Cd-Besprechung

Deftones

Deftones

Wea
  Vö: 19.05.2003

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  12.4 Punkte
Stimmenzahl: 26

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Lange hat man auf den Nachfolger von "White Pony" gewartet und sich in der Zwischenzeit gefragt, ob es überhaupt noch möglich ist nach so einem ausgereiften Album weiterzuentwickeln. Nun erhalten wir die Antwort darauf, die da lautet: Man kann sich vielleicht nicht mehr weiterentwickeln, aber man kann garantiert das hohe musikalische Niveau halten.

Das machen die Deftones nämlich mit ihrem neuen selbstbetitelten Album. Sie versuchen nicht sich stilistisch an "White Pony" zu klammern oder dieses zu übertreffen, sondern sie schaffen ein neues kleines Meisterwerk, das es nicht verdient hat an anderen Erzeugnissen gemessen oder mit ihnen verglichen zu werden.
Den bandspezifischen Sound erkennt man schon nach den ersten Tönen, doch Beständigkeit ist wohl das, was die Fans von den Deftones erwarten und nicht große Veränderungen auf jeder Platte. Das ist legitim, denn wieso sollte man etwas verändern, das so gut funktioniert.
Der Sound auf "Deftones" ist eindeutig wieder härter, was schon durch den ersten Song "Hexagram" bewiesen wird. Ansonsten bestimmen krachende Gitarren, melodische Zwischenparts und die zerbrechlich-zerstörerische Stimme von Chino Moreno diese Platte. Einige stilistische Veränderungen kann man bei dem von einem Piano getragenen "Anniversary Of An Uninteresting Event" oder auch bei "Lucky You" erkennen.
Die erste Single "Minerva" ist eins der wenigen Lieder, die sich sofort im Gehörgang festsetzen, um den Rest zu erschließen muss man sich die CD öfters anhören.
Negativ zu "Deftones" bliebe nur noch anzumerken, dass der Abwechslungsreichtum der Melodien von den früheren Alben nicht erhalten geblieben ist. Deshalb neigt das Album dazu etappenweise eintönig zu klingen, wenn man sich nicht allzusehr auf die Musik konzentriert.

Insgesamt höchstwahrscheinlich eines der besten Alben dieses Jahres und für jeden zu empfehlen, der die Nase von minderwertigem, einfallslosen Nu-Metal unserer Zeit voll hat.

13 Punkte (von max. 15)

Katja Pentelin, 19.05.2003

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