Cd-Besprechung

Jimmy Eat World - Chase This Light

Jimmy Eat World

Chase This Light

Geffen
  Vö: 19.10.2007

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

Das perfekte Album gibt es nicht. Es gibt höchstens Alben, die für die jeweilige Musikepoche und den geltenden Zeitgeist eine immense Bedeutung haben.
Nirvana und „Nevermind“, Green Day und „Dookie“, Metallica und das „Black Album“ sind solche Beispiele. Für den Emobereich waren es wahrscheinlich Jimmy Eat World mit ihrem „Futures“ Album. Äh, Moment. Wohl doch eher „Clarity“.
Neben den Großeltern von Sunny Day Real Estate und den Get Up Kids und ihrem “Something To Write Home About” Album waren Jimmy Eat World der Inbegriff des Emo. Ihren genialen Alben verdanken wir es also, dass wir jetzt einer Vielzahl von zweitklassigen Bandnachkömmlingen gegenüberstehen und allerlei Klamotten mit Totenköpfen drauf bei H&M kaufen können.
Das „Clarity“ aufgrund des fehlenden Überraschungseffekts und des anderen zeitlichen Kontexts nicht getoppt werden kann, steht außer Frage.
Vielmehr interessiert die Frage, ob die Jungs aus Arizona es mit ihrem neuen Album „Chase This Light“ schaffen, das etwas schwächere „Futures“ Album vergessen zu machen.
Vieles deutet darauf hin. „Big Casino“ ist ein Melodiebrecher vor dem Herrn, der auch auf die „Bleed American“ gepasst hätte, und auch die andern Songs wie beispielsweise der Titeltrack oder „Firefight“ strotzen nur so vor Melodien. Andere Bands würden für so viele und gute Melodien töten.
Was Jimmy Eat World in einem Lied für bewegende Melodiebögen zaubern, schaffen andere Bands auf einem ganzen Album und im Leben nicht. Und wenn dann noch Butch Vig hinter den Reglern sitzt und den richtigen Druck verpasst, kann man sagen, dass Jimmy Eat World die „Minikrise“ überwunden haben. „Chase This Light“ könnte die unwütende Fortsetzung von Bleed American, ohne die etwas zu offensichtlichen Ohrwürmer wie „The Middle“ sein.
„Chase This Light“ ist nicht überragend, aber dennoch voll gut. Routiniert und ohne viel technische Spielereien zeigen Jimmy Eat World, dass sie immer noch ganz weit vorne sind, obwohl sie einen nicht mehr so flashen, um es mal mit Hilfe der HipHop Sprache auszudrücken.

12 Punkte (von max. 15)

Michael Konen12.11.2007

TRACKLIST
1. Big Casino
2. Let It Happen
3. Always Be
4. Carry You
5. Electable (Give It Up)
6. Gotta Be Somebody's Blues
7. Feeling Lucky
8. Here It Goes
9. Chase This Light
10. Firefight
11. Dizzy
12. Be Sensible
[ *** Anspieltipps ]

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