute drängten sich nach vorne und als dann noch für Chino Moreno ein Podest über die Monitorboxen aufgebaut wurde, drängten sich alle noch mehr an den Bühnenwellenbrecher.
Und dann ging es ab. Licht aus, Spott an und die Deftones legten ordentlich los.
Schlagartig war der Sound grandios und die Deftones spielten einen Hitmix aller Alben.
Keine Single wurde ausgelassen und somit spielten die Deftones alles von „Be Quiet And Drive“, über „Passenger“, „Around The Fur“, „Minerva“, Hole In The Earth“ und „Feiticeira“ alles, was Rang und Namen hatte.
Unser Kniestrumpfmoppelchen Chino hatte ordentlich Dampf und Laune und auch die restlichen Deftöner hinterließen einen exzellenten Eindruck.
Es hätte ja sein können, dass die Deftones vor dem Auftritt zu sehr der Sportzigarette gehuldigt hätten und darunter die Qualität des Sets gelitten hätte. Dies war aber nicht der Fall.
Die Amerikaner zogen ihr Set knallhart durch und sparten sich oberflächliches Gequatsche a la „We LOVE Germany“ und so ein Schleimscheiss. Nur gute Musik. Mehr nicht. Am Ende des Sets gab es dann noch eine Zugabe mit Back to School und „Change“ und alle konnten voll zufrieden nach Hause gehen.
Zwei Randbeobachtungen habe ich aber dann aber doch noch zu machen…
1. Wer trinkt bei einem Deftones Konzert Prosecco aus der Dose? Es lagen nämlich solche Dosen auf dem Boden und
2. Wer kauft ein pottenhässliches Deftones Shirt für 30 Euro? Unverschämtheit. Das soll man sich nicht wundern wenn der Schwarzmarkt blüht…
Michael Konen, 27.03.2007
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