Konzertbericht
Eskobar
Bei den Schraubenziehern hinten rechts? ... Wohl eher nicht.
München - Ampere
20.10.2008
Ende August veröffentlichten die drei Schweden von Eskobar ihr fünftes Studioalbum „Death in Athens“ – als logische Konsequenz waren Daniel Bellqvist, Frederik Zäll und Robert Birming nun auf Deutschlandtour.
Gut zehn Jahre ist es her das Eskobar „Til We’re Dead“ veröffentlichten und seit „Someone New“, dem großen Hit der Band in Kooperation mit Heather Nova, sind auch schon gut sieben Jahre verstrichen. Genau deshalb schwang auch bei einigen der Zuschauern eine gewisse Angst mit, sich an diesem Abend nicht auf ein nettes Clubkonzert zu begeben, sondern auf eine Baumarkteröffnung, auf welcher sich abgehalfterte und mies gelaunte Musiker ein Zubrot verdienen.
Glücklicherweise war dem nicht so. Als Eskobar gegen 22 Uhr in bester Laune die Bühne des Ampere betraten waren alle Bedenken wie weggeblasen. Älter sind sie geworden, aber das hat die Zeit so an sich. Menschlich und musikalisch schien jedoch alles beim Alten und in bester Ordnung. Energetisch bewegten sich Bellqvist und seine Mitstreiter auf der Bühne und man konnte deutlich sehen wie viel Spaß die Band, nach all der Zeit im Studio, daran hatte endlich wieder auf einer Bühne zu stehen. Für den Liveauftritt wurde das Trio prompt zu einem Quintett aufgestockt und nach den ersten Tönen wurde einem bewusst, dass dies eine wahrlich weise Entscheidung war. Der vierstimmige Gesang bei „Love Strikes“ zauberte den meisten Anwesenden ein wohlwollendes Grinsen auf das Gesicht.
Eskobar nutzten die Gelegenheit während ihres Sets einiges an neuen Material zu spielen, darunter die aktuelle Single „Silver & Gold“, „Hallelujah New World“ und das extrem tanzbare „As The World Turns“. Diese wurden vom Publikum ähnlich gut aufgenommen wie die ältern Songs der Setlist. „Good Day For Dying“ und „Tumbling Down“ zählten neben „You Got Me“ – welches von Sänger Daniel Bellqvist in bestem Schuldeutsch mit „Du hast mich“ angekündigt wurde – und dem atmosphärischen „Cold Night“ zu den Highlights des Sets. Die musikalische Überraschung des Abends war dann allerdings die großartige Coverversion von ABBAs „Knowing Me, Knowing You“.
Gegen kurz nach halb zwölf verließen Eskobar dann endgültig die Bühne und dem Publikum blieb das gute Gefühl nicht an einer Baumarkteinweihungsfeier teilgenommen, sondern ein gutes Popkonzert gesehen zu haben.
Angelika Möller, 21.10.2008
TRACKLIST
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