Konzertbericht

Jimmy Eat World

München - Elser Halle
22.03.2002

Wie sagt man doch so schön in Bayern, des war a mal wida a Fetzngaudi. Damit wäre auch schon alles erzählt.

Nein, wollen wir doch mal das Podium Revue passieren lassen. Readymade betrat so gegen 20.30 Ihren Arbeitsplatz. Und Sie machten Ihre Arbeit wirklich gut. Die Band überzeugte von der ersten Sekunde an mit Ihrer doch so spartanisch coolen aber ganz und gar nicht unsymphatischen Art. So wurden die Zuhörer auch mit den ersten zwei Liedern von Ihrem neuen Album, das im Juni diesen Jahres erscheint, überrrascht. Das Publikum dankte mit verhaltenem Applaus, aber man merkte, das hat gerockt bis ins Mark.

Nach gutem Vorspiel und Zwei Bierlängen weiter kam dann die Gruppe, die wohl im Moment das Non plus Ultra in Sachen Party Rock ist. Man fragt sich doch immer wieder, hat Jim Adkins den Rock neu erfunden. Nö, klar gibt’s ja schon so lange....! In der Menge gab es dann auch Transparente zu sehen, die mich etwas an Superdome auf RTLII erinnerten. So legte JEW auch gleich mit „A Praise Chorus“ los und machte mächtig Dampf. Jimmy behandelte seine Gitarre so, wie man es sich für ein ordentliches Rockkonzert wünscht. Absolutely powerful ! JEW spielten ein überrragendes Liveset. Ob von „Static Prevails“ oder von „Clarity“, alle Songs waren begeisterungswürdig. Die zwei Kracher „Bleed American“ und „Middle“ hob sich JEW bis zum Schluß auf. Nach gut 75 Minuten war dann „The Great Show“ zu Ende und jeder dachte sich wahrscheinlich, dass hätte jetzt ewig so weitergehen können.
Das war Strongline Rock vom allerfeinsten Büffet. Und ich meine damit nicht übertrieben zu haben. Vielleicht könnten JEW im Moment 365 Tage im Jahr durchspielen, ohne dass es einem langweilig wird. Sie ernten jetzt einfach die Lorbeeren, die Sie sich über Jahre hinweg erarbeitet haben.

Am Rande möchte ich vielleicht noch eine persönliche Note bemerken. Aufgefallen ist mir, dass diese „Puddle of LinkinBizkit“ Fraktion unter den Zuschauern wieder mal stark vertreten war. Man kommt sich manchmal vor, als gäbe es nur coole Kids, die es eigentlich gar nicht verstehen um was es eigentlich geht........

Oliver Zitzmann, 26.03.2002

TRACKLIST